„Was ist chello? Eine völlig neue Art des Internet-Zuganges.“ „Dank der zukunftsweisenden Breitband-Technologie werden Daten im Raketentempo übertragen.“ Recht euphorisch beschreibt der Kabel-TV-Betreiber Telekabel (Wien, Graz, Klagenfurt) sein Internet-Angebot.
Die Praxis sieht anders aus. Für viele chello-Kunden stellt der Begriff „zukunftsweisend“ mittlerweile so etwas wie eine gefährliche Drohung dar. Per Breitband werden die Daten zwar tatsächlich fünf Mal schneller als über die Telefonleitung übertragen, aber nur, wenn’s funktioniert, also eine Internet-Verbindung zu Stande kommt. Und das ist alles andere als selbstverständlich.
Für chello-Kunden gehören Ausfälle – ob Totalabsturz oder regional begrenzt – zum Alltag. Und sie können sich über Stunden hinziehen, manchmal übers ganze Wochenende. Ein empörter Leser schätzte die Verfügbarkeit des Internet-Zuganges über chello in den vergangenen Monaten „auf nicht höher als 80 Prozent“ ein. Für den typischen chello-Kunden (tägliches Surfen ohne Zeitbegrenzung) ist das eine mittlere Katastrophe.
Erschwerend kommt hinzu, dass auch der Kundendienst hoffnungslos überfordert ist. Zehn Minuten warten und dann aus der Leitung geflogen, diese Erfahrung ist keine Seltenheit. Doch aufs Warten wird man bei chello von Beginn an programmiert. Viele chello-Kunden mussten sich wochenlang gedulden, bis ihr Internet-Zugang endlich installiert war. Wirklich pfeilschnell – die Leute von chello.