Startgebühr gegen Auktionsmüll
Früher war alles anders. Da lebten die meisten kommerziellen Anbieter nur von
der Provision bei einem erfolgreichen Verkauf. Bei eBay, einem der ganz Großen
in der Branche, beträgt sie drei Prozent bei Beträgen bis 1000 DM (zirka 7000
Schilling) plus 1,5 Prozent vom darüber hinausgehenden Betrag. Da sich das
Angebot enorm ausweitete und viel unnützes Zeug dessen Attraktivität minderte,
führte eBay zusätzlich eine Startgebühr ein. Sie liegt zwischen 0,25 und 15 DM
(zirka 2 bis 100 Schilling) und wird in jedem Fall eingehoben, egal, ob das
Produkt verkauft wird oder nicht. Das hatte zur Folge, dass die Zahl der
Auktionen von 1,2 Millionen auf 750.000 sank. Auch für die besondere Gestaltung
oder Hervorhebung eines Produkts muss der Verkäufer extra berappen. Aber: Manche
Plattformen, die Auktionen als kleines Zusatzprogramm für die Kunden anbieten,
sind gänzlich kostenlos.
Die meisten Auktionshäuser weisen den Käufer darauf hin, dass er die
Versandkosten zu tragen hat. Das kann teuer werden, da sie von Gewicht,
Verpackung, Versandart und Versandunternehmen abhängen.
In den meisten Fällen wird mit Kreditkarte bezahlt, das
schließt – theoretisch – Jugendliche unter 18 aus. Manchmal gibt es
die Möglichkeit, mittels Bankanweisung, Erlagschein, Nachnahme oder
Lastschrifteinzug zu bezahlen. Und genau hier liegt das Kernproblem der Online-Auktionen:
erst das Geld, dann die Ware. Manche Auktionshäuser bieten an, das Geschäft
über ein Treuhandkonto abzuwickeln. Das ist bei höheren Beträgen
sehr empfehlenswert, gleichzeitig entstehen aber zusätzliche Kosten. Der größere Teil
des Geschäftes läuft jedoch zwi-schen privatem Anbieter und privatem Käufer. Ist
der Zuschlag erfolgt, schickt das Auktionshaus beiden ein E-Mail, und Bestbieter
und Anbieter schnapsen sich die Details direkt aus. Das kann wie am
Flohmarkt wunderbar funktionieren oder – siehe dazu: "Billiger Oldtimer" – ins Auge gehen. Begutachten kann
der Käufer die Ware erst, wenn er sie hat. Reklamationen im Ausland, das wissen
wir von Lesern, sind sehr mühsam.