Elektronische Bücher werden auch in Europa immer beliebter. Zuletzt sind zwei sehr unterschiedliche Lesegeräte auf den Markt gekommen, die wir zum Schnelltest antreten ließen.
Amazon bietet eine abgespeckte Version seiner Kindle eReader um lediglich 99 Euro an. Und die Buchhandelskette Thalia kommt mit einem Gerät mit Touchscreen, dem TouchMe TFT-Reader, zum Kampfpreis von 60 Euro daher.
Amazon: E-Ink-Technologie
Der Reader von Amazon ist ein kompromissloses Lesegerät, das alle Vorzüge der E-Ink-Technologie bietet. So kommt das Lesen vom Bildschirm dem Lesen von einer gedruckten Vorlage sehr nahe; sie ermöglicht eine flimmerfreie Darstellung ohne Hintergrundbeleuchtung, wie sie bei anderen elektronischen Geräten notwendig ist. Das Umgebungslicht genügt.
Gute Lesbarkeit, geringer Stromverbrauch
Vorteile: Die Augen ermüden auch bei langem Lesen nicht, der Text bleibt selbst bei starker Sonneneinstrahlung lesbar, der Betrachtungswinkel ist kaum eingeschränkt.
Dass der Bildschirm ohne Beleuchtung auskommt, bringt einen weiteren großen Vorteil mit sich: Der Stromverbrauch ist stark reduziert, nur zum Umblättern wird der Akku beansprucht, eine geöffnete Seite bleibt (theoretisch) ewig lesbar. Mit einer Akkuladung kann man gut und gern ein paar Tausend Mal umblättern.
Keine Tastatur
Im Vergleich zu bisherigen Kindle-Lesegeräten verzichtet das neue auf eine Hardware-Tastatur, was das Eingeben von Buchtiteln und Notizen sehr mühsam macht.
Thalia: Hörbücher, Fotos, Musik
Ist der Amazon-Reader das passende Produkt für Vielleser, so bietet Thalia mit dem TouchMe ein relativ vielseitiges Gerät zu einem außerordentlich günstigen Preis an. Man kann nicht nur elektronische Bücher lesen, sondern auch Musik hören, Filme oder Fotos ansehen und auch Hörbücher abspielen.
Größerer Bildschirm, geringerer Lesekomfort
Der Farb-Bildschirm ist mit 7 Zoll (rund 18 cm) etwas größer als der monochrome Kindle (6 Zoll oder 15 cm), er erlaubt wahlweise Touchscreen- oder Tasteneingabe. Die Hintergrundbeleuchtung ermöglicht das Lesen auch im Finstern. Dafür muss man auf die Vorteile eines E-Ink-Bildschirms verzichten: Der Lesekomfort ist gering, der Akku hält nicht länger als ein paar Stunden.
Und das Gerät ist wesentlich langsamer – sowohl in der Menübedienung als auch beim Umblättern. Außerdem erwies sich zumindest das von uns getestete Modell als instabil: Die Installation gelang erst im dritten Anlauf, der Bildschirm ist mehrere Male "eingefroren".