Die Qualität der E-Reader ist besser geworden, zeigt unser Praxistest von fünf aktuellen Modellen. Der ungenügende Datenschutz – vor allem bei Kindle von Amazon – ist allerdings zu beanstanden.
Manche Dinge haben sogar in unserem schnelllebigen digitalen Zeitalter Bestand. Vor rund 560 Jahren revolutionierte Johannes Gutenberg den Buchdruck und noch ist – allen Umfragen und Prognosen zum Trotz – kein Ende des gedruckten Buches in Sicht. Mit ein Grund dafür mag sein, dass die elektronische Konkurrenz bisher zwar interessante, aber eben nicht restlos überzeugende Produkte auf den Markt gebracht hat.
E-Reader: Qualität, Ausstattung und Funktionen
Da das papierlose E-Book lediglich aus einer Datei besteht und für sich alleine keinen Nutzen bringt, braucht man ein Lesegerät, den sogenannten E-Book-Reader oder kurz E-Reader. Dessen Qualität, Ausstattung und Funktionen – aber auch diverse Beschränkungen – spielen für den Lesegenuss eine wichtige Rolle und können diesen schlimmstenfalls so sehr beeinträchtigen, dass die inhaltliche Qualität des Buches in den Hintergrund tritt. Vielleicht muss auf der anderen Seite aber auch erst eine neue Generation von Lesern heranwachsen, für die das E-Book nichts Gewöhnungsbedürftiges, sondern eine Selbstverständlichkeit ist.
Ein Jahr nach unserem ersten E-Book-Reader-Praxistest haben wir fünf aktuell angebotene Geräte zur Hand genommen: Kindle Paperwhite (Amazon), Kobo Glo, Sony PRS-T2, Tolino Shine (Thalia-Modell), Trekstor 4.0 (Weltbild). Zum Teil handelt es sich um gänzlich neue Geräte, zum Teil um Nachfolgemodelle.
Weiterhin zwei Systeme
Nach wie vor stehen Sie als Kaufinteressent gleich zu Beginn vor der schwierigen Entscheidung zwischen zwei Systemen, definiert durch die damit verbundenen Dateiformate: ePub (electronic publication) und mobi (benannt nach der Amazon-Tochterfirma mobipocket).
E-Book-Reader-Formate: ePub und mobi
ePub ist ein offener Standard, der unabhängig vom Gerät und vom E-Book-Anbieter eingesetzt wird. Dadurch ist es zum Beispiel auch möglich, E-Books in öffentlichen Büchereien auszuleihen. Das Angebot einer solchen Fernleihe der neuen Art wird ständig erweitert. Mobi hingegen ist an die Geräte (Kindle-Modelle) und das E-Book-Angebot von Amazon gebunden. Abseits davon gibt es nur ganz vereinzelt, etwa in der Hauptbücherei Wien, E-Books im mobi-Format. Eine Konvertierung von mobi nach ePub ist zwar über den Umweg des Computers und der kostenlos im Internet verfügbaren Software „Calibre“ (Download der deutschsprachigen Version z.B. über www.chip.de) möglich, doch ist das nicht der komfortable und in jedem Fall praktikable Weg.
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