"Vorsicht Falle": Mit dem Programm BlueStacks laufen Android-Apps auf dem Computer; die Sicherheitsfrage ist ungeklärt. - Wir raten ab.
Die kostenlose Software BlueStacks für Windows und Mac ist nicht zuletzt bei Jugendlichen beliebt und wird in Computerzeitschriften – sehr unkritisch – als überaus praktische Lösung angepriesen. Der größte Vorteil ist, dass BlueStacks eine Umgebung schafft, in der Apps für Android-Smartphones auch auf dem Computer mit seinem wesentlich größeren Bildschirm laufen.
Computer und Smartphone
Zusätzliche Software erlaubt außerdem das Synchronisieren der Apps zwischen Computer und Smartphone. Deshalb erfreut sich diese Lösung nicht zuletzt bei Spielefans großer Beliebtheit, die abends am Computer dort weiterspielen, wo sie tagsüber am mobilen Gerät abgebrochen haben.
Benutzername und Kennwort an Drittanbieter
Um BlueStacks im vollen Umfang nutzen zu können, muss man dem Programm allerdings Zugriff auf das persönliche Google-Konto gewähren. Das bedeutet, dass man den Benutzernamen und das Kennwort gegenüber einem in San Francisco ansässigen Drittanbieter preisgibt, aus dessen Nutzungsbedingungen nur sehr undeutlich hervorgeht, welche Nutzerdaten aufgezeichnet werden und was mit diesen geschieht. Auch die Formulierung, dass man "allgemein anerkannte Standards“ zum Schutz der übermittelten Informationen verwende, trägt nicht unbedingt zur Beruhigung bei. Allfällig auftretende Probleme werden gleich vorsorglich auf die Nutzer abgeschoben.
Selbstständige Installation von Spiele-Apps
Hinzu kommt, dass BlueStacks jeden Tag selbstständig eine beliebige Spiele-App auf dem Computer installiert, die dann auch in Google Play unter „Meine Apps“ aufscheint und nur beim Zugang über das Smartphone wieder von dort entfernt werden kann. Dieses "Service“ kann man nur im Zuge der erstmaligen Programminstallation durch Deaktivierung der entsprechenden Option unterbinden.
Fazit: Wir raten ab
Unterm Strich betrachtet steht der Nutzen von BlueStacks in keinem Verhältnis zum möglichen Risiko durch Preisgabe der Google-Nutzerdaten. Angesichts dessen müssen wir von der Installation dieser Software abraten.