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2 Kinder sitzen am Heuballen und umarmen sich. Im Hintergrund Windräder
Menschen können Veränderung. Sogar sehr gut. Aber sie scheuen sie auch. Bild: Irina Wilhauk/Shutterstock

Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es

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ÖKO.LOGISCH

Wer im Autopilot-Modus unterwegs ist, gestaltet die Zukunft nicht, sondern lässt sie passieren. Es spricht viel dafür, das Lenkrad wieder selbst in die Hand zu nehmen

Zukunft ist Veränderung. Klingt banal, ist aber so. Denken Sie an einen Film aus den 90ern. Das ist gerade mal 30 Jahre her. Aber alles sieht dort ein bisschen anders aus, fühlt sich anders an. Und sei es nur die Aufnahmetechnik. Genau das ist die Veränderung, das ist der Lauf der Zeit. Ein als Science-Fiction-Streifen beworbener Kinofilm, der die Gegenwart eins zu eins abbilden würde, wäre doch unfassbar langweilig, nicht?

Menschen können Veränderung. Sogar sehr gut. Aber sie scheuen sie auch. Der eine mehr, die andere weniger. Man wünscht sich, dass alles so bleibt, wie es ist. Aber das ist faktisch unmöglich. Schon allein deshalb, weil wir alle älter werden. Jeden Tag.

Zukunft ist Veränderung – sich gedanklich mit dieser Tatsache auseinanderzusetzen, ist ein guter Anfang. Ein Trick, um sich an das Konzept der Veränderung heranzutasten, ist, kleine Dinge im Alltag anders zu machen. Zum Beispiel nicht das ewig gleiche Müsli zum Frühstück zu essen, einen anderen Weg zur Arbeit zu nehmen. Oder nicht mehr ins immer gleiche Restaurant zu gehen, um dort das immer Gleiche zu bestellen. Und für die ganz Verwegenen: Im Zug ein Gespräch mit einer fremden Person zu beginnen. Und siehe da, man merkt, Veränderung ist nicht böse. Sie ist vielmehr das, was dem Leben Würze verleiht.

Ein Nebeneffekt: mehr Lebenszeit

Wer Alltagsroutinen ändert, bekommt zudem mehr Lebenszeit geschenkt – zumindest subjektiv. Denn immerfort das Gleiche zu machen, fühlt sich schnell an. Im Alltagstrott rast die Zeit nur so dahin. Neue Sachen auszuprobieren, fühlt sich hingegen langsam an. Man ist im Augenblick, nimmt ihn bewusst wahr. Weil er neu ist. Das ist auch der Grund, warum sich für Kinder ein Sommer endlos anfühlt. Sie machen fortwährend kleine, neue Erfahrungen.

Diese neuen Erfahrungen kann man sich auch im Erwachsenleben ein Stück weit wieder ins Repertoire holen. Man muss nur offen für Neues, offen für Veränderung, auch mal mutig sein. Und nicht der Erzählung auf dem Leim gehen, dass einem etwas weggenommen wird, dass man verzichten muss. Gerade auch mit Blick auf die Herausforderungen der Klimakrise. Dann wird die Zukunft gut. Oder nach Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.“

Die Zukunft ist wie Zahnbürsten

Nicht falsch verstehen. Ich will niemandem vorschreiben, was er oder sie zu tun hat. Ich habe unlängst das herrliche Zitat gehört „Die Zukunft ist wie Zahnbürsten, jede:r braucht ne eigene.“ Was übersetzt so viel heißt wie: Zukunftsvisionen, oder banaler ausgedrückt, die Vorstellung von der Zukunft muss jede:r selbst für sich erarbeiten. Ich gebe lediglich Anregungen. Zeige, wie ich selbst versuche einen Beitrag zu leisten bzw. welche Wege die Wissenschaft vorschlägt. 

Faktum ist freilich auch, dass wir ins Handeln kommen, den Autopiloten ausschalten müssen. Denn wie die Zukunft sein wird, bestimmen wir jetzt.

Markus Stingl - Redakteur: Nachhaltigkeit, Finanzthemen
Markus Stingl, Bakk. phil. | Redakteur: Nachhaltigkeit, Finanzthemen Bild: VKI

Im KONSUMENT-Magazin und -Blog schreibe ich über Themen im weiten Feld der Nachhaltigkeit. Die Kolumne nennt sich ÖKO.LOGISCH.

Markus Stingl, Redakteur

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