Plastikmüll ist ein vielerorts sichtbares Riesenproblem. Weniger sichtbar, aber nicht minder riesig, ist die Problem-Unterkategorie Mikroplastik. Wobei „Unterkategorie“ der Problematik eigentlich nicht gerecht wird. Denn pro Kopf verursachen wir jedes Jahr fast dreimal mehr Mikroplastik als Makroplastik. Was wir am Straßenrand, in Parks, bei Raststätten etc. als Plastikmüll vorfinden, ist also der sichtbare, aber viel kleinere Teil des Plastiks in der Umwelt.
Der Ursprung allen Übels
Es ist dementsprechend nur recht und billig, dass über diese teuflischen Kleinstpartikel laufend berichtet wird. Aber wo die Dinger eigentlich ihren Ursprung haben, darüber wird meines Erachtens zu wenig gesprochen. Und das, obwohl die Faktenlage schon lange klar ist.
Mit einem Blick auf das Hauptbild des Artikels rutscht nun vielleicht schon der:die eine oder andere Autofahrer:in etwas nervös am Sessel hin und her. Vorweg: Nein, das soll kein Auto-Bashing-Artikel sein (ich zähle ebenfalls zum Nutzerkreis dieser Mobilitätsform; so ein- bis zweimal pro Woche). Ich möchte lediglich Fakten präsentieren.
Basierend auf Daten des renommierten Frauenhofer-Instituts hat die Plattform mikroplastik.de die bereits erwähnte Grafik erstellt, die ich gerne übernommen habe. Die Daten beziehen sich auf Deutschland. Da sich unsere Mobilitäts-, Wirtschafts- und generell Gesellschaftsstruktur nicht wesentlich von jener in Deutschland unterscheidet, kann man die Daten als auch für Österreich repräsentativ bezeichnen.
Lange Rede ...
Die mit riesigem Abstand wichtigste Quelle von Mikroplastik ist ... (p.P. pro Jahr)
- der Reifenabrieb. Jährlich werden pro Person rund 1.230 Gramm im Straßenverkehr freigesetzt. 88 Prozent davon entfallen auf Pkw
- Der nächstgrößte Mikroplastik-Verursacher ist der Abrieb von Bitumen in Asphalt – also schon wieder in direktem Zusammenhang mit dem Straßenverkehr zu sehen (230 Gramm )
- Platz 3 geht an Pelletverluste (180 Gramm)
- Bei der Abfallentsorgung werden 165 Gramm freigesetzt
- Verwehungen von Sport- und Spielplätzen sind für 130 Gramm verantwortlich
- 120 Gramm sind es bei Baustellen
- Der Abrieb von Schuhsohlen ist für 110 Gramm verantwortlich
- Bei Kunststoffverpackungen sind es 100 Gramm Abrieb
- Auf Platz 9 sind wir wieder im Straßenverkehr: Abrieb Fahrbahnmarkierungen (90 Gramm)
- Last not least: Faserabrieb bei der Textilwäsche (80 Gramm)
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