Klingen Harnwegsinfektionen nicht rasch ab, müssen sie behandelt werden. Rezeptfreie Mittel aus Apotheken und Präparate aus Drogerien sind dabei nur bedingt hilfreich.
In dem Bericht lesen Sie unsere Einschätzung zu
- Acetylsalicylsäure
- Ibuprofen
- Cranberrys (Moosbeeren, Kranbeeren)
- Kürbiskerne
- Bärentraubenblätter
- Goldrutenkraut
- Kapuzinerkresse
- Meerrettichwurzel (Kren)
- Brennnessel
- Schachtelhalm
- Birkenblätter
- andere pflanzliche Mittel
- D-Mannose
Beschwerden beim Wasserlassen sind für viele Menschen ein allzu bekanntes Problem. Manche plagen sich mit einem unaufschiebbaren Harndrang, bei dem nur wenig Urin ausgeschieden wird. Andere leiden zusätzlich unter einem Brennen und Schmerzen im Unterleib. Ursache dafür sind in der Regel Entzündungen der ableitenden Harnwege, gemeinhin als Blasenentzündung bekannt.
Bis zu 80 Prozent aller Frauen
Bis zu 80 Prozent aller Frauen sind mindestens einmal im Leben davon betroffen. Aufgrund der im Vergleich zu Männern deutlich kürzeren Harnröhre können bei Frauen Bakterien leichter in die Harnblase aufsteigen und sich dort vermehren. Dabei handelt es sich häufig um Darmbakterien, die aus dem eigenen Stuhl stammen. Bei Männern steigt die Häufigkeit, an Harnwegsinfekten zu erkranken, ab 50, wenn sich die Prostata verändert.
Zu wenig getrunken
Weitere Ursachen, die Blasenentzündungen begünstigen, sind eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, Harnsteine (Nieren- oder Blasensteine), eine angeborene Fehlbildung der Harnwege, Diabetes mellitus, ein geschwächtes Immunsystem oder ein Tumor. Zum Problem werden Harnwegsinfektionen oft auch für pflegebedürftige Menschen, die einen Dauer-Blasenkatheter haben. Der Plastikschlauch, über den der Urin abgeleitet wird, ist selbst bei größtmöglicher Hygiene ein Einfallstor für Bakterien. Die Folge sind schmerzhafte Harnwegsinfektionen bis hin zu Nierenbeckenentzündungen oder sogar Blutvergiftungen (siehe hierzu unseren Beitrag zur Altersmedizin: Fragwürdige Behandlungen - Mehr Schaden, viele Nachteile in KONSUMENT 3/2019).
Meistens unkompliziert
Bei Frauen verläuft ein Harnwegsinfekt in den meisten Fällen unkompliziert. Treten Blasenbeschwerden in Verbindung mit erhöhter Temperatur zum ersten Mal bzw. wiederkehrend auf, sollte die Ursache jedoch immer ärztlich abgeklärt werden. Ist die Ursache nicht gravierend und verläuft die Infektion ohne Fieber und Nierenschmerzen und ohne dass blutiger Urin auftritt, ist eine Selbstbehandlung zu verantworten.
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