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Bitterschokolade - Ganz schön bitter

Aus einer Umfrage wissen wir: KONSUMENT-Leser lieben Bitterschokolade. Wir haben daher 20 dunkle Schokoladen getestet. Für einige Produkte fielen die Ergebnisse bitter aus.

Diese Bitterschokoladen haben wir getestet:

  • Alnatura Feine Bitter
  • Berger Edelbitter
  • Choceur 75 % Cacao
  • Dennree Zartbitter
  • EZA Carino
  • GEPA Zarte Bitter 70 %
  • Heidi 75 %
  • J. D. Gross Ecuador
  • Leschanz Edel-Bitter 70 %
  • Lindt Excellence Mild 70 %
  • Lindt Excellence 70 %
  • Maestrani 72 % Cacao
  • Merci Edelbitter 72 %
  • Rapunzel 70 % Kakao
  • Ritter Sport Edel-Bitter
  • Spar Premium Bio-Dunkle Schokolade
  • Spar Premium Noir 72 %
  • Suchard Sensations 70 % Noir Intense
  • Tiroler Edle mit Edelbitter-Schokolade
  • Vivani Feine Bitter

In unserer Testtabelle finden Sie Infos und Bewertungen zu: Schadstoffe (Mineralölrückstände, Aluminium, Cadmium, PAK), Verkostung, Kennzeichnung, ...

Nachfolgend unser Testbericht.


Schokolade geht immer. Überrascht hat uns trotzdem, dass bei vielen unserer Leser die Wahl nicht auf Milch-, sondern auf Bitterschokolade fällt. Höchste Zeit somit für einen Test, denn wer dunkle Schokolade liebt, will auch wissen, was genau in ihr steckt.

Test: Schadstoffe, Verkostung, ...

Für unseren Test von Bitterschokolade, also von Schokolade mit einem hohen Kakao­anteil, ließen wir alle Proben im Labor auf Schadstoffe untersuchen. Experten überprüften, ob die Vorschriften zur Kennzeichnung der Produkte auch eingehalten werden. Und natürlich gab es eine Verkostung, um herauszufinden, wie die Schokoladen schmecken.

Erfreulich: Fast die Hälfte der Schoko-Tafeln schnitt bei den Untersuchungen insgesamt gut ab.

Echt unerfreulich: Fünf Produkte fielen im Test durch.

Viel Kakao

Doch der Reihe nach: 20 verschiedene Bitterschokoladen mit 70 bis 75 % Kakaoanteil kauften wir vom Fachgeschäft bis zum Diskonter ein. Fast jede zweite Schokolade im Test enthielt Zutaten aus biologischer Landwirtschaft. Sechs Produkte waren fair gehandelt. Aus biologischer Landwirtschaft und fairem Handel kommen laut Deklaration die Bitterschokoladen von GEPA, EZA, Rapunzel, Maestrani und die Bio-Dunkle Schokolade von Spar Premium.

Auf 100 Gramm Schokolade umgerechnet legten wir an der Kassa zwischen 0,95 Euro (J. D. Gross, Choceur) und satten 7,18 Euro (Tiroler Edle) ab. Die Preis­unterschiede sind also enorm.

Unterschiedliche Zusammensetzung

Um Schokolade zu erzeugen, braucht es an sich nicht viele Zutaten. Doch die Bitterschoko­­laden im Test unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung beträchtlich voneinander. Alnatura, EZA, GEPA, Leschanz, Vivani und Spar Premium Bio-Dunkle Schokolade enthalten lediglich Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, gelegentlich noch Kakaopulver bzw. Salz.

Bei allen anderen Produkten sind die Zutatenlisten umfangreicher. Besonders häufig sind Inhaltstoffe angeführt, die für zusätzlichen Geschmack sorgen. Das reicht von der Vanilleschote bis hin zu nicht näher definiertem Aroma. Nahezu jede zweite Bitterschokolade im Test enthält zudem einen Emulgator (meistens Sojalecithin), damit sich die Zutaten besser verbinden.

Cadmium, Aluminium

Cadmium

Dass Kakao Schadstoffe enthalten kann, ist bekannt. Je höher der Kakaoanteil einer Schokolade, desto stärker ist sie möglicherweise belastet. Über den Kakao können vor allem Cadmium, Aluminium und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in die Schokolade gelangen. Aber auch die potenzielle Belastung mit Mineralölrückständen ist bei Lebensmitteln zunehmend ein Thema.

Cadmium steht unter Verdacht, beim Menschen krebserregend zu wirken. Es ist im ­Boden so gut wie überall vorhanden und daher sowohl in tierischen als auch in ­pflanz­lichen Lebensmitteln enthalten. Je nach Beschaffen­heit des Bodens, auf dem der Kakao­baum gewachsen ist, können ­Kakaobohnen mehr oder weniger Cadmium enthalten.

Diskussion um Grenzwerte

Für Schokolade ab 50 % Gesamtkakao­trockenmasse wurden von der EU 0,80 mg Cadmium pro Kilogramm Schokolade als Grenzwert festgelegt. Doch dieser Wert gilt erst ab 1. Jänner 2019. Das bedeutet, dass es aktuell keine verbindlichen Höchstgehalte für Cadmium in Schokolade gibt. Das deutsche ­Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfahl dagegen schon 2007, nur 0,30 mg Cadmium/kg Schokolade als maximal zulässigen Gehalt festzulegen.

Wochendosis für Naschkatzen

Kein Produkt im Test enthielt 0,80 mg Cadmium/kg. Bei etwas mehr als der Hälfte der Schokoladen waren lediglich geringe Cad­mium-Werte nachweisbar. Sieben Produkte lagen aber vergleichsweise nahe an der 0,30-mg-Grenze des BfR und die Edel-Bitter 70 % von Leschanz kam bereits darüber. Klingt alles nicht besonders spektakulär, aber: Würde man täglich eine Tafel Bitterschokolade verputzen, wäre man bei 9 von 20 Produkten trotzdem bereits über der ­wöchentlich duldbaren Aufnahmemenge von Cadmium (0,15 mg Cadmium bei 60 kg Körpergewicht).

Aluminium

Ein weiterer wichtiger Schadstoff ist Aluminium, eines der häufigsten Elemente der Erdkruste. Es findet sich in Lebensmitteln (insbesondere in Teeblättern, Kräutern, Kakao und Gewürzen), Zusatzstoffen, Verpackungen, Lagerbehältern, in Pharmazeutika und Kosmetika. Von Verpackungsmaterialien oder Behältern geht Aluminium normalerweise kaum auf Lebensmittel über; es sei denn, es werden saure Lebensmittel darin auf­bewahrt oder zubereitet.

Aluminium wirkt sich negativ auf das Zent­ralnervensystem aus. Ein Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Aluminium und dem Auftreten von Alzheimer lässt sich derzeit weder belegen noch ausschließen.

Sechs Schokoladen mit hohem Aluminiumgehalt

Bei unserer Untersuchung fanden sich in den Schokoladen zwischen 5,9 mg Aluminium/kg (Spar Premium Bio-Dunkle Schokolade) und 57,5 mg (Heidi, Ritter Sport). Von der EFSA (der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit) wurde 1 mg Aluminium pro kg Körpergewicht als Höchstwert für die tolerierbare wöchentliche Aufnahme festgelegt. In sechs der von uns untersuchten Bitterschokoladen stecken sehr hohe Aluminiumgehalte. Mit einer 100-g-Tafel nimmt eine erwachsene, 60 kg schwere Person bereits rund ein Zehntel der maximal tolerierbaren Wochendosis an Aluminium auf. Also besser nicht zu oft zugreifen!

Kein Rückschluss auf Verpackungsart

Aus unseren Untersuchungsergebnissen lässt sich von der Verpackungsart kein Einfluss auf den Aluminiumgehalt der Produkte ableiten. Die Hälfte der analysierten Schokoladen war in Alufolie verpackt, die anderen waren in Kunststofffolien, beschichtetes Papier oder Ähnliches gehüllt. Die Aluminiumgehalte ­waren bei beiden Gruppen in etwa gleich hoch.

PAK, Mineralöle

PAK

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen unter anderem durch Waldbrände, finden sich in Auto- und Indus­trieabgasen und bilden sich, wenn Lebens­mittel stark erhitzt werden oder mit Rauch in Kontakt kommen. PAK sind lang­lebig und ­toxisch, einige können das menschliche Erbgut schädigen und Krebs hervorrufen.

Test-Schokos weit entfernt

Für krebserzeugendes Benzo(a)pyren in Kakao­bohnen und daraus hergestellte ­Erzeugnisse wurde auf EU-Ebene ein Grenzwert (5 Mikrogramm/kg Fett) festgelegt. Für vier PAK – Benzo(a)pyren, Benzo(a)anthracen, Benzo(b)fluoranthen und Chrysen – gibt es zudem einen Summenwert, der nicht überschritten werden darf (30 Mikrogramm/kg Fett). Diese Werte wurden von keinem ­Produkt im Test auch nur annähernd erreicht.

Mineralöle

Bei Mineralölrückständen wurden wir allerdings fündig. Bislang in Lebensmitteln nachgewiesene Mineralölgemische bestehen aus gesättigten Kohlenwasserstoffen (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons, abgekürzt MOSH) sowie aus aromatischen Kohlen­wasser­stoffen (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons, abgekürzt MOAH). Nach diesen Substanzen fahndeten auch wir.

Druckfarben, Abgase, Schmieröle

Mineralölbestandteile können auf verschiedenen Wegen in Lebensmittel gelangen. Mögliche Quellen sind zum Beispiel Druckfarben aus recyclierten Altpapier-Verpackungen, Schmieröle aus Produktionsanlagen ­sowie Abgase von Erntemaschinen. Durch Laboruntersuchungen lässt sich naturgemäß nicht eruieren, wie solche Schad­stoffe auf ein Produkt übergegangen sind.

Tat­sache ist: In Lebensmitteln haben Mineral­öl­rück­stände – insbesondere MOAH – nichts ver­loren. MOAH können krebserzeugende Subs­tanzen enthalten, MOSH können Schäden in Leber und Lymphknoten ver­ur­sachen.

Abgewertet

Die Nachweisgrenze für MOAH liegt bei 0,5 mg/kg Lebensmittel. Dieser Wert war bei ­Ritter Sport Edel-Bitter knapp über­schritten, das Produkt wurde daher als ­"weniger zufriedenstellend" beurteilt. Die Schokoladen von Heidi, Berger, J. D. Gross und Merci waren stärker belastet und ­kassierten deshalb ein "nicht zufriedenstellend". Das fünfte "nicht zufriedenstellende" ­Produkt dieser Untersuchung, Choceur von Hofer, enthielt sage und ­schreibe 8,9 mg MOAH/kg und obendrein noch die meisten gesättigten Kohlenwasserstoffe (MOSH) sämtlicher Produkte im Test. Ein vergleichsweiser hoher MOSH-Gehalt wurde auch bei Bio-Dunkle Schokolade von Spar Premium festgestellt.

Verkostung

Verkostet

Kein Schoko-Test ohne Verkostung. Sich durch 20 Proben Bitterschokolade durch­zukosten ist allerdings selbst für diejenigen kein Vergnügen, die dunkle Schokolade lieben. Die Ergebnisse waren dann teilweise auch im übertragenen Sinn bitter. Denn ­unseren ­Testern schmeckten neben Maes­trani ausgerechnet die Testverlierer Heidi, J. D. Gross, Merci Edelbitter und Berger am besten.

Von diesen fünf Schokoladen schnitt einzig und allein Maestrani bei den Laboranalysen tadellos ab. Da es aber bei der Kennzeichnung etwas zu beanstanden gab, reichte es bei dieser Schokolade insgesamt nur für ein durchschnittliches Testurteil. Schade

Testtabelle: Bitterschokolade

Von der Bohne zur Schokolade

Kakaobäume brauchen zum Gedeihen gleichmäßige Wärme sowie hohe Boden- und Luftfeuchtigkeit; sie wachsen nur in Äquatorial-Ländern. Rund 70 % des weltweit angebauten Kakaos stammen von der Elfenbeinküste, aus Ghana, Nigeria und Kamerun, der Rest aus Südamerika und Asien.

Stundenlang gerührt

Für die Schokoladeerzeugung werden die Kakaobohnen gereinigt, geröstet, geschält und zu einem dickflüssigen Brei, der Kakaomasse, zermahlen. Die Hauptzutaten von Schokolade sind neben Kakaomasse noch Kakaobutter (aus Kakaomasse abgepresstes Öl) und Zucker. Diese Schokoladenmasse wird "conchiert", das heißt langsam und stundenlang bei niedriger Temperatur gerührt. Dabei wird sie geschmeidig, bekommt Glanz und zarten Schmelz. Nach dem Conchieren wird die Masse in Formen gefüllt, abgekühlt und verpackt.

Bis zu 99 % Kakaomasse

Bitterschokolade hat meistens einen Kakaomasseanteil von 50 bis 70 %. Manche Schokoladen bestehen aber sogar bis zu 99 % aus Kakaomasse und haben ein dementsprechend intensives Aroma. Wie viel Gesamt­kakaotrockenmasse eine Schokolade enthält, muss auf der Verpackung angegeben sein ("Kakao: %").

Besser fair

Viele Kakaobauern kämpfen infolge von schwankenden Kakaopreisen, Missernten und Klima­einflüssen ums Überleben. Häufig werden auch Kinder für die Arbeit eingesetzt.

Bei Produkten aus fairem Handel erhalten die Bauern Mindestpreise oder zumindest bessere Preise für den Kakao, als sie über den freien Markt bekommen würden. Garantiert werden u.a. auch faire Arbeitsbedingungen und der Verzicht auf Kinderarbeit. Fair gehandelte Lebensmittel können sowohl aus konventioneller als auch aus biologischer Landwirtschaft stammen. Kommen sie aus biologischer Landwirtschaft, sind sie zusätzlich als Bio-Produkt gekennzeichnet.

Schokoladen im Test

2009 hatten wirEdelschokolade im Test - Kein bitteres Ergebnis , darunter auch viele mit einem Kakaogehalt von 70 bis 75 %. Damals fahndeten wir ausschließlich nach den Schadstoffen Cadmium und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), diesmal auch nach Mineralölrückständen und Aluminium. Bei der letzten Untersuchung wurde in den vergleichbaren Schokoladen deutlich weniger Cadmium gefunden als im aktuellen Test.

Zusammenfassung

  • Viele gute. Die Zarte Bitter von GEPA, ein fair gehandeltes Bio-Produkt um 1,99 Euro pro 100 Gramm, ist die beste Schokolade im Test. Knapp dahinter: Alnatura um 2,27 Euro pro 100 Gramm, ebenfalls ein Bio-Produkt.
  • Schadstoffe aus dem Boden. Kakaopflanzen können je nach Bodenbeschaffenheit Aluminium und Cadmium anreichern. Schokoladen mit hohem Kakaoanteil sind daher potenziell mit Aluminium und Cadmium belastet. Bei Schokolade also – auch wegen des hohen Energiegehaltes – besser nur hin und wieder zugreifen.
  • Inakzeptabel. Die Schokoladen von Heidi, J. D. Gross, Merci, Choceur und Berger enthalten deutlich nachweis­bare Mengen an aromatischen Mineralölbestandteilen. Solche Stoffe haben in Lebensmitteln nichts verloren.

Testkriterien

Im Test: 20 Bitterschokoladen mit 70 bis 75 % Kakaoanteil. Alle Produkte wurden auf Mineralölrückstände, PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), Aluminium und Cadmium untersucht. Außerdem wurden alle Proben von Laien verkostet. Die Beurteilung der Kennzeichnung der Schokoladen erfolgte durch Gutachter.

Mineralölrückstände: 10 %
Nach Verseifung der Proben wurden die Mineralölkohlenwasserstoffe mit einem organischen Lösemittel extrahiert. In Lebensmitteln sind auch häufig biogene olefinische Substanzen enthalten, die die Chromatographie der MOAH-Fraktion stören. Die Entfernung dieser Substanzen erfolgte duch Epoxidierung. Anschließend wurden die Kohlenwasserstoffe mittels LC-GC/FID bestimmt. Die Normalphasen-HPLC hält dabei störende Lipide, Wachsester zurück und trennt die MOSH-Fraktion von der MOAH-Fraktion (MOSH = Mineral Oil Saturated Hydrocarbons, MOAH = Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons). Die jeweilige Fraktion (MOSH/MOAH) wurde danach mittels FID detektiert.

PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe): 10 %
Jede Probe wurde mit iso-Octan extrahiert, Nach Zugabe eines Polymers und anschließender Reextraktion der Analyten wurde eine Aufreinigung mittels Kieselgel durchgeführt. Die Analytik erfolgte mittels Gas-Chromatographie und anschließender massenselektiver Detektion im Single-Ion(SIM)-Modus mit Elektronenstoß-Ionisation (EI). Die Quantifizierung erfolgte nach der Methode des internen Standards.

Aluminium (10 %) und Cadmium (20 %)
Mikrowellenaufschluss nach DIN EN 13805:2014. Messung mit ICP-MS in Anlehnung an DIN EN 15763:2010.
Jede Probe wurde in einer Mikrowelle mit Säure und Wasserstoffperoxid aufgeschlossen (Mikrowellendruckaufschluss). In der Lösung wurden u.a. Aluminium und Cadmium mit externer Kalibrierung bestimmt.

Verkostung: 40 %
Alle Schokoladen wurden durch das VKI-Laienpanel verkostet. Beurteilt wurden Geruch und Geschmack, aber auch der Kaufwunsch (in Zusammenhang mit der Verkostung); hier wurde abgefragt, ob die Testpersonen die gerade verkostete Schokolade auch selbst kaufen würden. Im Rahmen einer Stichpobe nahmen einige Tester auch eine Reihung der Produkte vor.

Kennzeichnung: 10 %
Die Beurteilung der Kennzeichnung der einzelnen Schokoladen erfolgte durch Gutachter.

Reaktionen

Anbieter von Produkten mit dem Testurteil "weniger zufriedenstellend" oder "nicht zufriedenstellend" bekommen die Gelegenheit, eine Stellungnahme abzugeben.

TESTURTEIL "WENIGER ZUFRIEDENSTELLEND"

Spar Premium Bio-Dunkle Schokolade
"Die SPAR Premium Bio-Dunkle Schokolade Edition Zotter wird vom SPAR-Qualitätsmanagement und auch vom Hersteller selbst regelmäßig überprüft. Jede bis dato durchgeführte Prüfung war hinsichtlich der MOSH-Werte unauffällig. Viel wichtiger ist, dass bei diesen Überprüfungen, wie auch bei Ihrem Analyseergebnis, die wirklich bedenklichen MOAH-Werte nicht nachgewiesen wurden.
Bis heute gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, weder bei den MOSH-Werten noch bei den MOAH-Werten, lediglich für einen Teilbereich empfohlene Richtwerte, was eine Beurteilung sehr schwierig macht.
SPAR setzt sich daher seit Jahren, auch gemeinsam mit unserem Hersteller, dafür ein, dass für gesättigte Kohlenwasserstoffe, für MOSH und MOAH, endlich gesetzliche Höchstwerte festgelegt werden."
SPAR Österreichische Warenhandels-AG, Salzburg

Ritter Sport Edel-Bitter
"MOSH/MOAH ist seit Jahren ein aktiver Bestandteil unseres Monitoring-Programmes für Rohstoffe und Schokoladentafeln. Entsprechend sind bereits langjährig sämtliche Sekundärverpackungen vollständig auf Frischfaser umgestellt und alle Schmiermittel in der Fabrik mineralölfrei. Gleichwohl sind nach heutigem Stand der Technik Spuren von MOSH/MOAH nicht gänzlich zu vermeiden, zumal sich deren Herkunft unserer direkten Einflussnahme entzieht: Zentrales Problem sind Mineralölbestandteile in Druckfarben, die über den Papier- und Kartonagen-Recyclingkreislauf in Transportverpackungen von Rohwaren und hierüber in die Lebensmittel übergehen.
In einer Stellungnahme vom 28.6.2016 teilt der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) mit, dass Spuren von Mineralölbestandteilen (sog. Mineralölkohlenwasserstoffe – MOSH/MOAH) in den letzten Jahren in den verschiedensten Lebensmitteln gefunden wurden. Die gesamte Lebensmittelindustrie, so auch die Süßwarenindustrie, arbeiten intensiv daran, den hierdurch verursachten Spureneintrag weiter zu minimieren. Wir sind aktiver Teilnehmer des entsprechenden Arbeitskreises MOSH/MOAH und arbeiten am Minimierungsprojekt MOSH/MOAH des BDSI sowie der IVLV (Industrievereinigung für Lebensmittelindustrie und Verpackung e.V.) mit.
Für unseren Direktbezug Kakao aus Nicaragua und Westafrika wurde zudem ein eigenes RITTER SPORT Projekt gestartet, um eine mögliche MOSH/MOAH Belastung „vom Baum zur Schokolade“ zu erfassen und darauf basierend ein zusätzliches Minimierungskonzept für RITTER SPORT auszuarbeiten und umzusetzen. Ein hiervon bereits realisierter Bestandteil ist der Transport der nicaraguanischen Kakaobohnen in Containern ohne Kartonagen-Auskleidung. Darüber hinaus arbeiten der BDSI und diverse Schokoladenhersteller an einem gemeinsamen Forschungsprojekt, um die Ursachen von Mineralölspuren weiter aufzuklären, zu verringern und möglichst ganz zu vermeiden – auch wenn weder das europäische noch das deutsche Lebensmittelrecht derzeit einen entsprechenden Grenzwert vorsehen.
Erlauben Sie uns abschließend einen Hinweis, ohne dass hierin ein Kritikpunkt an Ihrer Untersuchung an sich oder der Art und Weise ihrer Durchführung geäußert werden soll: Bekanntlich ist die Untersuchungsmethode zu MOSH/MOAH noch nicht validiert bzw. standardisiert und es wird nach einer Methode gemessen, die eine vollständige Trennung der einzelnen Fraktionen nicht zu leisten vermag, was in der Folge zu nicht unerheblichen Fehlinterpretationen führen kann."
Alfred Ritter GmbH 6 Co KG, Waldenbuch, Deutschland

TESTURTEIL "NICHT ZUFRIEDENSTELLEND"

Heidi 75 %
"Als Premium-Schokoladenhersteller ist uns die Qualität unserer Produkte und Rohstoffe ein besonderes Anliegen. Wir beziehen daher unsere Rohstoffe nur von äußerst namhaften Lieferanten und produzieren unsere Schokoladenprodukte nach höchsten Qualitäts-Standards. Wir sind ISO und IFS zertifiziert und haben entsprechend engmaschige interne Kontrollsysteme mit laufenden Tests etabliert. Auch betonen wir, dass das getestete Heidi Dark Produkt zu 100 % den europäischen und österreichischen gesetzlichen Vorschriften entspricht.
Für die Bewertung der MOSH- und MOAH-Ergebnisse wird EU-weit der Entwurf der Deutschen Mineralölverordnung herangezogen. Sie bemängeln den MOAH (C24-C35)-Meßwert von 1,2 mg/kg Schokolade, geben allerdings nicht an, an welchem (Grenz)Wert Sie dieses Ergebnis messen. Wenn Sie, wie auch alle amtlichen EU-Kontroll-Labors, den geplanten Grenzwert für MOAH (C16-C35) von 0,5 mg/kg Lebensmittel heranziehen, so sollte auch die zu dieser Deutschen Verordnung vorgesehene Referenzmeßmethode herangezogen werden, die Ergebnisse passend zu den Fraktionen der Grenzwerte liefert. Die in Ihrem Schreiben angegebenen Ergebnis-Fraktionen stellen nicht die state-of-the-art Ergebnisangabe (Fraktionen) dar. Außerdem wäre es angebracht, auch die Meßunsicherheit von 30 % anzugeben. Namhafte Testinstitute, wie z.B.: die LVA (Lebensmittelversuchsanstalt) haben starke Zweifel an der Richtigkeit der Auswertung des vom VKI durchgeführten Tests, da es bei der Interpretation des Chromatogramms sehr leicht zu Falschaussagen, besonders bei Messungen an fettigen Lebensmitteln aufgrund von falsch ermittelten Werten kommen kann.
Ein anderes Institut stellt wesentlich niedrigere Werte fest. Dieser Verdacht wird auch durch die uns vorliegenden aktuellen Test-Ergebnisse eines anderen Instituts erhärtet, welches das gleiche Produkt auf Mineralölrückstände getestet hat, aber zu wesentlich niedrigeren Messergebnissen kommt und auch keine Übertretungen der von Ihnen vorgeschlagenen Werte zeigt.
Wir möchten festhalten, dass es im Moment überhaupt noch keine rechtlich festgelegten Grenzwerte bzgl. der Spuren von Mineralöl in Lebensmitteln gibt. Ungeachtet dessen ist es unser absoluter Anspruch und Unternehmensgrundsatz, qualitativ höchstwertige Rohstoffe zu beziehen. Unser Qualitätssicherungssystem entspricht den IFS und ISO Grundsätzen und wir unternehmen laufend große Anstrengungen diese weiterzuentwickeln.
Das von Ihnen in dieser Studie untersuchte Thema betrifft die gesamte Nahrungsmittelindustrie und vor diesem Hintergrund sollte die Vorgangsweise eine wissenschaftlich zu 100 % abgesicherte sein, sodass man nicht durch unterschiedliche Testmethoden, hohe Testunsicherheiten, hohe Schwankungsbreiten etc. weitreichende Schlüsse auf Basis möglicher falscher bzw. unsicherer Resultate zieht. Auch unser Bestreben ist es, nicht nur den gesetzlichen Bestimmungen genüge zu tun, welche wir voll und ganz erfüllen, sondern im Sinne des Konsumenten jedwede unerwünschten Rückstände in unseren Produkten bis unter die Nachweisbarkeitsgrenze zu reduzieren."
Heidi Chocolat AG, Wien

J.D.Gross Ecuador
"Unser Lieferant 'Rausch' überwacht die möglichen Mineralöl-Rückstände in der Schokolademasse des getesteten Produktes. Die Daten aus dem Monitoring der letzten Monate zeigen laut unserem Lieferanten 'Rausch' keine Hinweise auf nachweisbare MOAH Rückstände im Produkt.
Mineralölbestandteile können durch Umwelteinflüsse wie Transporte und durch Mineralöl belastete Transportverpackungen in die Produkte übergehen. Derzeit können wir noch nicht sagen, woher der überhöhte Eintrag in dem von Ihnen getesteten Produkt kommt. Wir haben das Testergebnis aber zum Anlass genommen, das betroffene Produkt im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes aus dem Verkauf zu nehmen. Selbstverständlich sehen wir es außerdem als unsere Verantwortung, die Wertschöpfungskette des beanstandeten Produktes genau zu analysieren, um überhöhte Rückstände in Zukunft zu vermeiden.
Die Verringerung bzw. der Ausschluss von Mineralölrückständen in unseren Lebensmitteln ist ein langfristiges Ziel, das wir uns gemeinsam mit unseren Lieferanten gesetzt haben. Derzeit gibt es noch keine gesetzlichen Grenzwerte für das Vorkommen von Mineralölrückständen in Lebensmitteln. Wir haben deshalb bereits vor einiger Zeit eigene Grenzwerte definiert, die für die Lieferanten unserer Eigenmarkenprodukte gelten. Diese liegen für MOSH bei weniger als 2 mg/kg Lebensmittel und für MOAH bei weniger als die Bestimmungsgrenze."
Lidl Österreich GmbH, Salzburg

Merci Edelbitter 72 %
Eine inhaltliche Bewertung des uns mitgeteilten Wertes von „insgesamt 1,7 mg/kg aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH = mineral oil aromatic hydrocarbons)“ ist uns nicht möglich. Sie teilen uns leider nicht mit, auf welche Produktionscharge sich dieser Wert bezieht. Es bleibt auch offen, mit welcher Analytik dieses Ergebnis ermittelt worden ist und welche Toleranz bei dieser Untersuchungsmethode und dem konkreten Anwender relevant ist. Angesichts dieser Ausgangslage können wir nur allgemein Stellung nehmen.
Mineralölbestandteile kommen in der Umwelt ubiquitär vor. Für Hersteller von Lebensmitteln ist es trotz umfangreicher Vorsichtsmaßnahmen und Minimierungsarbeiten nicht realisierbar, Substanzen wie MOSH und MOAH in Lebensmitteln zuverlässig komplett auszuschließen. Wir teilen gleichwohl Ihre von uns vermutete Einschätzung, dass Mineralölbestandteile in Lebensmitteln unerwünscht sind und nach Möglichkeit vermieden werden sollten. Wir haben uns hierzu sehr frühzeitig bei der Ursachenforschung zu den Quellen des Eintrags in erheblichem Umfang engagiert, um aus den so gewonnen Erkenntnissen ein Minimierungskonzept hinsichtlich des Eintrags der unerwünschten Substanzen zu entwickeln. Wir befinden uns insoweit in sehr enger Abstimmung mit verschiedenen Forschungseinrichtungen.
Folgende Maßnahmen haben wir bereits früh ergriffen:
. STORCK setzt seit vielen Jahren keine mineralölhaltigen Farben für Verpackungen mit direktem oder indirektem Kontakt zum Lebensmittel ein.
. STORCK verwendet für Verpackungen mit direktem oder indirektem Kontakt zum Lebensmittel seit über 20 Jahren ausschließlich Material aus Primärfasern. Recycling-Material kommt nicht zum Einsatz.
. STORCK hat allein in den letzten drei Jahren mehr als 1.000 Untersuchungen auf MOSH/MOAH an Rohstoffen, Halbfabrikaten, Packmaterialien und Fertigwaren durchführen lassen. In keinem Fall ist bei einem STORCK Produkt ein MOSH/MOAH-Wert ermittelt worden, der über dem noch vor wenigen Jahren als Nachweisgrenze geltenden Wert von 10 mg/kg lag.
Wir werden weiter kontinuierlich an unserem Minimierungskonzept arbeiten und sind zuversichtlich, mit zusätzlichen Erkenntnissen weitere Fortschritte erzielen zu können. Zu dem von Ihnen als Quantifizierung eines MOAH Gehalts angesprochen Wert und die Zuordnung des Werturteils „nicht zufriedenstellend“ ist noch auf Folgendes hinzuweisen: Die Analytik ist in den letzten Jahren stark verbessert worden. Die Nachweisgrenze konnte deutlich gesenkt werden. Die Analytik ist allerdings nach wie vor nicht ausgereift und als Routinemethode nicht normiert verfügbar. Die Untersuchungsergebnisse zeigen hohe Schwankungsbreiten und die Fehleranfälligkeit ist hoch. Trotz einer bereits verbesserten Analytik liegt die Toleranz gegenwärtig immer noch bei etwa 30 %, so dass einzelne Untersuchungsergebnisse nicht als verlässliche Beurteilungs- und Entscheidungsgrundlage für Folgeüberlegungen dienen können und auch nicht dienen sollten.
Es gibt außerdem keine wissenschaftlich anerkannten Bewertungskriterien für die Mineralölbestandteile MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) und MOAH. Wie unterschiedlich Bewertungen ausfallen, zeigen diverse Veröffentlichungen zu vermeintlichen Testergebnissen, die jeweils eigene und zudem unterschiedliche Grenzen ziehen bzw. Bewertungsbereiche festlegen. Eine wissenschaftlich anerkannte Grundlage gibt es für all diese individuellen Orientierungen nicht – auch nicht für die Zuordnung des Werturteils „nicht zufriedenstellend“ zu dem von Ihnen mitgeteilten MOAH-Wert. Es wäre sehr zu begrüßen uns sicher hilfreich, wenn Sie die angesprochenen fachlichen Zusammenhänge in Ihren Veröffentlichungen auch den Konsumenten nahebringen könnten."
AUGUST STORCK KG; Berlin, Deutschland

Berger Edelbitter
"Wie andere Veröffentlichungen zeigen, sind derartige Einträge in der kleinstrukturierten, naturnahen Gewinnung von Kakao in tropischen Ländern unvermeidlich und haben auch schon zu deutlich höheren Ergebnissen bei anderen Schokoladenprodukten geführt. Dennoch sind wir alarmiert von diesem Ergebnis. Wir beziehen unsere Rohschokolade von einem namhaften europäischen Anbieter für Qualitätskakao, der uns eine einwandfreie Gewinnung im Ursprung zugesichert hat.
Wir haben bereits umfangreiche Schritte zur Aufklärung der Sache eingeleitet. Obwohl wir als österreichischer Familienbetrieb keinen Einfluss auf die globale Kakaoproduktion nehmen können, werden wir alles unternehmen, um den berechtigten Qualitätsanspruch an Schokoladen von 'Berger Feinste Confiserie_ sicherzustellen."
Berger Feinste Confiserie GmbH, Lofer

Choceur 75 % Cacao
"Die Qualität und Sicherheit unserer Produkte hat für Hofer höchste Priorität. Als Konsequenz der Untersuchungsergebnisse wurde die betreffende Schokoladensorte mit sofortiger Wirkung aus dem Verkauf genommen.
Aufgrund unseres umfassenden Qualitätsmanagements und der permanenten Überprüfung von Standards und Richtlinien – beginnend bei Einkauf über den gesamten Transportweg bis hin zur Verarbeitung in der Produktionsstätte – können wir Kontamination wie z. B. durch Mineralöle nahezu ausschließen. In der Produktion werden ausnahmslos lebensmitteltaugliche Schmierstoffe eingesetzt. Auch bei der Verpackung verwenden wir Frischfaserkarton, mineralölfreie Druckfarben sowie eine Barriereschicht zwischen der Schokolade und dem Karton.
Wir nehmen Ihr Schreiben zum Anlass, unseren gesamten Wertschöpfungs-Prozess ausgehend von der Kakaobohne bis hin zur fertigen Tafelschokolade erneut zu bewerten und noch weiter zu verbessern. Umfangreiche Untersuchungen wurden dazu bei einem akkreditierten Prüfinstitut bereits in Auftrag gegeben."
Hofer KG, Sattledt

Testplakette

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Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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