Was digital ist, muss noch lange nicht grün sein. Die Umweltkosten von zum Beispiel Streaming werden meist unterschätzt.
Vor nicht allzu langer Zeit wurde vor dem Kinoabend zu Hause mit dem Auto schnell ein Film aus der Videothek geholt. Heute braucht es nur ein paar Klicks, um sich Filme und Serien auf den Bildschirm zu holen. Komfortabler und zugleich umweltfreundlicher? Nein, denn auch Streaming geht zulasten der Umwelt.
Steigender Energiebedarf
Eine halbe Stunde Streamen verursacht laut einem französischen Thinktank Emissionen, die einer Autofahrt von mehr als 6 Kilometern entsprechen. Streaming war demnach im vergangenen Jahr für einen Ausstoß von Treibhausgasen verantwortlich, der genauso hoch war wie jener Spaniens. Diese Menge werde sich in den nächsten sechs Jahren voraussichtlich verdoppeln, wird geschätzt.
Einen großen Teil der Energie fürs Streaming verschlingen die Server, auf denen die Video-Dateien liegen. Aber weil die Bildschirme weiter wachsen, wird auch die Auflösung besser und die Dateien werden dadurch größer. Das bedeutet einen steigenden Energiebedarf. Bildschirme mit 4K-Auflösung brauchen etwa 30 Prozent mehr Strom als solche mit HD-Qualität.