Was nach dem Titel einer US-Sitcom klingt, ist in Wahrheit ein großer Schritt der Öffnung des Kinos für Menschen mit Seh- bzw. Hörbeeinträchtigung.
Greta & Starks bezeichnet zwei kostenlos nutzbare Smartphone-Apps (Android und iOS), die ohne Internetanbindung synchrone Audiodeskriptionen bzw. Untertitel zu Filmen liefern. Wir haben die beiden Apps, hinter denen ein deutscher Filmverleiher steht, in der Praxis getestet und können sagen: Ein vielversprechender Start, aber nicht ohne Verbesserungsbedarf, vor allem bei den Untertiteln.
Spannung wird manchmal vorweggenommen
Die Starks-App ist oft zu langsam und bleibt hängen; auf der anderen Seite nehmen die Audiodeskriptionen in Greta manchmal Handlung – und somit auch Spannung – vorweg, was aber vermutlich gar nicht anders zu lösen ist, weil ja die „stummen“ Szenen des Films genutzt werden müssen, um die wichtigsten Informationen unterzubringen.
Funktionsweise des Systems
Das System funktioniert folgendermaßen: Zu Hause lädt man sich über WLAN die Audiobzw. Textdateien aus einer Filmdatenbank aufs Smartphone. Im Kino schaltet man das Gerät in den Flugmodus – einerseits, um Akku zu sparen, andererseits, um nicht durch Anrufe und Nachrichten gestört zu werden. Für die Audiodeskriptionen benötigt man außerdem Kopfhörer. Über das Mikrofon erkennen Greta bzw. Starks den Film und die gerade gezeigte Szene und starten automatisch die Wiedergabe. Greta & Starks funktionieren übrigens auch vor dem TV-Gerät bzw. dem Computer. Die Filmdatenbank umfasst derzeit 33 Filme – darunter auch aktuelle – und wird laufend erweitert. Zusätzliche Informationen gibt es unterGreta & Starks: barrierefreies Kino