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Solaranlagen - Wem die Sonne lacht

Eine verstärkte Nutzung von Solarenergie kann entscheidend dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu senken. Die Energie der Sonne gibt es unbeschränkt und zum Nulltarif.

Erwärmung der Erdatmosphäre

Wissenschaftlich ist es längst bewiesen: Die gegenwärtige Erwärmung der Erdatmosphäre ist von Menschen gemacht. Schuld an diesem „anthropogenen“ Treibhauseffekt sind die von fossilen Brennstoffen in die Atmosphäre abgegebenen Treibhausgase, allen voran CO2. Die Emission von Treibhausgasen ist in den vergangenen Jahrzehnten explosionsartig gestiegen, die dadurch verursachte Erwärmung der Erde ist mittlerweile ebenfalls wissenschaftlich dokumentiert. Auch der Zusammenhang zwischen Klimawandel und immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen lässt sich nicht mehr leugnen. Schuld daran sind aber nicht nur Verkehr und Industrie: Auch Privathaushalte zählen zu den großen Energieverbrauchern.

Beim Heizen sparen

2005 konsumierten in Österreich die privaten Haushalte mit 25,8 Prozent ein Viertel der gesamten Energie, etwa 40 Prozent davon in Form von Erdöl. Ein Drittel des Energieverbrauchs pro Haushalt entfällt auf Fahrzeuge. Rechnet man diese 33 Prozent weg und nimmt man den Verbrauch des Haushalts als 100 Prozent, steigt der Anteil fürs Heizen auf fast 80 Prozent, jener für Warmwasser auf 11 Prozent. Das sind genau jene Bereiche, in denen man am effektivsten den Einsatz fossiler Energieträger reduzieren kann. Etwa durch den Umstieg auf Sonnenenergie.

Solaranlagen & Fotovoltaik

Die Energie der Sonne kann entweder in Wärme für den Haushalt umgewandelt werden oder in elektrischen Strom. Fotovoltaik ist eine Technologie, die mittlerweile in jedem Taschenrechner selbstverständlich ist, in dem Solarzellen schon bei geringer Lichteinstrahlung den benötigten Strom erzeugen.

Aufwendigen Herstellung der Solarzellen

Dem extensiven Einsatz in Privathaushalten oder Fotovoltaik-Kraftwerken steht ein ökonomisches Problem entgegen: Wegen der aufwendigen Herstellung der Solarzellen ist der damit erzeugte Strom noch immer teurer als jener aus der Steckdose. Daher ist die Versorgung eines Privathaushalts mit Solarstrom zwar gut für die Umwelt, aber ohne ausreichende Förderung (noch) nicht rentabel für das Haushaltsbudget. Diesen Nachteil hat die Solarthermie längst überwunden. Die Errichtung von Solaranlagen rechnet sich durch Einsparungen an herkömmlicher Energie schon nach wenigen Jahren.

Wasser, Heizung, Schwimmbecken

Es gibt drei Einsatzbereiche für Solaranlagen:

  • Brauchwasser kann mithilfe einer Solaranlage erwärmt werden, wobei ein Speicher das Wasser über mehrere Tage warm halten und den kurzfristigen Unterschied zwischen Angebot an Sonnenenergie und Nachfrage an Warmwasser ausgleichen kann.
  • Bei der teilsolaren Raumheizung wird die jahreszeitliche Kluft zwischen Sonneneinstrahlung und Energiebedarf durch eine Zusatzheizung ausgeglichen. Mit einer Solaranlage lassen sich bis zu 75 Prozent an Kosten für herkömmliche Energie einsparen.
  • Das Erwärmen von Schwimmbeckenwasser ist die technisch einfachste Variante, bei der auch die Verfügbarkeit von Sonnenenergie und der Bedarf an Wärme jahreszeitlich übereinstimmen.

Dunkles heizt sich auf

Die verschiedenen Einsatzbereiche können auch miteinander kombiniert werden. In den vergangenen Jahren ist der gemeinsame Einsatz von Brauchwassererwärmung und teilsolarer Raumheizung immer beliebter geworden und hat sich auch als attraktivste Energiespar-Variante erwiesen. Solaranlagen funktionieren nach dem Prinzip, dass ein dunkler Untergrund die Wärme besser absorbiert (also aufnimmt) als helle Oberflächen. Am einfachsten funktioniert das bei der Erwärmung des Wassers in einem Swimmingpool: Das Beckenwasser wird durch die schwarzen Absorber auf dem Hausdach oder im Garten gepumpt, wo es sich erhitzt und dann die Wärme in das Schwimmbecken transportiert.

Kollektoren zur Energieübertragung

Bei den „richtigen“ Solaranlagen übertragen Kollektoren die Energie der Sonne auf ein Wärmeträgermedium. Dieses gibt sie – meist über Wärmetauscher in einem Solarspeicher – an einen weiteren Kreislauf ab. Entweder an das Brauchwasser (damit ist das Wasser gemeint, das aus der Wasserleitung kommt, also auch das Trinkwasser) oder an einen Heizkreislauf, der Radiatoren bzw. Fußboden- oder Wandheizung mit Wärme beschickt.

Lohnende Investition

Der Umstieg auf Sonnenenergie kostet natürlich Geld, denn eine Solaranlage muss richtig dimensioniert, gekauft und montiert werden. Es ist allerdings eine Investition, die sich nach spätestens 15 Jahren lohnt: dann, wenn die Einsparungen an herkömmlicher Energie größer sind als die Anschaffungskosten der Anlage. Bei einem Schwimmbad kann man mit 50 bis 120 Euro pro Quadratmeter Absorberfläche rechnen. Dadurch kostet die Kilowattstunde solare Wärme zwischen 2,5 und 4 Cent, im Vergleich zu 3,5 bis 5 Cent/kWh für konventionelle Energie. Eine solche Anlage amortisiert sich innerhalb von 5 bis 7 Jahren.

Sonnenenergie deckt Warmwasserbedarf

Die meisten thermischen Solaranlagen in Österreich dienen der Erwärmung von Brauchwasser in Einfamilienhäusern. Das Energieangebot der Sonne reicht aus, um im Sommerhalbjahr bis zu 95 Prozent des Warmwasserbedarfs durch Sonnenenergie zu decken. Auch mit der Wintersonne kann das etwa 10 Grad kalte Leitungswasser vorgewärmt und in den Speicher geschickt werden, was den Energieaufwand des Aufheizens auf 40 bis 60 Grad merklich verringert. Eine Neuinstallation kostet etwa 5500 Euro. Der große Vorteil: Solaranlagen werden gefördert, was die Investitionskosten erheblich senkt. Durch die geringeren Ausgaben für herkömmliche Energie rechnet sich eine Solaranlage zur Brauchwassererwärmung nach etwa 10 Jahren – und Sie haben in diesem Zeitraum 10 Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre geschickt.

Teilsolare Raumheizung: etwa 11.000 Euro

Eine teilsolare Raumheizung (meist in Kombination mit Brauchwassererwärmung) ist technisch aufwendiger, braucht etwas mehr Kollektorfläche und kostet daher auch mehr. Hier muss man für eine vierköpfige Familie mit Anschaffungskosten von etwa 11.000 Euro rechnen. Diese Summe lässt sich durch Förderungen und andere Einsparungen um bis zu 4.300 Euro verringern. Die gebliebenen Investitionskosten von 6.700 Euro haben sich in 12 bis spätestens 20 Jahren finanziell gerechnet. Und die Umwelt wird in diesem Beispiel von etwa 24 bis 40 Tonnen CO2 verschont.

Solargroßmacht Österreich

Auch wenn Österreich bei der Umsetzung der Kyoto-Ziele international nicht führend ist, sind die Österreicher doch Musterschüler in Sachen Umweltschutz durch den Einsatz von Sonnenenergie. Durch nachträglichen Einbau und den Trend, bei Gebäudeneubauten eine Solaranlage mit einzuplanen, nutzen mittlerweile 15 Prozent der österreichischen Einfamilienhäuser die Wärme der Sonne.

6.400 Tankwagen Öl weniger verbraucht

Insgesamt führt Österreich europaweit vor Griechenland mit der größten Gesamtkollektorfläche pro Einwohner. Durch den Ersatz von Heizöl durch Sonnenenergie wurden pro Jahr 498.000 Tonnen CO2 weniger in die Luft geblasen. Die durch Sonnenkraft erzeugte Energiemenge lässt sich in Form des Heizöläquivalents anschaulich machen: 181.204 Tonnen Heizöl leicht, die 6.404 Tankwagen (à 30.000 Liter) in einer Kolonne von 387 Kilometer Länge ergeben, wurden weniger verbraucht.

Solaranlagen: Kyoto-Ziel in weiter Ferne

Österreich ist kein Nachzügler, aber auch kein Vorzugsschüler in Sachen Reduktion der CO2-Emissionen.Das 1997 in der japanischen Stadt Kyoto beschlossene Zusatzprotokoll der UNO-Klimakonferenz sieht vor, den Ausstoß von Treibhausgasen in den Jahren 2008 bis 2012 im Vergleich zu 1990 jährlich um 5,2 Prozent zu senken. Die wenigsten Länder, die dieses Protokoll unterzeichneten, liegen bei der Zielerreichung im Plan.

Österreich bläst pro Jahr um 25 Millionen Tonnen zu viel CO2 in die Atmosphäre und liegt damit 36 Prozent über dem Kyoto-Ziel. Durch das Anfang 2008 beschlossene EU-Klimaschutzpaket muss Österreich bis 2020 die CO2-Emissionen bei Verkehr und Gebäuden um 16 Prozent gegenüber 2005 reduzieren und den Anteil von erneuerbarer Energie (Wasser, Wind, Sonne und Biomasse) auf 34 Prozent ausbauen.

Solaranlagen: Kompetent mit "Konsument"

  • Voraussetzungen klären. Gibt es genug Sonneneinstrahlung, können die Kollektoren Richtung Süden (mit geringen Abweichungen) ausgerichtet werden?
  • Richtig planen. Bei Warmwasser den Bedarf (mindestens 50 Liter pro Person und Tag), bei teilsolarer Raumheizung die Energiekennzahl ermitteln.
  • Beratung ist wichtig. Die Anlage nicht ohne Fachleute mit besonderer Ausbildung (Solarinstallateure) planen oder errichten.
  • Qualitätskontrolle . Auf Gütesiegel achten, das umfassendste ist das Österreichische Umweltzeichen.
  • Förderungen . Sind meistens Landessache. Vor der Planung Infos über Förderungsrichtlinien einholen.

 

 Solaranlagen  

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