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Ölbrennwertkessel - Sparpotenziale

  • Schwefelfreies Heizöl bringt große Vorteile
  • Brennwerttechnologie bietet hohes Einsparpotenzial
  • Sparen auch durch Änderung des Heizverhaltens möglich

Rasanter Preisanstieg beim Heizöl

Heizöl gilt, wie alle fossilen Energieträger, als Umweltsünder, ein teurer obendrein. Der Preis ist in den letzten Monaten rasant gestiegen: von 57 Cent Anfang 2007 auf 105 Cent im Juli 2008. Was spricht angesichts dessen dafür, sich eine neue Ölheizanlage zu kaufen?

Noch immer heizt rund ein Viertel der Haushalte mit Öl. Und die haben eine Menge Geld investiert (etwa für im Garten vergrabene Öltanks), das sie nicht abschreiben wollen. Daher bleiben sie beim Öl, auch wenn der Heizkessel in die Jahre gekommen ist und gegen einen neuen ausgetauscht wird. Doch dann sollten wirklich alle Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und zur Verbrauchsreduktion ausgeschöpft werden.

Brennwerttechnologie

An einem Brennwertkessel führt heute wohl kein Weg mehr vorbei. Dieser nutzt auch die im Abgas enthaltene Wärme, indem er den Wasserdampf abkühlt und zum Kondensieren bringt. Die so gewonnene Energie wird dem Heizsystem zugeführt. Herkömmliches Heizöl hat den Nachteil, dass es viel Schwefel enthält (bis zu 1.000 Gramm pro Tonne), bei der Kondensation entstehen aggressive Säuren.

Das Kondensat muss erst neutralisiert werden, bevor es ins Abwasser geleitet wird. Das schwefelfreie Heizöl Extraleicht (HEL) hingegen (Schwefelgehalt max. 10 g/t) reduziert die Schadstoffemissionen und macht so die Neutralisationsbox überflüssig. Erst durch die Verwendung schwefelfreien Heizöls sind Ölbrennwertkessel den Gasbrennwertkesseln ebenbürtig.

Preisunterschied ausgeglichen

Schwefelfreies Heizöl Extraleicht (HEL) ist in der Produktion um etwa 3 Cent teurer als Heizöl in der Standardqualität. Seit Anfang Juli 2008 gelten neue Mineralölsteuersätze: Für das schwefelhältige Öl wurde der Steuersatz um 3 Cent/Liter angehoben, während er für HEL gleich blieb. Durch diese steuerliche Begünstigung wird der Preisnachteil aus der teureren Produktion ausgeglichen.

Zeitgemäße Ölkessel nutzen nicht nur die Abgaswärme, sie verfügen auch über eine elektronische Regelung, die die Effizienz zusätzlich erhöht. Gegenüber einem 20 bis 30 Jahre alten Ölkessel traditioneller Bauart kann so ein bis zu 40 Prozent höherer Nutzungsgrad erreicht werden.

Hohe Installationskosten

Im Test waren nur Kessel der modernen Brennwerttechnologie vertreten. Getes­tet wurden sie ausschließlich mit der ener­giesparenden witterungsabhängigen Regelung: Der Kessel heizt nicht auf eine bestimmte Raumtemperatur auf, sondern orientiert sich an der Außentemperatur. Die Preise liegen zwischen rund 5.000 Euro (für das Modell von Hoval) und 7.000 Euro (Modell Sieger). Das sind Listenpreise; in der Regel werden mehr oder minder hohe Rabatte gewährt.

Damit sind die Ölbrennwertkessel jedenfalls teurer als jene für Gas. Hinzu kommen die Installationskosten, für die ebenfalls mehrere Tausend Euro veranschlagt werden müssen. Aber das ist noch nicht alles. In der Regel muss nämlich der Kamin adaptiert werden. Denn die abgekühlten Gase haben zu wenig Auftrieb und müssen daher mittels Gebläse ins Freie befördert werden. Empfehlenswert ist zudem, vor der Neuanschaffung eines Heizkessels den Heizwärmebedarf möglichst zu senken: vor allem durch eine Wärmedämmung des Gebäudes und solare Warmwasserbereitung.

Hohe Energieeffizienz

Fast alle getesteten Kessel zeigten sich ihrer Aufgabe gewachsen, die Energieeffizienz konnte (bis auf eine Ausnahme) mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet werden, und auch die anderen Gruppenurteile fielen nicht schlechter als „durchschnittlich“ aus. Ausgerechnet der teuerste Kessel im Test (mit dem etwas missverständlichen Namen „Sieger“) ist das Schlusslicht. Das liegt vor allem an seiner durchschnittlichen Energienutzung und seinem lauten Betriebsgeräusch. Recht laut sind auch die Modelle von Hoval und Rotex.

Auch Stromkosten beachten

Drei Ölkessel kamen auf eine sehr hohe Energieeffizienz (Viessmann, Wolf und Vaillant), speziell im Teillastbereich, wenn nur ein Teil der maximal möglichen Heizleistung des Kessels gebraucht wird. Die generell hohe Energieeffizienz wird bei den Modellen von Buderus, Elco und MHG durch einen Wermutstropfen getrübt: den relativ hohen Stromverbrauch. Zwar fallen die Stromkosten nicht sehr ins Gewicht (etwa 25 Euro pro Jahr), dennoch ist es ärgerlich, denn andere Modelle begnügen sich mit der Hälfte.

Weiterer Kritikpunkt: die Verarbeitung. Scharfe Ecken und Kanten, die bei der Wartung zu Verletzungen führen können, wurden bei Vaillant und Elco festgestellt. Bei vier Geräten wurde die Verwendung verschleißanfälliger Materialien beanstandet.

Brötje: SHT Haustechnik AG,
Gurkgasse 7-9,
Postfach 356,
A-1140 Wien,
05 96 96-0,
info@sht-gruppe.at
www.sht-gruppe.at

Buderus Austria Heiztechnik GesmbH,
Rennbahnweg 65,
A-1220 Wien,
01 259 65 60-0,
office@buderus.at
www.buderus.at

Hoval GesmbH,
Hovalstraße 11,
A-4614 Marchtrenk,
07243 550-0,
info@hoval.at
www.hoval.at

MHG:
A. Heissinger, Haustechnikvertrieb u. Industrievertretung,
Buchenweg 7,
A-4542 Nussbach,
07587 60 70,
office@mhg-heiztechnik.at
www.mhg-heiztechnik.at

Rotex, Hofer & Frühauf OEG,
Donaustraße 27,
A-3680 Persenbeug-Gottsdorf,
07412 530 47,
office@heizungs-service.at
www.rotex.de

Sieger:
Steiner Carl Handwerks- und Industriebedarf GesmbH
Handelszentrum 4,
A-5101 Bergheim,
0662 46 82-0,
info@steiner-hwi.at
www.steiner-hwi.at

Vaillant Austria GesmbH
Forchheimergasse 7,
A-1230 Wien,
05 70 50-0,
info@vaillant.at
www.vaillant.at

Viessmann GmbH,
Viessmannstraße 1,
A-4641 Steinhaus bei Wels,
07242 62381-0,
info@viessmann.at
www.viessmann.at

Wolf Klima- und Heiztechnik GesmbH,
Eduard-Haas-Straße 44,
A-4030 Linz,
0732 38 50 41-0,
werbung@wolf-heiztechnik.at
www.wolf-heiztechnik.at

Wolf Klima- und Heiztechnik GesmbH, Eduard-Haas-Straße 44, A-4030 Linz, 0732 38 50 41-0, www.wolf-heiztechnik.at

Ölbrennwertkessel: Kompetent mit "Konsument"

  • Sparen dank Hightech.  Die Brennwerttechnologie bringt Einsparungen an Heizöl bis zu 40 Prozent (im Vergleich zu den Kesseln, die vor 20, 30 Jahren Standard waren).
  • Potenzial ausschöpfen.  Alle Möglichkeiten zur Energieeinsparung sollten genutzt werden: Wärmedämmung, Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung, Stoßlüften statt ständig gekippten Fenstern, Verzicht auf überheizte Räume (Absenkung der Raumtemperatur um 1 Grad spart 6 Prozent Energiekosten).
  • Gut und teuer.  Die getesteten Ölbrennwertkessel zeichnen sich fast durchwegs durch hohe Energieeffizienz und geringe Schadstoffemissionen aus. Das hat auch seinen Preis: bis zu 7.000 Euro. Am günstigsten ist Hoval mit einem Listenpreis von 5.030 Euro.
  • Erneuerbare Alternativen.  Vor dem Kauf überlegen, ob nicht ein Umstieg auf erneuerbare Energie möglich ist. Das könnte nicht nur der Umwelt, sondern auch und vor allem der eigenen Brieftasche nützen.

Ölbrennwertkessel: Testkriterien

Übernahme eines Tests der Stiftung Warentest von 10 Ölbrennwertkesseln.

Energieeffizienz. Im Teillastbetrieb wurde der Normnutzungsgrad in Anlehnung an DIN 4702, Teil 8 (1990-03) ermittelt. Im Volllastbetrieb wurde bei Vorlauf-/Rücklauftemperatur von 70/55 °C der Abgasverlust gemessen.

Handhabung. Die Bedienung wurde durch zwei Fachleute nach einem Punkteschema bewertet (z.B. Zuordnung und Ablesbarkeit von Bedienungs- und Anzeigeinstrumenten, Mehrfachbelegungen, Griff- und Kraft-Weg-Charakteristik von Reglern, Verletzungsgefahr). Ebenso wurden Service, Wartung und Inbetriebnahme beurteilt.

Bei allen Handhabungsprüfungen wurde geprüft, ob vernünftigerweise vorhersehbare Fehlanwendungen auftreten können und ob besondere Verletzungsgefahren bestehen.

Die Bedienungs-, Wartungs- und Montageanleitungen beurteilten die Fachleute in Anlehnung an DIN 62079.

Umwelteigenschaften. Der Kohlenmonoxid- und Stickoxidgehalt im Abgas wurde während der Nutzungsgradbestimmungen bei dem vorher eingestellten Kohlendioxidgehalt gemessen. Beurteilt wurde jeweils der Norm-Emissionsfaktor in Milligramm je Kilowattstunde eingesetzter Wärme in Anlehnung an RAL-UZ 46.

Den Jahresstromverbrauch berechneten wir aus den gemessenen Leistungsaufnahmen bei Volllast und allen Teillastzuständen und deren typischer Häufigkeit während eines Jahres sowie der Leistungsaufnahme der Regelung.

Geräuschpegel. Das Geräusch wurde bei raumluftabhängigem Betrieb in einer Höhe von 1 m und im Abstand von 1 m vom Gerät an drei Punkten gemessen. Bewertet wurde der mittlere Schalldruckpegel in dB(A). Bei 2-stufigen Geräten wurden die Werte von Stufe 1 und Stufe 2 im Verhältnis 80 : 20 gewichtet.

Verarbeitung. Stabilität und Robustheit wurden unter Berücksichtigung von Einsatzzweck und Beanspruchung während der Lebensdauer von zwei Fachleuten bewertet. Sie bewerteten auch die Sorgfältigkeit der Ausführung .

Alle Geräte im Test waren recyclinggerecht konstruiert.

Bei Prüfung der elektrischen Sicherheit in Anlehnung an DIN EN 50165:2001 zeigten sich keine Auffälligkeiten.

Ölbrennwertkessel: Mehr zum Thema

Sie überlegen noch, ob Sie Ihren alten Ölkessel tauschen oder doch lieber auf einen anderen Energieträger umsteigen sollen? 

 

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