Drei Systeme zur Auswahl
Wer die Räume seiner Wohnung oder seines Eigenheims gezielt beheizt, kann bis zu 10 Prozent der Heizkosten einsparen. Eine Absenkung um ein Grad reduziert den Verbrauch schon um 6 Prozent.
Dafür gibt es eben Thermostate, die an jedem Heizkörper montiert werden können. Drei unterschiedliche Systeme sind auf dem Markt:
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Thermostate mit Drehgriff
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programmierbare Thermostate
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programmierbare Thermostate mit Fernzugriff
Drehregler
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Klassische Drehregler. Mit ihnen lässt sich die Temperatur exakt einstellen; preiswert und einfach zu montieren.
Bild: linerpics/Shutterstock.com |
Die einfachen Drehregler gibt es seit Jahren, sie sind schon um rund 20 Euro das Stück zu haben. In der Regel weisen sie eine Skala von 1 bis 5 auf, was Raumtemperaturen von etwa 12 bis 28 Grad entspricht; die Stufe 3 steht für ungefähr 20 Grad. Darüber hinaus verfügen sie über eine Frostschutz-Stufe, die mit einem Eiskristall gekennzeichnet ist. Bei dieser Stellung schaltet sich der Heizkörper erst ein, wenn die Temperatur unter 6 bis 8 Grad sinkt. Weiters gibt es eine Null-Stellung, mit der sich die Schwelle für den Frostschutz noch weiter absenken lässt. Das ist beispielsweise für Leute interessant, die gerne bei offenem Fenster schlafen.
Herzstück der Drehregler ist eine mit Ausdehnungsmasse gefüllte Fühlerpatrone. Steigt die Temperatur im Raum über die eingestellte, dehnt sich die Masse aus und drosselt das Ventil am Heizkörper. Wird es kälter, zieht sich die Masse zusammen, der Regler öffnet das Ventil und der Heizkörper gibt mehr Wärme ab – bis die eingestellte Temperatur wieder erreicht ist.
Programmierbare Thermostate
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Programmierbare Thermostate. Neben der Temperatur kann auch die Tageszeit eingestellt werden. mit Stückpreisen ab 20 Euro auch noch günstig.
Bild: Stiftung Warentest
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Das Prinzip der elektronisch programmierbaren Thermostate ist ähnlich, die Funktion der Ausdehnungsmasse übernimmt jedoch ein elektronischer Fühler: Er reagiert auf Temperaturschwankungen und setzt einen Motor in Bewegung, um das Ventil zu schließen oder zu öffnen. Die Geräte benötigen für den Betrieb zwei AA-Batterien, die meist mehrere Jahre halten.
Temperatur- und Zeitsteuerung
Sie ermöglichen neben der Temperatursteuerung auch eine solche der Zeit. Eingestellt wird über Tasten oder Rädchen, für jeden Tag kann ein eigenes Temperatur-Zeit-Profil erstellt werden. Damit lässt sich die Heizdauer wesentlich exakter an individuelle Bedürfnisse anpassen. Beispiel: Im Badezimmer soll es zwar besonders warm sein, aber lediglich für ein bis zwei Stunden in der Früh und abends. Das geht nur mit programmierbaren Thermostaten.
Thermostate mit Fernzugriff
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Thermostate mit Fernsteuerung. Vom Büro oder Urlaubsort aus kann die Heizung daheim eingeschaltet werden. Mit Zusatzgeräten kann es recht teuer werden (siehe Beispiele in der Tabelle).
Bild: www.eQ-3.de |
Diese sind entweder manuell zu bedienen oder mit einem Smartphone via Bluetooth. Oder aber sie erlauben überhaupt einen Fernzugriff. Mit dem Smartphone kann man von jedem beliebigen Ort auf die Heizkörper daheim zugreifen und sie entsprechend einstellen. Die dafür benötigte App liefert der jeweilige Thermostat-Hersteller. Weiters sind Zusatzgeräte erforderlich: eine Steuereinheit (Gateway) und ein Router. Das kann die Kosten um mehrere Hundert Euro erhöhen. Beispiel: Für sechs einfache Drehregler kann man mit unter 100 Euro auskommen, sechs Thermostate mit Fernzugriff können 600 Euro und mehr kosten. Praktisch sind Letztere für Personen, die ihren Tagesablauf nicht vorab planen können, also nicht jeden Tag um die gleiche Zeit nach Hause kommen. So können sie die Heizkörper von unterwegs einstellen, um es warm zu haben, wenn sie daheim eintreffen.
Relativ einfache Montage
Alle Thermostate – auch die elektronischen – können relativ leicht montiert werden. Einfach den alten Reglerkopf vom Ventil ab- und den Thermostat aufschrauben. Viele Drehregler (ausgenommen z.B. Danfoss, Herz) passen auf Ventile mit einem M30 x 1,5-Gewinde, in der Regel werden aber auch Adapter für andere Gewinde mitgeliefert. Sicherheitshalber sollten Sie einen alten Reglerkopf zum Kauf mitnehmen, um festzustellen, ob ein Adapter nötig ist.
Messungenauigkeit einkalkulieren
Eine Ungenauigkeit bei der Messung der Temperatur sollte man immer einkalkulieren. Der Temperaturfühler im Thermostat misst auch die Wärme des Heizkörpers mit, vor allem dann, wenn das Thermostatventil nach vorn ausgerichtet ist. Die tatsächliche Raumtemperatur ist dann etwas niedriger als die eingestellte Solltemperatur, das kann ein Grad C und mehr ausmachen – statt 20 Grad hat es im Raum also vielleicht nur 18,5 Grad. Besser sind Heizkörper, bei denen die Ventile oben und zur Seite zeigend angebracht sind; da ist der Heizkörpereinfluss geringer.