Die heimische Betonwirtschaft preist Beton als natürlich und regional an. Sie klammert aber aus, wie und in welchem Ausmaß Beton eingesetzt wird.
Was uns stutzig gemacht hat
"Welcher Baustoff erhält Wiesen und Wälder?“ „Welcher Baustoff kommt aus unserer Region?“ Interessante Fragen. Doch auf die übereinstimmende Antwort, die die Betonwirtschaft in ihrer aktuellen Werbekampagne darauf gibt, wären wohl nicht viele gekommen: "Natürlich Beton“. Konsumenten haben sich deshalb an uns gewandt – dass Beton als „Naturliebhaber“ oder „Umweltaktivist“ gepriesen werde, rieche doch stark nach Greenwashing.
Der Check
Wie ist das nun mit dem Schutz von Klima, Wiesen und Wäldern? Wie kommt man auf die Idee, hier ausgerechnet die Betonlobby als Schutzpatron auftreten zu lassen? Die Plattform Beton Dialog Österreich (BDÖ) sagt, Beton sei ein Flächensparmeister, weil damit in die Höhe und in die Tiefe gebaut werden könne, was den Flächenbedarf reduziere.
Ein reichlich kühner Ablenkungsversuch, gilt doch der Einsatz von Beton – neben Asphalt – als maßgebliche Ursache für die Bodenversiegelung. Und da gehört Österreich aktuell zu den Spitzenreitern: Täglich werden rund 13 Hektar Boden mit einer wasserundurchlässigen Schicht Beton oder Asphalt bedeckt. Das geht unter anderem auf Kosten der Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens, der Artenvielfalt und heizt die Umgebung auf (Stichwort städtische Hitzeinseln).