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Gas-Brennwertkessel - Hoher Preis, hoher Wert

  • Bis zu 15 Prozent weniger Gasverbrauch
  • Hoher Qualitätsstandard
  • Der Preis macht den Unterschied

Die Zeiten des Durchlauferhitzers oder der Kombitherme sind beinahe vorbei. Zumindest bei der Neuanschaffung oder Erneuerung von Gasheizsystemen für Wohnungen oder Ein- bis Zweifamilienhäuser kommt man an Gas-Brennwertkesseln mit Modulationstechnik (auch: Teillasttechnik) kaum mehr vorbei.

Investition lohnt sich

Sie sind teuer in der Anschaffung, verfügen aber über eine ausgefeilte Technologie, die Energie spart und die Umwelt schont. Eine Investition also, die sich längerfristig in vielen Fällen lohnt.

Technischer Sprung

Es sind drei technische Weiterentwicklungen, die den modernen, effektiven Gas-Brennwertkessel ausmachen:

  • Abwärme nutzen: Durchlauferhitzer oder Kombithermen haben das Wasser auf eine hohe Temperatur erhitzt, die Abwärme inklusive des durch die Verbrennung entstandenen Wasserdampfes wurden im wahrsten Sinn des Wortes durch den Kamin gejagt. Gas-Brennwertkessel nützen die Kondensation des Wasserdampfes, der bei der Verbrennung entsteht: Durch diese Kondensation wird die Energie, die im Wasserdampf gespeichert wird, wieder als Wärme frei. Sie wird über die großen Oberflächen des Wärmetauschers an das Warmwasser des Heizsystems weitergegeben.
  • Teil-Last-Technik: Bei den alten Geräten, wie eben den Kombithermen zur Raumheizung, schaltet sich der Brenner ein, wenn die Temperatur unter einen vorgegebenen Wert gesunken ist. Die Modulations- oder Teil-Last-Technik ermöglicht einen kontinuierlichen Betrieb des Brenners; je nach der benötigten Temperatur wird die Heizleistung durch die Höhe der Flamme geregelt. Die Teil-Last-Fähigkeit der einzelnen Geräte weist große Unterschiede auf, sie reicht von 16 bis 45 Prozent der Voll-Last, trotzdem sind die Unterschiede in der Energieauslastung minimal.
  • Konstante Warmwasser-Temperatur: Wer kennt nicht die Beinahe-Verbrühungen beim Duschen mit einem Durchlauferhitzer, wenn plötzlich ein anderer Wasserhahn auf- und gleich wieder zugedreht wird? Das ist bei diesem System Geschichte: Werden die Gaskessel mit einem Warmwasserspeicher kombiniert, ist jederzeit und sofort warmes Wasser verfügbar, und zwar mit einer konstanten Temperatur. Die Warmwasserspeicher der getesteten Geräte fassen zwischen 86 (Viessmann) und 160 Liter (Buderus).

Größtenteils mit "gut" bewertet

Die getesteten Geräte wurden größtenteils mit "gut" bewertet, sie sind also relativ gleichwertig; in der Energieauswertung schneiden die meisten mit "sehr gut" ab. Es ist eine ausgereifte Technologie auf hohem Standard – und die kostet. Die Preise der getesteten Brennwertkessel bewegen sich von 3700 bis zu fast 5000 Euro. In der Summe enthalten sind Regelung und Speicher, nicht aber Montage und mögliche, noch ziemlich teure Investitionen wie Ausdehnungsgefäß, Umwälzpumpe oder gar das Abgassystem, das in vielen Fällen bei der Umstellung auf Brennwert-Technologie erneuert werden muss.

Listenpreise oft unterboten

Preisvergleiche und das Abklären, was im Preis enthalten ist, sind also hier besonders wichtig. Die angegebenen Preise sind Listenpreise, die von Installateuren oft um 10 bis 15 Prozent unterboten werden. Also kann das Einholen von mehreren Angeboten die Investitionskosten beträchtlich senken helfen.

Zusätzliche Kosten sind möglich

Neben dem Anschaffungspreis für den Gaswertbrenner gibt es aber noch andere wichtige Überlegungen, die Funktionstüchtigkeit und Investitionskosten mit beeinflussen. Da das Wasser im Schnitt bei einer Temperatur unter 55 Grad Celsius kondensiert, sollte die Temperatur des in den Brenner zurücklaufenden Heizwassers nicht höher als 40 Grad sein. Die alten Zentralheizungen funktionieren mit eher kleinen Heizkörpern und hoher Wassertemperatur im Heizsystem (70 – 90 Grad). Diese Temperatur kann entweder durch bessere Wärmedämmung des Gebäudes oder größere Heizflächen reduziert werden. Ein nachträglicher Umbau ist oft nur bei einer Kompletterneuerung des Heizsystems möglich. Bei neu zu installierenden Heizungen sind Boden- oder Wandheizungen in der Regel sinnvoller.

Kamin zieht nicht mehr

Ein weiteres Problem kann der Kamin sein. Die heißen Abgase der herkömmlichen Thermen haben wie auch bei jeder anderen Heizung bewirkt, dass der Kamin zieht. Da der Brennwertkessel mit weit niedrigeren Temperaturen arbeitet, entsteht im Kamin kein Unterdruck, der die Abgase ins Freie zieht. Sie müssen mit einem Gebläse nach oben gedrückt werden. Statt des üblichen Unterdrucks herrscht im Kamin also Überdruck, dafür sind Kamine nicht zugelassen.

Außerdem muss der Kamin wegen des Kondenswassers feuchtigkeits- und säurebeständig sein. Und als dritte „Erschwernis“ kommt noch hinzu, dass Geräte, die im luftdichten Wohnraum installiert sind (also nicht in einem eigenen Heizraum), raumluftunabhängig arbeiten sollten, also die für die Verbrennung benötigte Luft von außerhalb des Gebäudes bekommen sollten.

Spezielle Kaminauskleidung

Wenn der Kamin den nötigen Durchmesser aufweist, lässt sich das mit einem relativ einfachen kompletten Abgassystem lösen, das die führenden Hersteller gleich mitliefern. Dabei wird ein feuchtigkeitsunempfindliches Abgassystem aus Kunststoff, Keramik oder Glas in den Kamin eingebaut. Es kann auch aus einem Doppelrohrsystem bestehen, bei dem in einem Rohr die benötigte Frischluft angesaugt wird, durch das andere die Abgase ins Freie gedrückt werden. Daneben kann das Abgas direkt durch die Außenwand oder – je nach Aufstellungsort – durch das Dach abgeleitet werden. Vor der Anschaffung eines Gas-Brennwertkessels kann eine Prüfung durch den Rauchfangkehrer vor unliebsamen Überraschungen bewahren.

ÖVGW: das richtige Zeichen

Es gibt mehrere Prüf- und Qualitätszeichen, die beachtet werden sollten. Das CE-Zeichen besagt nur, dass das Gerät grundsätzlich den Anforderungen des europäischen Marktes entspricht – aber nicht, ob es damit auch unter den österreichischen Bedingungen (wie Erdgas) sicher in Betrieb genommen werden kann. Dafür gibt es das "AT", das aber auch noch kein Qualitätssiegel ist. Das ist ausschließlich die Qualitätsmarke ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach).

Voraussetzung für Förderung

Sie bescheinigt die Einhaltung wichtiger Standards: Emissionswert und Wirkungsgrad entsprechen dem hohen österreichischen Niveau; hohe Lebensdauer und Zuverlässigkeit; Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit; Eignung für den österreichischen Markt; ausreichendes Serviceangebot und Ersatzteilgarantie. Alle Markenhersteller bemühen sich, das ÖVGW-Zeichen zu erhalten. In manchen Bundesländern ist es die Voraussetzung für eine Förderung.

Anbieteradressen

  • Brötje: TGV Technische Geräte-Vertrieb GmbH, Neubauzeile 57, A-4030 Linz, (0732) 37 21 86, www.broetje.de
  • Buderus Austria Heiztechnik GmbH , Karl-Schönherrstraße 2, A-4600 Wels, (07242) 298 50-0, www.buderus.at
  • Junkers: Bosch Robert AG, Geiereckstraße 6, A-1030 Wien, (01) 797 22-0, www.junkers.at
  • MAN: KNV Umweltgerechte Energietechnik GmbH, Mitterleiten 4, A-4861 Schörfling am Attersee, (07662) 89 63-0, www.man-heiztechnik.de
  • Remeha: Windhager Zentralheizung AG, Anton-Windhager-Straße 20, A-5201 Seekirchen am Wallersee, (06212) 23 41-0, www.remeha.com
  • Vaillant GesmbH , Forchheimergasse 7, A-1230 Wien, (01) 863 60-0, www.vaillant.at
  • Viessman GmbH , Lerschstraße 11, A-4600 Wels, (07242) 623 81-0, www.viessman.at
  • Wolf Klima- und Heiztechnik GesmbH , Eduard-Haas-Straße 44, A-4030 Linz, (0732) 38 50 41-0, www.wolf-heiztechnik.at

Kompetent mit Konsument

  • Energiesparen. Die Brennwerttechnologie spart bis zu 15 Prozent an Energiekosten. Je höher der Verbrauch, umso eher macht sich die teurere Anschaffung bezahlt.
  • Ausgefeilte Technik. Markengeräte weisen einen ähnlich hohen Standard, aber große Preisunterschiede auf. Ein Preisvergleich lohnt sich.
  • Voraussetzungen. Die Brennwerttechnik arbeitet mit niedrigerer Heizwassertemperatur, das Heizkörper-System muss dafür geeignet sein. Bei herkömmlichen Kaminen muss ein Abgassystem eingebaut werden. Unabhängige Beratung ist empfehlenswert.

So haben wir getestet

  • Im Test: Aus einem Test der Stiftung Warentest veröffentlichen wir die Ergebnisse von 9 Gas-Brennwertkesseln mit witterungsgeführter Regelung (bis 24 kW) und Warmwasserspeicher (bis 160 l).
  • Energieausnutzung. Nutzungsgrad Heizung: berechnet aus den in Anlehnung an DIN 4702, Teil 8, ermittelten Wirkungsgraden, auf den Heizwert (Hi) bezogen. Nutzungsgrad Warmwasser: Messung in Anlehnung an DIN 4702, Teil 8, für eine tägliche Warmwasserentnahme von 120 Litern.
  • Umwelt. Kohlenmonoxid, Stickoxide: Einzelmessungen mit Gasanalysatoren nach DIN 4702, Teil 2. Stromverbrauch: Messung bei Auslastungsprofil von 30 Prozent.
  • Verarbeitung. Vier Experten beurteilten die Verarbeitung von Geräteverkleidung und Montageteilen.
  • Handhabung. Bedienungsanleitung, Service und Wartung wurden von vier Experten beurteilt.

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