In der Juni-Ausgabe haben wir darüber berichtet, welche Fehler bei der Sanierung von Einfamilienhäusern immer wieder passieren (siehe dazu: Weitere Artikel - "Eigenheimsanierung, Teil 1): Eine zu wenig vorausschauende Planung kann beträchtliche Zusatzkosten verursachen. Doch wer glaubt, mit dem Einholen eines Kostenvoranschlages bei einem Professionisten sei es bereits getan, kann böse Überraschungen erleben. Wir wollten für ein Einfamilienhaus in Tirol, das Ende der sechziger Jahre erbaut wurde, Kostenvoranschläge für eine Sanierung einholen. Zwanzig Bauunternehmen aus der Umgebung haben wir mit der Ausarbeitung eines Gesamtsanierungskonzeptes beauftragt.
Ferndiagnose ist zu wenig
Die meisten haben von vornherein abgewunken: Sie seien derzeit ausgelastet, oder das Objekt sei zu weit weg (obwohl die Entfernung in keinem Fall 50 Kilometer überschritt). Offensichtlich war ihnen die Sanierung eines Einfamilienhauses nicht lukrativ genug. Oder sie wollten sich damit nicht befassen, weil sie nur auf einen Teilbereich (etwa Fenstertausch) spezialisiert sind. Nach zehn Wochen und mehrmaligen Erinnerungsanrufen gelang es uns schließlich, fünf mehr oder weniger detaillierte Kostenvoranschläge zu bekommen. Und auch die beschränkten sich auf die „klassischen“ Sanierungsschritte: Außenwanddämmung und Fenstertausch. Keine Firma kam auf die Idee, Energiesparmaßnahmen über den heute gültigen Standard hinaus anzustreben (siehe dazu: "Welcher Standard?").