Die Schnelllaufprüfung wird in der Regel von allen Kandidaten bestanden. Diesmal platzten zwei Reifen. Außerdem: Zweitmarken etablierter Hersteller überholen immer öfter ihre Premium-Geschwister.
Die Reifentestserie für die Sommersaison 2018 endete mit einem Knalleffekt: Zwei Sommerreifen der breiteren Dimension gingen beim Schnelllauftest zu Bruch, lösten sich komplett auf oder verloren handtellergroße Stücke der Lauffläche.
Trotzdem ist Panik jetzt nicht angebracht. Es geschah nämlich nicht beim genormten Schnelllauftest, sondern unter verschärften Bedingungen mit vermindertem Luftdruck, erhöhter Last und verstelltem Radsturz. Das beweist, wie wichtig für die Sicherheit ein guter Wartungszustand des Fahrzeugs, ordnungsgemäße Beladung und ausreichend Luft in den Reifen sind. Details dazu später.
175/65 R und 205/55 R
Die Tester haben diesmal 904 Reifen eingekauft, ungefähr 2.500 Bremsmessungen durchgeführt, sind etwa 900 Runden auf dem Testparcours gefahren und haben 450.000 Verschleißkilometer zurückgelegt, zum Teil auf dem Prüfstand, zum Teil auf der Straße.
Getestet wurden in mehreren Durchgängen 30 Sommerreifen; 14 in der Kleinwagen-Dimension 175/65 R 14 T auf Ford Fiesta und 16 in der Dimension 205/55 R 16 V, die auf VW Golf aufgezogen waren.
Sommerreifen für Kleinwagen
Eine Tendenz, die sich bei den vergangenen Reifentests schon ankündigte, verdichtet sich offenbar zusehends und fiel gerade bei den Kleinwagenreifen besonders auf. Immer öfter setzen sich Zweitmarken prominenter Hersteller gegen ihre Premium-Geschwister durch, erreichen einen vorderen Platz in der Rangliste.
So haben hier bei den schmalen Sommerreifen diesmal lediglich der Falken Sincera und der Semperit Comfort-Life 2 die Note "Gut" erhalten und damit ihre Premium-Pendants ausgebremst. Falken gehört zur japanischen Sumitomo Rubber Industry mit Goodyear und Dunlop. Semperit war einmal eine stolze österreichische Marke und wurde schon vor Jahrzehnten von der deutschen Continental übernommen.