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Sommerreifen - Allrounder hält mit

  • Auf nasser Fahrbahn trennt sich die Spreu vom Weizen
  • Ein Ganzjahresreifen mischt auch im Sommer mit

Haben Ihre Sommerreifen noch genug Profil, oder ist ein Satz neuer Gummis fällig? Wenn ja: Im Test gibt es eine ganze Reihe „guter“. Zwei Größen wurden diesmal getestet: 175/65 R14T für Klein- und Kompaktwagen sowie 195/60 R15H für Kompakt- und Mittelklassewagen. Die Testergebnisse gelten auch für die direkten Nebengrößen, sofern andere Produktmerkmale wie Modellbezeichnung, Profil oder Geschwindigkeitsindex übereinstimmen.

Die besten Reifen im Regen

In unseren Breiten zeigt sich die Qualität von Sommerreifen vor allem auf nassen Straßen. Dem hohen Anspruch „Regenreifen“ wurde in der Größe 175 der Uniroyal R 680 am besten gerecht, bei den 195ern war der Pirelli P6 der Beste unter den Guten. Für ein „sehr gut“ auf Nässe reichte es jedoch bei keinem der getesteten Reifen.
Ist die Straße frei und trocken, müssen die Reifen auch bei hohem Tempo stets die Spur halten. Die Resultate können sich nach den Hochgeschwindigkeits-Testfahrten auf der Nordschleife des Nürburgrings durchaus sehen lassen. Rund die Hälfte der Reifen im kleineren Format, die aufgrund der Geschwindigkeitsklasse T bis zu 190 km/h schnell unterwegs sein dürfen, schaffte bei der Spurtreue in Kurven und bei Spurwechseln ein „sehr gut“. Erwartungsgemäß noch besser schnitten die bis zu 210 km/h schnellen Reifen der Breite 195 ab. In dieser Disziplin bekamen bis auf vier Reifenmodelle alle ein „sehr gut“. Wenig Einfluss auf das Testurteil hatte die Komfortwertung, bei der es auf die Federungseigenschaften und die Innengeräusche der Reifen ankam. Die Noten der Kleinwagenreifen lagen relativ dicht beieinander und ergaben in jedem Fall das Gruppenurteil „durchschnittlich“, die breiteren Reifen waren tendenziell etwas besser.

Michelin hält am längsten

Verschleißfestigkeit, Rollwiderstand und Abrollgeräusch machen in unseren Tests die Umwelteigenschaften aus. Bei den 175er-Reifen lagen vier Fabrikate vorn: der Ganzjahresreifen Goodyear Vector 5, sein Markenbruder GT3 mit besonders geringem Rollwiderstand und der Fulda Diadem Linero. Bei den 195er-Reifen untermauerte Michelin mit dem Energy XH1 seinen guten Ruf langer Haltbarkeit. Übrigens: Auch der zweite Reifen mit „guten“ Umwelteigenschaften in dieser Größe, der Kléber Viaxer AS, stammt aus dem Michelin-Konzern. Einen Reifen zu bauen, der in jedem Prüfpunkt das Optimum bietet, ist fast so schwierig wie die Quadratur des Kreises. Oft werden Vorteile bei einigen Eigenschaften mit Nachteilen bei anderen erkauft. Es kommt also darauf an, einen Kompromiss auf hohem Niveau zu finden. Ausgewogenheit ohne nennenswerte Schwächen lautet daher das Rezept für ein gutes Testurteil. In der Gruppe der 175er-Reifen schafft das jedes zweite Fabrikat. Und bei den 195er-Reifen liegen gleich sieben Modelle punktgleich an der Spitze.

Guter Kompromiss auf hohem Niveau

Mit Spannung wurde erwartet, wie sich der Ganzjahresreifen Goodyear Vector 5 im Vergleich zu reinen Sommerreifen schlägt. Schließlich erreichte er im Winterreifentest („Konsument“ 10/2001) einen Spitzenplatz. Obwohl sich seine Konstruktion klar an Winterreifen orientiert, konnte der Allrounder in den meisten Disziplinen auch mit den Sommerprofis mithalten und erreichte bei den 175er-Reifen ein „gut“. Der hohe Preis von 85 Euro relativiert sich durch seine hohe Verschleißfestigkeit. Nicht zu vergessen: Beim Ganzjahresbetrieb sparen Sie die Kosten für die Montage, und einen Extrasatz Felgen für die Winterreifen benötigen Sie auch nicht.

Preise vergleichen und handeln.

Preistransparenz zählt nicht zu den Stärken des Reifenhandels. Fragen Sie immer nach dem Komplettpreis einschließlich Montage und Auswuchten.

Ganzjahresreifen immer besser.

Der Goodyear Vector 5 ist nicht billig, hält aber sowohl mit Winter- als auch Sommerspezialisten mit.

Auf Herstellungsdatum achten.

Sie können es der DOT-Kennzeichnung an der Reifenflanke entnehmen. Das dort eingeprägte Herstellungsdatum sollte nicht länger als zwei Jahre zurückliegen. Beispiel: Lauten die letzten vier Ziffern der DOT-Nummer 1201, wurde der Reifen in der 12. Woche 2001 hergestellt.

Aus einem internationalen Gemeinschaftstest, durchgeführt von Automobilclubs (Testleitung für Österreich: ÖAMTC) und Verbraucherorganisationen, veröffentlichen wir die Ergebnisse von 42 auch in Österreich erhältlichen Modellen. Das Testurteil konnte nicht besser sein als das Gruppenurteil für „nasse Fahrbahn“.

Nasse Fahrbahn
Handling: Zeitwertung und subjektives Urteil auf dauerberegnetem 1900-Meter-Kurs. Bremsen: ABS-Bremsungen auf Asphalt und Beton aus 90 auf 20 km/h. Aquaplaning auf Geraden: Einfahrt in ein 7 mm tiefes Wasserbecken mit konstantem Tempo und Beschleunigung. Aquaplaning in Kurven: Befahren einer dauerberegneten Asphaltkreisbahn mit ansteigender Geschwindigkeit.

Trockene Fahrbahn
Hochgeschwindigkeitsfahrten auf der Nordschleife des Nürburgrings und subjektive Beurteilung der Spurtreue in Kurven und bei Spurwechseln.

Komfort
Federung: Befahren einer Messstrecke mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten; bei Einzelstößen mit 80 km/h, bei hohen, mittleren und niederfrequenten Anregungen mit 30 bis 100 km/h. Innengeräusch: subjektive Beurteilung auf trockenem Asphalt und Beton mit 80 bis 30 km/h bei abgestelltem Motor.


Umwelteigenschaften
Verschleißfestigkeit: Prüfung im Konvoi über etwa 10.000 Kilometer, bei den 195ern zusätzlich auf ADAC-Straßenwachtfahrzeugen. Messung der Profiltiefe in regelmäßigen Abständen.
Rollwiderstand: Verbrauchsmessungen bei 60, 100 und 130 km/h Konstantfahrt.
Außengeräusch: subjektive Beurteilung einer Kunstkopfaufnahme der Abrollgeräusche auf einer ISO-Asphaltstrecke mit 80 km/h bei abgestelltem Motor sowie Ermittlung der Messwerte in dB(A).

Schnelllaufprüfung
Höchstgeschwindigkeitstest nach den über die DIN 78051 hinausgehenden Anforderungen unseres Prüfprogramms.

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