Die Bahn vergrämt ihre Stammkunden.
ÖBB-Club-Lounge nur für Auserwählte
In die ÖBB-Club Lounge, den VIP-Warteraum auf Bahnhöfen, dürfen nur ausgewählte Bahnkunden. Das war für Frau L. aus Tirol ein Grund, ihrem minderjährigen Sohn eine „ÖsterreichCard < 26“ für die 2. Klasse um 1.050 Euro zu spendieren. Der Filius soll in Wien, wo er die Schule besucht, nicht auf Bahnhöfen herumstehen.
Damit ist es nun vorbei. Denn mit allen seit August ausgestellten oder verlängerten ÖsterreichCards 2. Klasse darf man die Club Lounge nicht mehr betreten, nur ÖsterreichCards 1. Klasse gewährleisten den Zutritt. Als Grund geben die ÖBB an, diese Regelung solle beitragen, „Atmosphäre und Serviceleistungen in den ÖBB-Club Lounges zu verbessern“.
Fragwürdige Zugangsbeschränkung
Durch die Blume wird da angedeutet, dass es Beschwerden über schlechtes Benehmen gegeben hätte. Allerdings ist in jeder Lounge ohnehin immer ein Bahnbediensteter anwesend, der gegebenenfalls für Ordnung sorgen kann. Daher ist dies wohl kein stichhaltiges Argument für die Zugangsbeschränkung. ÖsterreichCards sind die Jahresnetzkarten der Bahn und entsprechend teuer. Wer älter als 26 Jahre ist, muss für eine Card für die 2. Klasse 1.790 Euro hinlegen. Das ist viel Geld – aber offenbar nicht genug, um in die heiligen Hallen des Promi-Bahnwarteraums eingelassen zu werden. Für diese Art, Stammkunden zu verärgern, gebührt den ÖBB eine dicke Zitrone!