Es ist kaum jemandem bekannt: Man kann sein Auto auch in freien Werkstätten warten lassen, ohne die Garantieansprüche zu verlieren.
Nicht nur der Sprit, auch Reparaturen und Wartungsarbeiten für Autos werden immer teurer. In den letzten 10 Jahren haben sich die Kosten dafür verdoppelt, schätzen Brancheninsider. Keine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, dass rund 40 Prozent der Gesamtkosten der Fahrzeughaltung auf Service und Instandhaltung entfallen.
Große Preisunterschiede in freien Werkstätten
Autobesitzer könnten eine Menge Geld sparen, würden sie nicht markengebundene Reparaturbetriebe, sondern freie Werkstätten aufsuchen. Die Preisunterschiede – sowohl für Ersatzteile als auch für die Arbeitszeit – können weit mehr als 100 Prozent ausmachen.
Dennoch blieben, so Wolfgang Dytrich, Obmann des Großhandels für Kfz-Teile in der Wirtschaftskammer Wien, 85 Prozent der Fahrzeugbesitzer der Werkstatt ihrer Automarke treu. Jedenfalls gelte dies für die ersten vier bis fünf Jahre. Autos, die älter als 9 Jahre sind, würden dagegen zu 80 Prozent in freien Werkstätten repariert.
Garantie geht nicht verloren
Der Grund ist wohl darin zu suchen, dass die Autobesitzer fürchten, Garantieansprüche, die viele Autohersteller über die zweijährige Gewährleistung hinaus versprechen, zu verlieren. Besonders koreanische Hersteller versuchen, mit Langzeit-Garantien Käufer anzulocken: Kia bietet sieben Jahre, Hyundai fünf. Auch Japans Toyota verspricht fünf Jahre; mehrere andere, auch europäische Hersteller bieten immerhin drei Jahre. Häufig kann man sich Garantiezeiten auch kaufen, da muss man für ein Jahr aber einige Hundert Euro auf den Tisch legen.
Wartungs- und Reparaturarbeiten
Bis vor Kurzem wurde in den Garantiebedingungen unmissverständlich darauf hingewiesen, dass alle Wartungs- und Reparaturarbeiten in einem Vertragsbetrieb der eigenen Marke durchgeführt werden müssen – widrigenfalls gingen die Garantieansprüche verloren. Grundsätzlich darf eine freiwillige Garantieleistung von Bedingungen abhängig gemacht werden.