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Apfelsaft - Saftige Überraschung

Test: Apfelsaft von guter Qualität gibt es schon um wenig Geld. Wie viel Zucker in den naturtrüben und den klaren Säften aus Konzentrat steckt, hat aber selbst uns überrascht. Ärgerlich auch, dass manche Hersteller einen auf Heimat machen, obwohl die Äpfel für ihren Saft nicht aus Österreich kommen.

Diese Apfelsäfte haben wir getestet:

Direktsaft:

  • Billa
  • Biotrend
  • happy day
  • Höllinger
  • Ich bin Österreich
  • ja! Natürlich
  • Jeden Tag
  • natürlich für uns
  • Spar Natur Pur
  • Zurück zum Ursprung

Apfelsäfte aus Konzentrat:

  • Billa
  • Clever
  • happy day
  • Pfanner
  • Pure fruits
  • Spar
  • vitafit

Mit Aroma:

  • Omi´s Apfelstrudel

Unsere Testtabellen informieren über: Zusammensetzung (Zucker, 5-HMF, Chlorogensäure), Schwermetalle, Pflanzenschutzmittel, Patulin, Mikrobiologie, Lebensmittelkennzeichnung, Expertenverkostung, Laienverkostung. - Nachfolgend unser Testbericht.


Manchmal muss man selbst im Internet-Zeitalter noch selber rechnen. So z.B. dann, wenn man wissen möchte, wie viel Liter Apfelsaft die Österreicher trinken. Zahlen finden sich nämlich nur zum allgemeinen Fruchtsaftkonsum, der bei jährlichen 25 Liter pro Kopf liegt. Davon entfallen 29,3 Prozent auf Apfelsaft. Macht also nach Adam Riese rund 7,3 Liter Apfelsaft für jeden Österreicher pro Jahr.

Was die Hersteller nicht freuen wird: Es wird weniger Apfelsaft getrunken; 2013 ging der Inlandabsatz um 8,5 Prozent zurück. Überraschend auch, dass im Land von "Obi g’spritzt“ nicht der Apfel-, sondern der Orangensaft am beliebtesten ist.

Test: Apfelsaft - direkt oder konzentriert

Apfelsaft gibt es sowohl als Direktsaft (meist naturtrüb) als auch aus Konzentrat (siehe "Naturtrüb, klar oder was?"). In der Gastronomie ist das Match Direktsaft gegen Konzentrat inzwischen entschieden. Jedes Wirtshaus, das auf sich hält, serviert seinen Gästen fast nur noch naturtrüben Apfelsaft. Nicht selten ist in der Speisekarte wie beim Wein vermerkt, aus welchem Betrieb der Fruchtsaft kommt. In den Regalen der Supermärkte, das zeigt unser Test, behaupten sich dagegen die Säfte aus Konzentrat nach wie vor. Obwohl es auch hier angesichts der immer zahlreicheren Konkurrenz durch Direktsäfte allmählich eng wird.

Billiger: Apfelsaft aus Konzentrat

Für unseren Test, der in Kooperation mit der AMA-Marketing GesmbH erfolgte, kauften wir 20 Apfelsäfte ein: 10 Direktsäfte, 9 Apfelsäfte aus Konzentrat und einen naturtrüben Saft, der mit Zimtaroma aufgepeppt ist. Die Vermutung, dass man mit Saft aus Konzentrat billiger davonkommt, hat sich bestätigt. Zwischen 0,79 und 1,67 Euro pro Liter zahlt, wer sich für dieses Produkt entscheidet. Der Großteil der Direktsäfte fängt dagegen preislich dort an, wo die Konzentrate aufhören: Hier beträgt die Preisspanne 1,69 bis 1,99 Euro, ebenfalls pro Liter. Nur "Jeden Tag" von Zielpunkt ist mit 0,79 Euro/Liter deutlich billiger und damit der günstigste Direktsaft im Test. Am teuersten kommt der Zimtapfelsaft "Omi’s Apfelstrudel" mit 5,80 Euro/Liter.

Bio-Säfte kaum noch teurer

Ob man sich für einen konventionellen oder einen Bio-Direktsaft entscheidet, macht beim Blick auf den Preis kaum einen Unterschied. So kosten z.B. Biotrend von Lidl oder Zurück zum Ursprung von Hofer etwa gleich viel wie die herkömmlich erzeugten Säfte von Billa oder Höllinger. Ein Preisvergleich lohnt sich daher auf jeden Fall.

Erfreuliches Testergebnis

Wir haben übrigens über einige Monate eine Preiskontrolle der von uns untersuchten Apfelsäfte durchgeführt. Ergebnis: Die Kunden zahlen – Überraschung – inzwischen mehr für ihren Apfelsaft. Von Ende November 2014 bis Ende Jänner 2015 stieg der Mittelwert für einen Liter Apfelsaft von 1,60 auf 1,67 Euro.

Erfreuliches Ergebnis

Alle unsere Einkäufe wurden im Labor genau untersucht. Passen die Produkte in ihrer Zusammensetzung? Wie viel Zucker steckt in den Säften? Gibt es Probleme mit Schwermetallen, Pflanzenschutzmitteln oder Schimmelpilzgiften? Sind die Säfte „sauber“ oder mit Keimen belastet?

Wie die Ergebnisse in unserer Tabelle zeigen, können wir in vielen Punkten Entwarnung geben. Zehn von 20 Produkten haben ausgezeichnet, vier weitere gut abgeschnitten. Im Vergleich durchgefallen ist nur ein Apfelsaft von Spar, doch davon später.

Wärme- und Lagerschäden von Fruchtsäften

Wichtig für die Qualität eines Safts ist seine Zusammensetzung. Unter diesem Prüfpunkt werden mehrere Parameter zusammengefasst. Dazu gehört auch die Bestimmung des sogenannten 5-HMF-Werts. 5-HMF steht für 5-Hydroxymethylfurfural, das beim Erhitzen von kohlenhydrat- bzw. zuckerhaltigen Lebensmitteln entsteht. Durch dieses Zuckerabbauprodukt lassen sich Wärme- und Lagerschäden von Fruchtsäften nachweisen. Bei Apfelsaft sollten nach den Selbstregulierungskriterien der Europäischen Fruchtsaftvereinigung 20 Milligramm 5-HMF pro Liter Saft nicht überschritten werden. Auffällig war hier nur ein einziger Saft, der 100 % Apfel von Spar: Durch seine 24 Milligramm 5-HMF pro Liter entspricht dieser Apfelsaft aus Konzentrat nicht den definierten Qualtiätsstandards.

Besser trüb

So wie Gemüse enthält auch Obst sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, die positive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Eine wichtige Gruppe sind hier die Polyphenole. Zu ihnen gehört z.B. die Chlorogensäure. Wie viele sekundäre Pflanzenstoffe in Apfelsaft stecken, ist eine Frage der verwendeten Apfelsorten und der Art der Herstellung. Vor allem bei klaren Apfelsäften gehen im Herstellungsprozess während der Klärung oft viele sekundäre Pflanzenstoffe verloren, da diese an Trübstoffe gebunden sind. Direktsäfte enthalten deshalb tendenziell mehr Chlorogensäure und damit Polyphenole als Säfte aus Konzentrat. Am meisten Chlorgensäure, sowohl bei den naturtrüben Säften als auch bei jenen aus Konzentrat, fanden wir bei happy day. Am wenigsten davon steckte in dem mit Zimt aromatisierten Saft Omis’s Apfelstrudel.

Kein Blei, Cadmium, Arsen oder Quecksilber

Gut abgeschnitten

Ausgesprochen erfreulich fielen die Ergebnisse bei der Untersuchung auf Schwermetalle aus. In keiner einzigen Probe konnte eine Belastung mit Blei, Cadmium, Arsen oder Quecksilber nachgewiesen werden. Nur in drei Proben fanden sich Spuren von Aluminium.

Top sind die Säfte auch in Bezug auf Pflanzenschutzmittel. In keinem Apfelsaft waren Rückstände enthalten. Eine echt gute Nachricht.

Lange Zeit war bei der Erzeugung von Säften aus Kernobst das Schimmelpilzgift Patulin ein Thema. Meist findet es sich in von Schimmel befallenen Früchten. Ungut daran ist, dass diese Schimmelpilzbildung oft auch – von außen unsichtbar – durch Insekten im Fruchtinneren hervorgerufen werden kann. Seit 2006 gelten in der EU Höchstmengen für Patulin im Fruchtsaft. Doch die zulässigen 50 Mikrogramm Patulin pro Kilogramm Fruchtsaft wurden von keinem der untersuchten Apfelsäfte auch nur annähernd erreicht. Im Gegenteil: In fast allen Proben war das Gift nicht einmal nachweisbar.

Vor dem Abfüllen pasteurisiert

Wird ein Apfelsaft nach allen Regeln der Kunst produziert, kann es keine Probleme mit Keimen geben. Immerhin werden sowohl Direktsäfte als auch solche aus Konzentrat vor dem Abfüllen pasteurisiert, um sie haltbar zu machen. Eine nur unzureichende Erhitzung oder ein schadhafter Verschluss können aber für eine Keimbelastung sorgen. Wie unsere Testergebnisse zeigen, war auch hier alles in Ordnung: Die Gesamtkeimzahl sowie der Anteil an Hefen und Schimmelplizen lagen allesamt unter der Nachweisgrenze.

Zehn von zwanzig: ausgezeichnet

Wie die Ergebnisse in unserer Tabelle zeigen, können wir in vielen Punkten Entwarnung geben. Zehn von 20 Produkten haben ausgezeichnet, vier weitere gut abgeschnitten. Im Vergleich durchgefallen ist nur ein Apfelsaft von Spar, doch davon später.

Wichtig für die Qualität eines Safts ist seine Zusammensetzung. Unter diesem Prüfpunkt werden mehrere Parameter zusammengefasst. Dazu gehört auch die Bestimmung des sogenannten 5-HMF-Werts. 5-HMF steht für 5-Hydroxymethylfurfural, das beim Erhitzen von kohlenhydrat- bzw. zuckerhaltigen Lebensmitteln entsteht. Durch dieses Zuckerabbauprodukt lassen sich Wärme- und Lagerschäden von Fruchtsäften nachweisen.

Spar-Saft: entspricht nicht den Standards

Bei Apfelsaft sollten nach den Selbstregulierungskriterien der Europäischen Fruchtsaftvereinigung 20 Milligramm 5-HMF pro Liter Saft nicht überschritten werden. Auffällig war hier nur ein einziger Saft, der 100 % Apfel von Spar: Durch seine 24 Milligramm 5-HMF pro Liter entspricht dieser Apfelsaft aus Konzentrat nicht den definierten Qualtiätsstandards.

Ganz schön süß

Geschmacksfrage

Natürlich haben wir alle Säfte auch verkostet. Neben einer einwandfreien Qualität kommt es selbstverständlich darauf an, wie ein Apfelsaft schmeckt. Und wer sich einmal durch eine Vielzahl an Säften durchgekostet hat, weiß: Jeder ist ein bisschen anders.

Zum Glas gegriffen haben diesmal Experten ebenso wie Laien. Die Profis stuften mit einer Ausnahme alle Proben als "arteigen und unauffällig“ ein. Nur beim 100 % Apfel naturtrüb von happy day stellten die Gutachter einen „leicht fauligen Fremdgeruch und einen Fremdgeschmack“ fest. Daraufhin wurde eine zweite Probe aus derselben Charge sensorisch – also durch Schauen, Riechen und Schmecken – untersucht. Hier fanden sich zum Glück keine Auffälligkeiten.

Durchgekostet

Die Laien kosteten sich durch alle Säfte durch und beurteilten wie immer nach dem Schulnotenprinzip. Für acht Apfelsäfte gab es die Bestnote. Die meisten Punkte in Sachen Geschmack erhielt übrigens der Apfel naturtrüb von Billa. Am anderen Ende der Beurteilungsskala stand der 100 % Apfel von Pure fruits, den es bei Hofer zu kaufen gibt. Mit ihm konnten unsere Verkoster am wenigsten anfangen. Insgesamt erreichten naturtrübe Apfelsäfte deutlich bessere Ergebnisse als solche aus Konzentrat. Lediglich der klare Apfelsaft von Pfanner konnte bei den Laien neben der naturtrüben Konkurrenz geschmacklich bestehen.

Sebstverständlich gibt es auch bei einem tadellosen Testergebnis ein bisschen was zu meckern. Erstaunlich, dass manche Hersteller noch immer Schwierigkeiten mit der richtigen Kennzeichnung ihrer Produkte haben. Für Heiterkeit sorgte vor allem natürlich für uns von Zielpunkt mit seinem Bio-Apfelsaft naturtrüb. Der kommt nämlich in der italienischsprachigen Produktbezeichnung nicht als Apfel-, sondern als „Rote-Rüben-Saft“ daher! Entweder hatte der Übersetzer ein Blackout oder Google Translate hat nicht richtig funktioniert.

Für Ärger sorgte dagegen die Kennzeichnung von Omi’s Apfelstrudel. „Mit Zimt veredelt“ steht auf der Flasche. Also steckt auch echter Zimt drinnen, oder? Schließlich ist er das wichtigste Gewürz beim viel beschworenen Apfelstrudel. Fehlanzeige! Der Saft wird nur mit Zimtaroma aufgepeppt. Damit das nicht auffällt, ist die Zutatenliste so winzig klein gedruckt, dass man sie selbst mit einer Lupe kaum entziffern kann.

Ganz schön süß

Klar, Apfelsaft enthält von Natur aus eine Menge Zucker. Deswegen ist er ja auch so süß. Als wir dann aber die Zahlen schwarz auf weiß sahen, waren wir doch überrascht. Die Spanne reicht hier bei Direktsäften von 94 Gramm (Biotrend/Lidl) bis zu 120 Gramm Zucker pro Liter (happy day). Etwas weniger süß sind die klaren Säfte aus Konzentrat. In ihnen stecken zwischen 95 und 102 Gramm Zucker pro Liter. Zur Veranschaulichung in Zuckerwürfeln ausgedrückt würde das heißen: Wer einen Liter Apfelsaft trinkt, egal ob als Direktsaft oder aus Konzentrat, hat gleich einmal umgerechnet zwischen 24 und 30 Stück Würfelzucker intus. Auch wenn es sich dabei um fruchteigene Süße handelt, ändert das nichts an der Kalorienbilanz: In einem Liter Apfelsaft stecken unglaubliche 400 bis fast 500 Kilokalorien aus Zucker!

Und was ist bei Säften mit der Auslobung „kein Zucker zugesetzt“? Vergessen Sie diese Werbung mit einer Selbstverständlichkeit. Kein Apfelsaft darf „aufgezuckert“ werden. Seine Süße kommt immer aus dem Apfel selbst, und sie ist bei einem Saft leider ganz schön hoch. Wollte man sich dieselbe Zuckermenge aus Rohware zuführen, müsste man unglaubliche 1,5 Kilogramm Äpfel verputzen.

Kleine Mengen, mit Wasser verdünnt

Aufgrund der Süße trinken Sie Apfelsäfte am besten nur in kleinen Mengen und mit Wasser verdünnt. Besonders bei Kindern sollte man achtsam sein. Sie sind immer durstig und ein Liter gluckert ruck, zuck durch ihre Kehlen. Den Saft daher niemals pur, sondern mit Wasser gemischt anbieten, auch wenn es dagegen lautstarken Protest gibt.

Herkunft: Made in China?

Herkunftsfragen

Bleibt noch die Frage: Woher kommen eigentlich die Äpfel für den Saft? Um das herauszufinden, haben wir nicht nur die Packungsaufschriften genau studiert, sondern auch bei den Herstellern nachgefragt. Das sorgte bei etlichen Firmen für Irritation.

Am einfachsten mit Auskünften taten sich jene Unternehmen, die auf heimische Ware setzen. Zehn Safterzeuger gaben an, ausschließlich Äpfel aus Österreich zu verarbeiten. Auch die Pressung des Obstes und die Abfüllung des Saftes erfolgt im Inland. Bei vier Produkten ist die Herkunft auf den Saftpackungen sofort zu erkennen: Drei Apfelsäfte tragen das AMA-Gütesiegel, ein weiterer das AMA-Biosiegel mit Herkunftsgarantie. Die meisten Säfte mit österreichischer Herkunft, nämlich sieben, sind übrigens Direktsäfte.

Konzentrat eher aus dem Ausland

Bei Säften aus Konzentrat dagegen kommen die Äpfel deutlich häufiger aus dem Ausland. Nur für den Apfel klar von Billa, den 100 % Apfel aus Österreich von Pfanner und den 100 % Apfel der Steiermark von Spar wird nach Auskunft der Hersteller Obst aus Österreich verwendet. Für diese drei Säfte wird die Rohware ebenfalls hier gepresst und zu Konzentrat verarbeitet.

Bei den restlichen Produkten kommen die Äpfel teilweise oder vollständig aus dem Ausland. Als Ursprungsländer nannten uns die Fimen am häufigsten Polen und Ungarn. Häufig werden die Äpfel dort auch gepresst und das Konzentrat hergestellt. Die Rückverdünnung und Abfüllung passiert dann aber auch bei diesen Säften meist in Österreich.

Bilder vermitteln: Herkunft aus Österreich

Fassen wir zusammen: Bei sieben Direktsäften und drei Säften aus Konzentrat stammen die Äpfel nach Aussage der Hersteller ausschließlich aus Österreich. Doch auf 13 Verpackungen findet sich ein Hinweis, der auf eine österreichische Herkunft schließen lässt.

„Hergestellt in Österreich“ steht bei Spar (100 % Apfel) und dem Direktsaft von Jeden Tag (Zielpunkt) auf dem Karton. Geschmückt ist der Schriftzug mit einer Österreich-Flagge. Kommen auch die Äpfel für diese Säfte aus Österreich? Nein! Sie werden hier nur rückverdünnt und abgefüllt.

Pfanner: Tal, Berge, Apfelbaum

Mit einem lieblichen Tal, umrahmt von Bergen, und einem Apfelbaum mit leuchtend roten Äpfeln wirbt der 100 % Apfel von Pfanner. Auch wenn viele Kunden dieses Bild wohl mit Österreich verbinden: Die Äpfel für diesen Saft kommen aus verschiedenen EU-Ländern, Österreich inklusive. Nur die Verarbeitung passiert ausschließlich hier.

Eine rot-weiß-rote Fahne, eine heimatliche Idylle und ein „hergestellt in Österreich“ sagen also genau nichts über die tatsächliche Herkunft eines Lebensmittels aus. Auch wenn die Konsumentenerwartung in diesem Fall sicher eine ganz andere ist.

Made in China?

Fast 13.000 Tonnen Apfelsaft bzw. Apfelsaftkonzentrat kamen 2013 aus China nach Österreich. Nur für Ungarn, vor allem aber für Polen waren die Einfuhrzahlen noch höher. Wie viel China steckt in unseren Apfelsäften, fragten wir uns daher zu Beginn unseres Tests.

Kein einziger Saftproduzent gab bei der Frage nach der Herkunft seiner Äpfel China als Ursprungsland an. Dabei hätte China die Verarbeitungskapazität, um den Weltbedarf(!) an Apfelsaftkonzentrat zu decken. Nach Europa wird derzeit aber nur verschwindend wenig verkauft. Der Grund: Es gibt bei uns zurzeit massenweise Äpfel. Und weil die Vorjahresernte so gut ausgefallen ist, sind die Preise im Keller. Ein Import aus Fernost lohnt sich daher im Moment nicht. Davon abgesehen ist die Inlandsnachfrage im Reich der Mitte stark angestiegen. Das Obst wird zur Versorgung der eigenen Bevölkerung gebraucht.

Wichtigster Erzeuger ist Polen

Die Ergebnisse unseres Tests bestätigen die Zahlen aus der Statistik und die Aussagen der Hersteller. Es ist inzwischen möglich, die Herkunft von Äpfeln analytisch zu bestimmen. Leider sind die Zuordnungen noch nicht sehr genau. Sicher nachweisen lässt sich aber, dass für unsere getesteten Apfelsäfte keine Rohware bzw. kein Konzentrat aus China verarbeitet wurde! Auch Brasilien konnte als Herkunftsland ausgeschlossen werden. Übrigens: Das wichtigste europäische Erzeugerland für Äpfel ist derzeit Polen.


Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette - mehr dazu unter www.konsument.at/testplakette (Bild: VKI)

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette; mehr dazu unter www.konsument.at/testplakette

Testtabelle: Apfelsaft - Direktsaft (10)

Testtabelle: Apfelsaft aus Konzentrat (9)

Testtabelle: Apfelsaft mit Aromen (1)

Naturtrüb, klar oder was?

Die ersten Schritte bei der Saftherstellung sind immer gleich: Obst waschen, verlesen und pressen. Für Direktsäfte wird der frisch gepresste Saft anschließend filtriert, pasteurisiert und abgefüllt. Der Großteil dieser Säfte ist naturtrüb. Es gibt aber auch direkt gepresste klare Säfte. Wir hatten als einzigen aus dieser schmalen Produktgruppe den Apfelsaft von Ja! Natürlich im Test.

Für Apfelsaft aus Konzentrat werden dem gepressten Saft unter Vakuumbedingungen Aroma und Wasser entzogen. Der Fruchtsaft wird dann auf etwa ein Sechstel seines ursprünglichen Volumens verdichtet. Für die Lagerung bzw. den Transport kommen Konzentrat und Aroma voneinaner getrennt in Tanks. Bei der Apfelsaftherstellung wird das Konzentrat mit Trinkwassser rückverdünnt und Aromen werden zugesetzt (rekonstituiert). Auch dieser Saft wird filtriert und durch Pasteurisieren haltbar gemacht.

Die Saftausbeute liegt bei Äpfeln bei rund 75 Prozent. Die restlichen 25 Prozent sind ausgepresste Maische mit Schale, Kernen und verbleibendem Fruchtfleisch. Dieser sogenannte Trester wird überwiegend zur Herstellung von Apfelpektin genutzt.

Zusammenfassung

  • Vorlieben. Obwohl es im Inland massenhaft Äpfel gibt, trinken die Österreicher am liebsten Orangensaft.
  • Preisgestaltung. Apfelsaft aus Konzentrat ist billiger als ein Direktsaft. Bio-Säfte kosten nicht automatisch mehr als konventionell hergestellte.
  • Sauber. Weder Schwermetalle noch Pflanzenschutzmittel oder Schimmelpilzgifte sind bei Apfelsaft derzeit ein Problem.
  • Süß. Egal ob naturtrüb oder klar: In Apfelsaft steckt ziemlich viel Zucker. Daher am besten nur mit Wasser verdünnt trinken.
  • Herkunft. Bei der Hälfte der von uns untersuchten Säfte kommen die Äpfel aus Österreich. Für Konzentrate wird dagegen überwiegend ausländisches Obst verarbeitet.

Testkriterien

Im Test: 20 Apfelsäfte aus den Filialen der großen Supermarktketten. Untersucht wurden 10 Direktsäfte, 9 Säfte aus Konzentrat und ein Apfelsaft mit Zimtaroma. Der Test wurde in Kooperation mit der AMA-Marketing GesmbH durchgeführt.

Zusammensetzung: 40 %
Schwermetalle: 5 %
Alle Säfte wurden nach den absoluten Qualitätskriterien[1] der AIJN (Association of the Industry of Juices and Nectars from Fruits and Vegetables of the European Union) untersucht. Überprüft wurde, ob die Produkte Schadstoffe wie Blei, Cadmium, Arsen oder Quecksilber enthalten. Weiters wurde die Dichte gemessen und der Gehalt an flüchtigen Säuren, Milchsäure, Ethanol und 5-HMF (5-Hydroxymethylfurfural) bestimmt. Die für die Untersuchung jeweils verwendeten Methoden basieren auf den europäischen Normen und Methoden der IFU (International Federation of Fruit Juice Producers).

Darüber hinaus wurden auch die AIJN B Kriterien analysiert. Diese umfassen unter anderem die Untersuchung auf diverse Zucker, Mineralstoffe und Spurenelemente, verschiedene Säuren, Sulfate, Phosphate, Nitrate und den Formol Index. Auch hier basieren die jeweils verwendeten Methoden auf den europäischen Normen und Methoden der IFU.

Aluminium (Al) wurde nach DIN EN ISO 11885 (mod.) bestimmt.

Die Authentizität und Herkunft der Säfte wurde mittels 1H-NMR-Technik untersucht (NMR = Nuclear Magnetic Resonance = Kernspinresonanzspektroskopie). Die Ergebnisse wurden mit der SGF (Sure Global Fair)-Bruker NMR Profiling Datenbank für Fruchtsäfte verglichen.

Die gesamt Analyse umfasste mehr als 20 Parameter, darunter auch die Bestimmung sekundärer Pflanzenstoffe.

Pflanzenschutzmittel: 5 %
Das Pestizidscreening (Untersuchung auf Pflanzenschutzmittel) erfolgte nach Quechers LC-MS/MS plus GC-MS (LC-MS/MS = Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung; GC-MS = Gaschromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung)

Patulin: 5 %
Das Schimmelpilzgift Patulin wurde mittels HPLC-DAD nach den Basisnormen EN14177 und EN 15890 bestimmt (HPLC = Hochleistungsflüssigkeitschromatographie; DAD = Diodenarraydetektor).

Mikrobiologie: 5 %
Für die Mikrobiologie wurde die Gesamtkeimzahl mittels Koloniezählung bei 30 °C, nach der Ext. Norm ÖNORM EN ISO 4833 ermittelt. Hefen und Schimmelpilze wurden mittels Koloniezählverfahrung nach der Ext. Norm ISO 21527 bestimmt.

Lebensmittelkennzeichnung: 10 %
Die Beurteilung der Kennzeichnung erfolgte durch einen Gutachter.

Expertenverkostung: 5 %
Die organoleptische Untersuchung erfolgte durch Gutachter.

Laienverkostung: 25 %
Blindverkostung nach bestandenem Triangeltest. Bewertet wurde nach dem Schulnotensystem.


[1] Absolute Quality Requirements of the AIJN Code of Practice for products made with apple or pear juice.

 

Reaktionen

Anbieter mit einem schlechten Testergebnis –„weniger oder nicht zufriedenstellend“ – bekommen hier die Gelegenheit zu einer Stellungnahme.

Spar 100 % Apfel

5-HMF ist ein Aromastoff, der auch in jedem Haushalt durch Kochen, Backen und Braten gebildet wird. Umso länger und mit umso höherer Temperatur ein Produkt erhitzt wird, desto höher ist der HMF-Wert. So kann es z.B. beim Backen von Pommes im Backrohr zu einer HMF-Bildung von bis zu 500 mg/kg kommen.

Der von der AIJN (European Fruit Juice Association) festgelegte HMF-Grenzwert für Apfelsaft liegt bei 20 mg/l. Natürlich wird der HMF-Wert unserer Produkte durch unser Qualitätsmanagement laufend geprüft. Der aktuelle Prüfbericht von SPAR 100 % Apfelsaft, durchgeführt von der LVA (Lebensmittelversuchsanstalt), einem akkreditiertem Labor nach ÖVE/ÖNORM EN ISO/IEC, weist einen 5-HMF WERT von 6,8 mg/l auf. Unsere SPAR 100% Apfelsaft unterliegt höchsten Qualitätsstandards, die eingehalten werden.

SPAR Österreichische Warenhandels-AG

Wir haben bei der für unseren Test eingekauften Charge den 5-HMF-Wert zweimal geprüft. Das Messergebnis lag in beiden Fällen über dem von der Europäischen Fruchtsaftvereinigung festgelegten Grenzwert von 20 mg 5-HMF pro Liter Apfelsaft.

Die Redaktion

Anbieter

Billa: Billa AG
IZ NÖ-Süd,Straße 3, Objekt 16
A-2355 Wiener Neudorf
0800 828 700
Billa

Biotrend: Niederrhein-Gold Tersteegen GmbH & Co. KG
Am Holtmannsdorf 1
D-47447 Moers
+49 2841 96 96-0
Niederrhein-GOLD

Clever: Delikatessa GmbH
IZ NÖ-Süd, Straße 3,Objekt 16
A-2355 Wiener Neudorf
02236 600 52 72
Clever

happy day: Rauch Fruchtsäfte GesmbH
Langgasse 1
A-6830 Rankweil
05522 401-0
Rauch Fruchsäfte GesmbH

Höllinger: IMS Höllinger GmbH
Postfach 1
A-3021 Pressbaum
02233 570 88
IMS Höllinger

Ich bin Österreich: Billa AG/Abteilung Penny
IZ NÖ-Süd, Straße 3, Objekt 16
A-2355 Wiener Neudorf
0810 60 07 04
Penny

Ja! Natürlich Naturprodukte GmbH
IZ NÖ-Süd,Straße 3, Objekt 16
A-2355 Wiener Neudorf
02236 600 69 50
Ja! Natürlich Naturprodukte

Jeden Tag: Zentrale Handelsgesellschaft - ZHG - mbH
Radingerstraße 2a
A-1020 Wien
01 214 569 50
Zentrale Handelsgesellschaft - ZHG

Omi's Apfelstrudel: Kendlbacher Getänkevertriebs GmbH
Erzherzog-Johann-Straße 9
A-8700 Leoben
03842 438 23
Kendlbacher Getränkevertrieb

Pfanner: Hermann Pfanner Getränke GmbH
Alte Landstraße 10
A-6923 Lauterach
05574 67 20-0
Hermann Pfanner Getränke

Pure fruits: S. Spitz GesmbH
Gmundner Straße 27
A-4800 Attnang-Puchheim
07674 616-0
S.Spitz

Spar Österreichische Warenhandels-AG
Europastraße 3
A-5015 Salzburg
0810 111 555
Spar Österreichische Warenhandels-AG

vitafit: Refresco Deutschland GmbH
Speicker Straße 2-8
D-41061 Mönchengladbach
+49 2161 29 41-0
Refresco Deutschland

Zurück zum Ursprung: Hofer KG
Hofer Straße 1
A-4642 Sattledt
07244 80 00
Hofer
 

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