Mit einem Test aus dem Internet zu überprüfen, ob man unter einer Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit leidet, ist keine gute Idee. Wir haben zehn Produkte untersucht, empfehlen können wir kein einziges.
Im Test finden Sie
- Cerascreen (Allergietest) - Lebensmittel Reaktionstest Allergien & Unverträglichkeiten
- Cerascreen (Allergietest) - Allergie Testkit Nüsse
- Food Detective (Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeit) - Selbsttest
- Imupro (Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeit) - Imupro Home Screen 22 Lebensmittel
- Kiweno (Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeit) . Nahrungsmittel Selbsttest
- Medivere (Allergietest) - Allegro-Screen Nahrungsmittel
- Medivere (Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeit) - Laktose Atemtest
- NanoRepro (Allergietest) - Milch Check
- Prima Home Test (Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeit) - Prima Nahrungsmittel-Intoleranzen (64 Lebensmittel)
- Veroval (Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeit) - Gluten-Intoleranz
10 Allergietests im Vergleich
Viele Menschen glauben, dass sie von einer Nahrungsmittelallergie betroffen sind. Einer Umfrage der Berliner Charité zufolge gaben dies mehr als ein Drittel aller Befragten an. Geht man in Österreich von ähnlichen Zahlen aus, verwundert es nicht, dass die großen Supermarktketten und Diskonter das Geschäft mit laktose- oder glutenfreien Lebensmitteln längst entdeckt haben.
Hofer wirbt mit „enjoy free“
In den Supermärkten füllen derartige Produkte ganze Regalreihen. Branchenriese Spar etwa preist die Produkte als Genuss für Menschen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen an. Hofer wirbt mit „enjoy free“. Viele geben ihr Geld allerdings unnötigerweise für die teuren Spezialprodukte aus. Die Zahl derer, die nachweislich an einer Nahrungsmittelallergie leiden, ist weitaus geringer als der eingangs genannte Umfragewert. Gerade einmal drei Prozent der Bevölkerung sind betroffen, wie medizinische Untersuchungen klar belegen.
Deutlich höher ist allerdings der Anteil bei Fruktoseunverträglichkeit (Fruktosemalabsorption) und Laktoseintoleranz. Von den Erwachsenen sind jeweils 10 bis 15 Prozent davon betroffen. Unter einer echten Zöliakie (glutensensitive Enteropathie) leiden dagegen nur 1,0 Prozent. Bei einer Allergie richtet sich das Immunsystem gegen harmlose Eiweißmoleküle aus Lebensmitteln. Es erkennt den vermeintlich gefährlichen Stoff und bildet dann Abwehrstoffe (z.B. Antikörper) dagegen.
Ausschlag, Atemnot, Übelkeit, Durchfall
Hat das Immunsystem einmal auf einen bestimmten Stoff reagiert, behält es die Erinnerung daran. Beim nächsten Kontakt kann die Reaktion dann umso heftiger ausfallen. Der Körper setzt große Mengen an Entzündungsstoffen frei. Das führt zu Symptomen wie Hautauschlägen, Atemnot, Übelkeit oder Durchfällen. Im Extremfall kann eine allergische Reaktion auch einen lebensbedrohlichen Kollaps verursachen.
Allergietest im Fach-Ambulatorium ...
Für Menschen, die bestimmte Lebensmittel nicht vertragen, ist es deshalb von essenzieller Bedeutung, zu wissen, ob sie an einer Allergie leiden oder nicht. Allergien können nur durch wissenschaftlich evaluierte klinische Tests bzw. mittels Blut-Tests diagnostiziert werden. In Wien ist es für Betroffene relativ einfach, eine seriöse Abklärung vornehmen zu lassen. Man benötigt dazu nur eine ärztliche Überweisung und kann eines der Allergieambulatorien aufsuchen.
... oder beim Facharzt
In den Bundesländern und vor allem in ländlichen Gebieten gestaltet sich die Abklärung komplizierter. Das liegt unter anderem daran, dass in letzter Zeit einige Allergieambulanzen geschlossen wurden. Betroffenen bleibt somit nur mehr der Weg zu einem Lungenfacharzt, HNO-Arzt, Dermatologen oder – wenn Kinder betroffen sind – zu einem Kinderfacharzt. Eine Zöliakie muss vom einem Gastroenterologen (Magen-Darm-Spezialist) abgeklärt werden.