Die menschengemachte Klimakrise hat unsere Alpen und deren Leben im Griff. Pflanzen und Tiere können kaum so schnell wandern, wie Hitze und Trockenheit ihre Lebensräume verändern. Auch für uns Menschen wird es gefährlicher. Muren und Hochwässer häufen sich, Gletscher schmelzen immer rascher und Bergwälder brennen öfter.
Am 11. Juni 2023 stürzten umgerechnet 120.000 Lkw-Ladungen Gestein vom Fluchthorn in der Silvretta-Gruppe im Gebiet der Tiroler Gemeinde Galtür, da der Permafrost auftaute. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) schreibt: Wir tun viel zu wenig, um die Auswirkungen der Klimakrise in den Alpen zu mindern und uns an die Folgen anzupassen. Was muss passieren?
Raus aus fossilen Energien
Diese Frage beschäftigt Helmut Hojesky schon lange. Der studierte Meteorologe sitzt dem Alpinen Klimabeirat der Alpenkonvention vor. Diese ist ein völkerrechtlicher Vertrag, mit dem sich acht Alpenstaaten und die Europäische Union verpflichtet haben, die Alpen nachhaltig zu entwickeln.
Klimaresilienter Alpenraum bis 2050
Der Klimabeirat hat einen Klimaaktionsplan ausgearbeitet. Für zehn Handlungsfelder, etwa Energie, Verkehr, Raumordnung, und Tourismus, sind darin Zielpfade formuliert. Das übergeordnete Ziel: ein klimaneutraler und klimaresilienter Alpenraum bis 2050. Damit es erreichbar ist – hier sind sich Expert:innen einig –, müssen wir raus aus fossilen Energien. "Es geschieht einiges, aber es ist dennoch zu wenig und zu langsam. Das macht die Anpassung an Klimafolgen schwer“, sagt Hojesky.
Die Geografin und Naturgefahren-Expertin Margreth Keiler stimmt ihm zu. "Wenn die Emissionen so bleiben, wie sie jetzt sind, werden sich Naturgefahrenprozesse verstärken. Auch wenn die Alpenstaaten bis 2030 klimaneutral sind, werden sich die Prozesse intensivieren. Aber sie werden sich dann auf einem Niveau ausschleifen und nicht stärker ansteigen", erklärt sie.
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