Es ist eine einseitige Beziehung. Hier die Ozeane, die sehr gut ohne uns auskommen würden. Dort die Menschen, für die das Leben ohne Ozeane schlichtweg unmöglich wäre. Meeresströmungen transportieren Wärme um den Erdball, beeinflussen Klima und Wetter und sind der Ursprung des Wasserkreislaufs, der unser Trinkwasser liefert. Mikroskopisch kleines pflanzliches Plankton sowie Seegräser und Algen produzieren die Hälfte des globalen Sauerstoffs.
In den Ozeanen wachsen Meerestiere und Fische heran, die den Proteinbedarf von drei Milliarden Menschen decken. Ohne Ozeane würden wir verdursten, verhungern, ersticken. Die Ozeane, die wir so brauchen, sind allerdings in keinem guten Zustand. Und wir sind schuld daran. Sauerstoffarme Todeszonen dehnen sich aus, während Meereseis schmilzt. Fischbestände brechen ein, während Plastikstrudel anwachsen. Der Meeresspiegel steigt, während Korallenriffe absterben. Die Probleme sind in ihrer Größe und Komplexität schwer zu fassen. Die gute Nachricht: Die Krise ist bewältigbar. Aber nur, wenn wir uns anstrengen.
Die Krise ist bewältigbar
Die größte Bedrohung ist der menschengemachte CO2-Ausstoß, der fatale Kettenreaktionen auslöst. Er lässt die Meere übersäuern, Gletscher, Schelf- und Meereseis tauen und damit den Meeresspiegel ansteigen. Er macht Hitzewellen häufiger und extremer, sowohl in den Ozeanen als auch an Land. Zwei Grad Erderwärmung bedeuten den Tod für sämtliche Korallenriffe. Selbst bei 1,5 Grad werden sich die zuvor erwähnten Effekte verstärken. Jedes Zehntelgrad weniger hilft, sie abzumildern. Was kann man also als Einzelner tun?
Was kann der Einzelne tun?
Der heimische Verkehr ist für 30 Prozent der ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich. Rund zwei Drittel davon verursachen Pkw. Ganz auf das Auto zu verzichten oder es öfter stehen zu lassen hilft effektiv dem Klima, verursacht doch eine Fahrt mit einem Verbrenner laut VCÖ 17-mal höhere Emissionen, als würde man dieselbe Strecke mit dem Zug zurücklegen. Radfahren oder Zufußgehen verursachten gar kein CO2. Sind E-Autos eine Alternative? Nicht wirklich – in der Tiefsee lagern Manganknollen. Sie enthalten Metalle und seltene Erden, die für die Herstellung von Akkus gebraucht werden. Je stärker die Nachfrage nach Elektroautos wird, desto wahrscheinlicher werden die Knollen vom Tiefseeboden geschürft – und damit Ökosysteme zerstört, über die wir weniger wissen als über die Mondoberfläche. Zudem wird im Tiefseeboden eingespeicherter Kohlenstoff freigesetzt.
Premium
Weiterlesen mit KONSUMENT-Abo:
- 24-Stunden-Ticket
oder - Online-Flatrate
Zugriff auf alle Artikel und Testergebnisse schon ab 3,75 Euro/Monat
Jetzt weiterlesenBereits registriert? Hier anmelden.
Kommentieren
Sie können den Text nach dem Abschicken nicht nachträglich bearbeiten, Länge: maximal 3000 Zeichen. Bitte beachten Sie auch unsere Netiquette-Regeln.
Neue Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern veröffentlicht werden.
Anmelden0 Kommentare