Viele Tomatenliebhaber stehen im Winter vor der Frage: Welche Tomaten kann ich guten Gewissens kaufen – heimische, Bio-Ware aus Italien, die aus Spanien? Wann haben Tomaten eigentlich Saison? Und: Welche Tomaten sind tatsächlich nachhaltig? Vorweg: Wer Saisonalität, biologische Erzeugung und Regionalität beim Einkauf berücksichtigt, ist in puncto Nachhaltigkeit auf der sicheren Seite.
Freiland: kurze Saison, geringer Ertrag
Wärme und Licht sind zwei zentrale Faktoren, damit Tomatenpflanzen gedeihen können. Deshalb haben Paradeiser in Österreich im Sommer Saison. Der Freilandanbau, wie man ihn etwa aus dem Garten kennt, spielt für den Lebensmittelhandel keine Rolle. Zu kurz die Saison, zu gering der Ertrag. Die Pflanzen reagieren einfach zu empfindlich auf Umwelteinflüsse wie Nässe oder Kälte.
Um die Saison zu verlängern und die Pflanzen vor der Witterung zu schützen, stammen heimische Paradeiser im Sommer aus Folientunneln oder Glashäusern. Folientunnel-Tomaten werden etwa zwischen Juni und September geerntet. Hier wird nicht beheizt – das erledigt die Sonneneinstrahlung.
Dünger, Pflanzenschutz, Wasser
In klassischen Glashäusern kann die Saison von März bis November ausgedehnt werden. Das ist durch Beheizung der Glashäuser während der kühlen Monate möglich. Im Gewächshaus wird die Temperatur genau eingestellt – ebenso wie etwa die Düngung, Pflanzenschutz-Maßnahmen oder der Wasserbedarf. Einzig das Licht wurde ursprünglich nicht gesteuert. Im klassischen Gewächshaus-Anbau gab es keine künstliche Beleuchtung für die Pflanzen.
Das Licht war bis vor Kurzem der limitierende Faktor des heimischen Tomatenananbaus. Daher gab es früher von Dezember bis Februar auch keine österreichischen Tomaten. Im Winter sind die Tage in Österreich viel zu kurz für die lichthungrigen Pflanzen.
Hochleistungslampen verlängern Saison
Die Lösung brachten Hochleistungslampen. Sie bestrahlen die Pflanzen mit geeignetem Licht und sie spenden Wärme. In Kombination mit entsprechend gezüchteten Sorten lässt sich so der Ertrag enorm steigern. Das Manko: Eine solche Hightech-Anlage ist in der Errichtung wie im Betrieb ressourcen- und kostenintensiv.
"Wer Saisonalität, biologische Erzeugung und Regionalität beim Einkauf berücksichtigt, ist in puncto Nachhaltigkeit auf der sicheren Seite."
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