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Ein Mann und eine Frau sitzen an einem Gewässer auf ihren Rollatoren mit dem Rücken zur Kamera.
Bild: klick61 / stock.adobe.com

Test Rollatoren: Gut gestützt

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Fahrbare Gehhilfen können den Alltag von gehbehinderten und körperlich schwachen Personen erleichtern. Wir haben elf Produkte getestet.

Rollmobile, umgangssprachlich meistens auch Rollatoren genannt, helfen dabei, ein Stück Mobilität zurückzugewinnen. Vor einem Kauf sollten aber einige grundlegende Dinge beachtet werden, denn je passgenauer das Gerät, umso mehr Hilfe und Unterstützung bietet es.

Warum Rollatoren?

Der Einkauf gestaltet sich immer mehr zu einem Kraftakt, die Wege im Haus oder in der Wohnung zum Ausdauersport, Gehsteige und öffentliche Verkehrsmittel zum Spießrutenlauf. Wenn der Alltag nicht (mehr) leichtfüßig bewältigbar ist, können Rollatoren mehr Sicherheit auf Schritt und Tritt bieten und zu mehr Selbstständigkeit im Alltag verhelfen. Durch den Einsatz von Rollatoren bleiben körperlich schwache und gehbehinderte Menschen mobil, sie können Besorgungen eigenständig erledigen und haben die Möglichkeit, am sozialen Leben teilzunehmen. 

Dabei fördern die fahrbaren Gehhilfen eine aufrechte Haltung und sorgen so für mehr Rücken- und Wirbelsäulengesundheit. Verstellbare und anpassbare Griffe ermöglichen ergonomische Gehpositionen und tragen zu einer Entlastung der Wirbelsäule bei. Dadurch kann Rückenschmerzen vorgebeugt werden, auch Gelenke werden geschont, da Rollatoren einen Teil des Körpergewichts abfedern. Deshalb kommen sie auch für Menschen mit Gelenksproblemen wie Arthritis in Frage. 

Der Weg ist das Ziel

Wie so oft kommt es auf die individuellen Bedürfnisse an, die den Kauf eines Rollators maßgeblich beeinflussen. Doch was gilt es dabei zu beachten? Zunächst sollte der Einsatzbereich klar definiert sein. Wird er im Wohnbereich am ehesten gebraucht, oder soll er auch auf Spaziergängen im Park, bei Einkaufsfahrten mit dem öffentlichen Verkehr und auf unebenem Gelände eine Stütze sein? Je nach Einsatzort kann auch die Wahl und Beschaffenheit der Räder ein wichtiges Auswahlkriterium sein. Ausführungen gibt es mit Rädern aus Kunststoff, Gummi oder Luftbereifung. 

Welche Wegstrecken werden dabei zurückgelegt? Sind die Wege länger, sollte auf eine ausreichend große Sitzfläche zum Ausrasten geachtet werden. Wird auch noch ein Gehstock verwendet, können Befestigungsmöglichkeiten hilfreich sein, das gilt auch für andere (medizinische) Behelfe, wie zum Beispiel Sauerstoffgeräte. Aber nicht nur ein gemütlicher Sitz für Verschnaufpausen mit passender Sitzhöhe ist wichtig für den größtmöglichen Komfort. Wer auf dem Weg beispielsweise Stiegen zu bewältigen hat, sollte vor allem auf ein akzeptables und tragbares Gewicht achten. Auch Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln können bei besonders schweren Modellen mit kompliziertem Faltmechanismus zum Hindernis werden. Je nach Gewicht der Nutzer:innen sollte auch die Belastbarkeit der Rollatoren ein Kaufkriterium darstellen.

Technische Details

Wir empfehlen, vor einem Kauf verschiedene Modelle auszuprobieren. Oft kommt es auf Kleinigkeiten an, die den Komfort maßgeblich beeinträchtigen. Rollatoren sind mit unterschiedlichen Bremsen ausgestattet. Die meisten Modelle verfügen über Belastungsbremsen oder Feststellbremsen. Welche die richtige Variante ist, kann am besten beim Ausprobieren getestet werden. Dasselbe gilt für die Schiebegriffe, nicht alle sind höhenverstellbar, vor allem bei besonders großen oder kleinen Personen kann dies ein Ausschlusskriterium sein. Bei aufrechter Haltung und herabhängenden Armen sollten die Griffe auf Handgelenkshöhe liegen. Da die Griffe außerdem meistens anatomisch geformt und weich gepolstert sind, kann oft im direkten Vergleich am besten festgestellt werden, welcher Griff am besten in der Hand liegt.

Gebrauchte Rollatoren

Wenn Rollatoren nicht lange in Gebrauch sind, landen sie oft in zweiter Hand und werden weiterverkauft. Beim Kauf eines gebrauchten Modells sollte darauf geachtet werden, dass es regelmäßig gewartet wurde und voll funktionsfähig ist. Auch für neue Modelle gilt – ein Rollator ist ein Gebrauchsgegenstand. Eine regelmäßige Wartung und Reinigung verlängert die Lebensdauer und vor allem auch die Sicherheit.

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