Griffe: Achten Sie darauf, dass die Griffe gut in der Hand liegen und keine scharfen Kanten aufweisen. Der ausgezogene Teleskopgriff sollte stabil und für die Körpergröße ausreichend lang sein. Riechen Sie an Griffen: Unangenehme Gerüche können auf Schadstoffe hindeuten. Es gibt aber auch geruchlose Schadstoffe.
USA-Reisende: Aufzugebende Koffer sollten ein TSA-Schloss haben – das können US-Sicherheitsbehörden per Generalschlüssel öffnen. So unterbinden Sie, dass die Beamten das Schloss aufbrechen. Kofferschlösser verhindern generell ein unabsichtliches Aufgehen. Sie schützen nur bedingt vor Diebstahl.
Auffallend: Ein auffälliges Gepäckstück ist unter vielen anderen (grauen, schwarzen und dunkelblauen) z.B. am Gepäckband definitiv leichter zu finden und viel schwerer zu verwechseln. Farbige Koffergurte oder Aufkleber – soweit sie das Material nicht schädigen – helfen natürlich auch.
Nass: Wenn sich Ihr Gepäckstück als regendurchlässig erweist, kann es helfen, wenn Sie die Utensilien darin zusätzlich in Plastiksäcke verpacken.
Weiche oder harte Schale? Hartschalenkoffer bestehen meist aus leichtem Polycarbonat oder ABS-Kunststoff. Der Inhalt wird durch den stabilen Korpus gut geschützt, aber dadurch hat der Koffer eine geringe Flexibilität. Anders der Weichschalenkoffer, der meist aus Polyester oder Polyamid besteht. Hier ist der Korpus flexibel, man kann auch einmal etwas mehr hineinstopfen. Außerdem haben diese Modelle praktische Außentaschen, etwa für Papiere, Zeitschriften oder den Laptop. Weiche Koffer sind zudem flexibler beim Verstauen, z.B. im Kofferraum.
Zwei oder vier Rollen? Es gibt vermehrt Koffer mit vier Rollen. Oft sind es sogar acht, nämlich vier Doppelrollen. Mehrere Räder bieten durchaus Vorteile. Auf glatten Böden kann der Koffer zum Beispiel seitlich leicht geschoben werden. Auf holprigem Untergrund muss der Reisende ihn aber wie einen Zweiradkoffer ziehen. Wechselbare Räder sind von Vorteil.
Größe: Wie groß ein Koffer sein darf, um als Handgepäck für die Flugzeugkabine oder als Freigepäck durchzugehen, ist nicht einheitlich geregelt. Jede Fluggesellschaft legt ihre eigenen Maße fest. Übergrößen können extra kosten.
Reisedauer: kleiner oder großer Koffer? Tagesausflug, Wochenendtrip, Dienstreise, Kurzurlaub, Jahresurlaub oder mehrmonatiger Austausch – die Länge der Reise bestimmt in der Regel, wie viel Gepäck mitkommt und wie groß der Koffer dafür sein muss. Wobei hier auch das Ziel mit seinen Möglichkeiten, Wäsche zu waschen, eine Rolle spielt. Ebenso maßgeblich für die Wahl der Koffergröße ist das Transportmittel, mit dem man unterwegs ist. Der Koffermarkt wird der Vielfalt an Reiselängen inzwischen mehr als gerecht, man findet Koffer in allen Größen, in die Gepäck für einen oder mehrere Tage bis eine oder mehrere Wochen passt. Für den Kauf der richtigen Koffergröße sollte man wissen, dass Koffer in den Größen XS bis XXL zwar handelsüblich sind, aber nicht einheitlich gehandelt werden. Daher lassen sich die folgenden Größenangaben lediglich als Richtlinie zum Kofferkauf heranziehen:
XS = Kinderkoffer
S = handgepäcktauglich, Gepäckmenge: klein (reicht für Tagesreise und Wochenendtrip)
M = Gepäckmenge: mittelgroß (reicht für ca. eine Woche)
L = Gepäckmenge: groß (reicht für ca. eine Woche und länger)
XL = Gepäckmenge: sehr groß (reicht für ca. zwei, drei Wochen und länger)
Wer mit extra großem und/oder sperrigem Gepäck reist, zum Beispiel mit Sportgeräten wie Surfboard und Golf-Equipment oder mit einer technischen Ausrüstung, der muss es als Sperrgepäck aufgeben und mit Aufpreisen für dessen Transport rechnen.
Die Koffergröße stimmt, wenn man den gepackten Koffer bequem tragen kann – und zwar über längere Strecken sowie treppauf und treppab. Auch das Heben des vollen Koffers sollte man aus eigener Kraft gut bewältigen können. Bei Rollkoffern mit Gestänge passt die Koffergröße, wenn sich der Koffer an einer Hand mitführen lässt, ohne dass die aufrechte Körperhaltung in Schieflage gerät.
Was tun, wenn der Koffer nach der Flugreise beschädigt ist
Schäden sofort melden: Fluggesellschaften haften für Zerstörung, Verlust oder Beschädigung von Reisegepäck mit maximal etwa 1.600 Euro. Bargeld, Dokumente und Schmuck werden bei einem Verlust jedoch nicht ersetzt. Prüfen Sie Ihr Gepäck am besten direkt nach der Ausgabe und melden Sie Schäden oder einen Diebstahl sofort am Flughafen bei der entsprechenden Vertretung der Airline. Füllen Sie ein Schadensprotokoll aus, Sie erhalten eine Bestätigung.
Schäden schriftlich melden: Grundsätzlich gilt: Beschädigungen am Reisegepäck sind binnen sieben Tagen schriftlich der Fluglinie zu melden. Sie müssen dann aber den Nachweis erbringen, dass der Schaden in der Obhut der betreffenden Fluggesellschaft eingetreten ist. Benennen Sie hierfür Zeugen, die den ordnungsgemäßen Zustand des Koffers vor Abflug oder den Inhalt bestätigen können.
Es gibt keine Regelung, dass nur für jene Schäden, die den Gebrauch eines Gepäckstücks beeinträchtigen, Schadenersatz zusteht. Der Wert eines neuen Hartschalenkoffers ist schließlich auch durch einen langen Kratzer vermindert. Fordern Sie dafür also eine finanzielle Entschädigung. Die tatsächliche Schadenshöhe ist in der Praxis aber wohl schwer bezifferbar. Deutlicher liegt der Fall bei einer Beschädigung, die auch die Funktion beeinträchtigt (etwa ein Riss in einer Reisetasche). Dann haben Sie Anspruch auf Ersatz der Reparaturkosten oder Abgeltung des Zeitwertes, wenn eine Reparatur nicht möglich ist.
Belege einreichen: Beziffern Sie den Schaden bei der Fluggesellschaft und gegebenenfalls auch bei der Reisegesellschaft schriftlich. Für die Schadensregulierung benötigen Sie Belege, Quittungen und das Flugticket mit dem Gepäckabschnitt. Machen Sie sich Kopien.
Schadstoffe: PAK und Phthalate
Wie kommen die Stoffe in den Griff?
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) kommen über Weichmacheröle und Ruß in Kunststoffe. Letztere werden zugesetzt, um Kunststoffe flexibler oder griffiger zu machen. PAK sind ein Gemisch aus mehreren Hundert Einzelstoffen. Phthalate machen unter anderem PVC elastisch, nicht alle sind als schädlich eingestuft. Es gibt auch unschädliche Ersatzstoffe. Ebenso gibt es PAK-freie Weichmacheröle. Alternativen sind oft teurer.
Wie gefährlich sind die Giftstoffe?
Einige PAK können Krebs erzeugen, das Erbgut verändern, die Fruchtbarkeit beinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen. Bestimmte Phthalate wie etwa DEHP können die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. PAK und Phthalate gelangen vor allem über die Haut in den Körper. Je mehr Schadstoffe ein Kunststoff enthält und je länger der Hautkontakt ist, desto höher ist das Gesundheitsrisiko.
Kann ich den Koffer zurückgeben?
Verbraucherrechtlich gesehen liegt erst bei einer Schadstoffbelastung über einem festgelegten Grenzwert ein Produktmangel vor. Dann haben Kunden das Recht auf Umtausch oder eine Beseitigung des Mangels. Für viele Produkte und Schadstoffe fehlen jedoch entsprechende Festlegungen in den zugehörigen Normen. Wenn ein gekaufter Gegenstand sehr unangenehm riecht, können Sie zwar einen Umtausch fordern, sind jedoch auf die Kulanz des Händlers angewiesen.
Sollte ein Produkt wegen eines Schadstofffundes vom Hersteller oder Händler oder den Behörden zurückgerufen werden, können Käufer das betreffende Produkt zurückgeben.
Kann ich belastete Griffe erkennen?
Ein starker, stechender Gummigeruch kann ein Hinweis auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe sein. Aber auch geruchsfreie Griffe können PAK enthalten. Phthalate lassen sich nicht erkennen. Die vier Phthalate DEHP, BBP, DBP und DIBP gehören zu den „Substanzen mit besonders besorgniserregenden Eigenschaften“ (SVHC).
Konsumentinnen und Konsumenten können Hersteller oder Händler über die App Scan4Chem (https://scan4chem.at) fragen, ob ein Produkt besorgniserregende Stoffe enthält. Hersteller oder Händler müssen innerhalb von 45 Tagen antworten