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Reisekoffer - Gute Reise!

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Jedes hat seine Schwächen. Aber 7 von 16 Hartschalen-, Weichschalen- und Reise­taschen-Modellen schafften dennoch ein "gut". Drei fielen wegen hohen Schadstoffgehaltes durch.

Test: Reisegepäck (RossHelen / Shutterstock.com)

Diese Reisekoffer haben wir getestet:

HARTSCHALENKOFFER MIT VIER ROLLEN

  • American Tourister Airconic, 77 cm
  • Rimowa Essential Trunk Plus
  • Sagenta Hauptstadtkoffer Mitte, 77 cm
  • Samsonite Magnum, 75 cm
  • Titan Highlight, 75 cm
  • Travelite Air Base, 77 cm

WEICHSCHALENKOFFER MIT VIER ROLLEN

  • American Tourister Holiday Heat, 79 cm
  • Delsey Montmartre Air 2.0, 78 cm
  • Samsonite X‘Blade 4.0, 78 cm
  • Stratic Unbeatable 4.0, 83 cm
  • Titan Nonstop, L
  • Travelite Crosslite, 77 cm

ROLLREISETASCHEN MIT ZWEI ROLLEN

  • Jack Wolfskin TRT Freight Train 80
  • The North Face Rolling Thunder 30“
  • Thule Subterra Wheeled Duffel, 70 cm/28“
  • Vaude Rotuma 90

In der Testtabelle finden Sie Angaben zu: AUSSTATTUNG/TECHNISCHE MERKMALE (Außenmaterial, Abmessungen, Anzahl Teleskopgriffeinstellungen, Gewicht, max. Volumen, Rollen reparierbar, TSA-Zahlenschloss), HANDHABUNG, HALTBARKEIT & VERARBEITUNG, UMWELTEIGENSCHAFTEN, SCHADSTOFFE

Nachfolgend unser Testbericht.


"Das alles willst du mitnehmen?" Dieser Satz soll schon häufiger in leicht erhöhter Tonlage angesichts eines Berges an Reise­utensilien gefallen sein. Sei es im selbst­kritischen ­Monolog oder im partnerschaftlichen Dialog vor einer Reise.

Ein gutes ­Gepäckstück kann zwar nicht beim Aussortieren helfen, aber es kann die mehr oder weniger wertvolle Fracht sicher, gut geschützt und bequem an den Bestimmungsort bringen – auch wenn wir pandemie­bedingt mit den meisten Reisen wohl noch warten müssen.

Test: Hart- und Weichschalenkoffer, Reisetaschen

Aber welches Modell ist dafür geeignet? Das haben wir in Zusammenarbeit mit der deutschen Stiftung Warentest anhand von 16 Hart- und Weichschalenkoffern sowie Reisetaschen mit Rollen geprüft. Sie alle haben ein Volumen von 73 bis 117 Litern, das in der Regel für einen zwei- bis dreiwöchigen Urlaub reicht.

Handhabung, Haltbarkeit, Verarbeitung, ...

Der Test war für die Produkte äußerst fordernd. Sie mussten sich in den Kategorien Handhabung, Haltbarkeit, Verarbeitung, Umwelteigenschaften und Schadstoffe beweisen.

Und irgendwo hatte jedes Gepäckstück Probleme, zu überzeugen. Insgesamt gab es sieben mit "gut" bewertete Produkte. Aber auch drei, die mit "nicht zufrieden­stellend" durchfielen. Grund dafür waren Schadstoffe über dem gesetzlichen Grenz­wert bzw. über jenem des Siegels "Geprüfte Sicherheit" (GS).

Schadstoffe, Dauertest

PAK und Weichmacher 

Betroffen sind die Weichschalenkoffer Stratic Unbeatable 4.0 (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, PAK, über dem Grenzwert am Tele­skop­griff) und Titan Nonstop (Teleskopgriff mit PAK und Tragegriff mit Weichmacher DEHP, ­jeweils über dem Grenzwert) sowie die ­Reisetasche von Thule mit zu hohen PAK- Werten am Teleskopgriff.

Dauertest

Sonst gab es vor allem bei der Haltbarkeit für einige Produkte unpackbare Hürden. Der Falltest mit bis zu 32 Kilo schweren ­Gepäckstücken aus einem Meter Höhe auf alle vier Rollen und auf jede einzelne ­brachte zer- und verstörende Ergebnisse. Auch die Beregnung mit einem Liter pro Minute für je 10 Minuten stehend und liegend hat sich ­gewaschen. Manchen Kandidaten stand danach das Wasser bis zum Hals. Der Dauertest von Rollen, Riemen, Teleskop- und Tragegriffen ließ einige Produkte bald alt aussehen.

Die zähesten Hartschalenkoffer ...

Nach dem Testmarathon hechelte bei den Hartschalenkoffern der Rimowa – trotz Schwächen beim Dauertest der Griffe und Riemen – mit "gut" als Erster ins Ziel. Er lässt sich dafür mit 880 Euro auch fürstlich bezahlen. Hoffentlich bleibt da überhaupt noch Geld für den Urlaub übrig. Am anderen Ende der Ergebnisliste platzierten sich mit "weniger zufriedenstellend" der Sagenta (wegen der schlechtesten Note im Fall- und Regentest) und der American Tourister Airconic, der im Falltest und im "Dauertest Griffe und Riemen" durchrasselte.

... und Weichschalen

Der Beste ("gut") unter den weichen Kol­legen ist der Samsonite X‘Blade mit einem ausgeklügelten Packsystem, aber schwacher Regenbeständigkeit. Auch "gut" sind der Delsey und der Travelite Crosslite, in dem ­allerdings nach der künstlichen Regenzeit ein eindeutig zu feuchtes Klima herrschte. Wer jedoch auf Wasserdichtigkeit keinen Wert legt, bekommt hier für nur 120 Euro ­einen guten Koffer: den Preis-Leistungs-Sieger sozusagen.

Rollreisetaschen

Die Rollreisetaschen sind alle sehr robust. Hier liegt die Vaude mit einem "gut" und ohne große Schwächen an der Spitze. Hätte sich die durchgefallene Thule nicht die Schadstoffe im Teleskopgriff eingefangen – der Testsieg wäre ihr wohl nicht zu nehmen gewesen. Denn überall sonst liegt sie klar im Spitzenfeld. Gerade in der Haltbarkeit brilliert die Thule mit ausschließlich Bestnoten.

Zu erwähnen ist noch, dass bei allen Modellen die Rollen repariert werden können. Bei den meisten lässt sich auch ein defekter Griff austauschen.

Welche Kofferart?

Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Erfahrungen aus unserem Test.

Hartschalenkoffer

+ Inhalt geschützter als in Taschen und Weichschalen – auch vor Dieben, die ein Messer benutzen

+ abwaschbare Oberfläche

+ im Test oft regenbeständiger als Weichschalen

+ dank vier Rollen auf glattem Untergrund bequem zu schieben

+ sehr variabel: meist drei bis vier Teleskop­- griff-Einstellungen

+ zwei Schalen, einzeln bepackbar

– bei Sturz mit hohem Gewicht im Test bruchanfälliger und größere Schäden als bei Weichschalen

– meist keine Erweiterungsmöglichkeiten

– Gehäuse wenig flexibel, lässt sich im Auto schlechter verstauen

– oft etwas lauter als Weichschalen

– auf Kopfsteinpflaster schwergängiger als Rollreisetaschen

Weichschalenkoffer

+ im Falltest und im Dauertest der Griffe robuster als Hartschale, etwa durch ­flexibleres Material

+ Erweiterungsmöglichkeiten für mehr Volumen

+ vier Rollen, vor allem auf glattem Untergrund mit wenig Kraftaufwand bequem zu schieben

+ variabel: meist zwei Teleskopgriff- Ein­stellungen

+ flexible Oberfläche erleichtert das Verstauen, etwa im Auto

+ praktische Außentaschen

+ oft etwas leichter als Hartschale

– im Test meist weniger regenbeständig als Hartschale

– schwerer zu reinigen als Hartschalenkoffer

– auf Kopfsteinpflaster schwergängiger als Rollreisetaschen

Rollreisetaschen

+ überstanden Haltbarkeitstests am besten

+ große Räder, auch für schwieriges Gelände

+ Modelle mit Tragegurt flexibel und vielseitig

+ flexible Oberfläche erleichtert das Verstauen

+ Modelle im Test sehr gut verarbeitet

– nur eine Teleskopgriff-Einstellung

– muss immer gezogen werden, das kann Hand und Arme ermüden

Testtabelle: Hartschalenkoffer

Testtabelle: Weichschalenkoffer

Testtabelle: Rollreisetaschen

Tabelle: Reisekoffer - Ersatzteile

VKI-Tipps

Griffe: Achten Sie darauf, dass die Griffe gut in der Hand liegen und keine scharfen Kanten aufweisen. Der ausgezogene Teleskopgriff sollte stabil und für die Körpergröße ausreichend lang sein. Riechen Sie an Griffen: Unangenehme Gerüche können auf Schadstoffe hindeuten. Es gibt aber auch geruchlose Schadstoffe.

USA-Reisende: Aufzugebende Koffer sollten ein TSA-Schloss haben – das können US-Sicherheitsbehörden per Generalschlüssel öffnen. So unterbinden Sie, dass die Beamten das Schloss aufbrechen. Kofferschlösser verhindern generell ein unabsichtliches Aufgehen. Sie schützen nur bedingt vor Diebstahl.

Auffallend: Ein auffälliges Gepäckstück ist unter vielen anderen (grauen, schwarzen und dunkelblauen) z.B. am Gepäckband definitiv leichter zu finden und viel schwerer zu verwechseln. Farbige Koffer­gurte oder Aufkleber – soweit sie das Material nicht schädigen – helfen natürlich auch.

Nass: Wenn sich Ihr Gepäckstück als regendurchlässig erweist, kann es helfen, wenn Sie die Utensilien darin zusätzlich in Plastiksäcke verpacken.

Weiche oder harte Schale? Hartschalenkoffer bestehen meist aus leichtem Polycarbonat oder ABS-Kunststoff. Der Inhalt wird durch den stabilen Korpus gut geschützt, aber dadurch hat der Koffer eine geringe Flexibilität. Anders der Weichschalenkoffer, der meist aus Polyester oder Polyamid besteht. Hier ist der Korpus flexibel, man kann auch einmal etwas mehr hineinstopfen. Außerdem haben diese Modelle praktische Außentaschen, etwa für Papiere, Zeitschriften oder den Laptop. Weiche Koffer sind zudem flexibler beim Verstauen, z.B. im Kofferraum.

Zwei oder vier Rollen? Es gibt vermehrt Koffer mit vier Rollen. Oft sind es sogar acht, nämlich vier Doppelrollen. Mehrere Räder bieten durchaus Vorteile. Auf glatten Böden kann der Koffer zum Beispiel seitlich leicht geschoben werden. Auf holprigem Untergrund muss der Reisende ihn aber wie einen Zweiradkoffer ziehen. Wechselbare Räder sind von Vorteil.

Größe: Wie groß ein Koffer sein darf, um als Handgepäck für die Flugzeugkabine oder als Freigepäck durchzugehen, ist nicht einheitlich geregelt. Jede Fluggesellschaft legt ihre eigenen Maße fest. Übergrößen können extra kosten.

Reisedauer: kleiner oder großer Koffer? Tagesausflug, Wochenendtrip, Dienstreise, Kurzurlaub, Jahresurlaub oder mehrmonatiger Austausch – die Länge der Reise bestimmt in der Regel, wie viel Gepäck mitkommt und wie groß der Koffer dafür sein muss. Wobei hier auch das Ziel mit seinen Möglichkeiten, Wäsche zu waschen, eine Rolle spielt. Ebenso maßgeblich für die Wahl der Koffergröße ist das Transportmittel, mit dem man unterwegs ist. Der Koffermarkt wird der Vielfalt an Reiselängen inzwischen mehr als gerecht, man findet Koffer in allen Größen, in die Gepäck für einen oder mehrere Tage bis eine oder mehrere Wochen passt. Für den Kauf der richtigen Koffergröße sollte man wissen, dass Koffer in den Größen XS bis XXL zwar handelsüblich sind, aber nicht einheitlich gehandelt werden. Daher lassen sich die folgenden Größenangaben lediglich als Richtlinie zum Kofferkauf heranziehen:

XS = Kinderkoffer
S = handgepäcktauglich, Gepäckmenge: klein (reicht für Tagesreise und Wochenendtrip)
M = Gepäckmenge: mittelgroß (reicht für ca. eine Woche)
L = Gepäckmenge: groß (reicht für ca. eine Woche und länger)
XL = Gepäckmenge: sehr groß (reicht für ca. zwei, drei Wochen und länger)

Wer mit extra großem und/oder sperrigem Gepäck reist, zum Beispiel mit Sportgeräten wie Surfboard und Golf-Equipment oder mit einer technischen Ausrüstung, der muss es als Sperrgepäck aufgeben und mit Aufpreisen für dessen Transport rechnen.
Die Koffergröße stimmt, wenn man den gepackten Koffer bequem tragen kann – und zwar über längere Strecken sowie treppauf und treppab. Auch das Heben des vollen Koffers sollte man aus eigener Kraft gut bewältigen können. Bei Rollkoffern mit Gestänge passt die Koffergröße, wenn sich der Koffer an einer Hand mitführen lässt, ohne dass die aufrechte Körperhaltung in Schieflage gerät.

Was tun, wenn der Koffer nach der Flugreise beschädigt ist

Schäden sofort melden: Fluggesellschaften haften für Zerstörung, Verlust oder Beschädigung von Reisegepäck mit maximal etwa 1.600 Euro. Bargeld, Dokumente und Schmuck werden bei einem Verlust jedoch nicht ersetzt. Prüfen Sie Ihr Gepäck am besten direkt nach der Ausgabe und melden Sie Schäden oder einen Diebstahl sofort am Flughafen bei der entsprechenden Vertretung der Airline. Füllen Sie ein Schadensprotokoll aus, Sie erhalten eine Bestätigung.

Schäden schriftlich melden: Grundsätzlich gilt: Beschädigungen am Reisegepäck sind binnen sieben Tagen schriftlich der Fluglinie zu melden. Sie müssen dann aber den Nachweis erbringen, dass der Schaden in der Obhut der betreffenden Fluggesellschaft eingetreten ist. Benennen Sie hierfür Zeugen, die den ordnungsgemäßen Zustand des Koffers vor Abflug oder den Inhalt bestätigen können.
Es gibt keine Regelung, dass nur für jene Schäden, die den Gebrauch eines Gepäckstücks beeinträchtigen, Schadenersatz zusteht. Der Wert eines neuen Hartschalenkoffers ist schließlich auch durch einen langen Kratzer vermindert. Fordern Sie dafür also eine finanzielle Entschädigung. Die tatsächliche Schadenshöhe ist in der Praxis aber wohl schwer bezifferbar. Deutlicher liegt der Fall bei einer Beschädigung, die auch die Funktion beeinträchtigt (etwa ein Riss in einer Reisetasche). Dann haben Sie Anspruch auf Ersatz der Reparaturkosten oder Abgeltung des Zeitwertes, wenn eine Reparatur nicht möglich ist.

Belege einreichen: Beziffern Sie den Schaden bei der Fluggesellschaft und gegebenenfalls auch bei der Reisegesellschaft schriftlich. Für die Schadensregulierung benötigen Sie Belege, Quittungen und das Flugticket mit dem Gepäckabschnitt. Machen Sie sich Kopien.

Schadstoffe: PAK und Phthalate

Wie kommen die Stoffe in den Griff?
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) kommen über Weichmacheröle und Ruß in Kunststoffe. Letztere werden zugesetzt, um Kunststoffe flexibler oder griffiger zu machen. PAK sind ein Gemisch aus mehreren Hundert Einzelstoffen. Phthalate machen unter anderem PVC elastisch, nicht alle sind als schädlich eingestuft. Es gibt auch unschädliche Ersatzstoffe. Ebenso gibt es PAK-freie Weichmacheröle. Alternativen sind oft teurer.

Wie gefährlich sind die Giftstoffe?
Einige PAK können Krebs erzeugen, das Erbgut verändern, die Fruchtbarkeit beinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen. Bestimmte Phthalate wie etwa DEHP können die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. PAK und Phthalate gelangen vor allem über die Haut in den Körper. Je mehr Schadstoffe ein Kunststoff enthält und je länger der Hautkontakt ist, desto höher ist das Gesundheitsrisiko.

Kann ich den Koffer zurückgeben?
Verbraucherrechtlich gesehen liegt erst bei einer Schadstoffbelastung über einem festgelegten Grenzwert ein Produktmangel vor. Dann haben Kunden das Recht auf Umtausch oder eine Beseitigung des Mangels. Für viele Produkte und Schadstoffe fehlen jedoch entsprechende Festlegungen in den zugehörigen Normen. Wenn ein gekaufter Gegenstand sehr unangenehm riecht, können Sie zwar einen Umtausch fordern, sind jedoch auf die Kulanz des Händlers angewiesen.
Sollte ein Produkt wegen eines Schadstofffundes vom Hersteller oder Händler oder den Behörden zurückgerufen werden, können Käufer das betreffende Produkt zurückgeben.

Kann ich belastete Griffe erkennen?
Ein starker, stechender Gummigeruch kann ein Hinweis auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe sein. Aber auch geruchsfreie Griffe können PAK enthalten. Phthalate lassen sich nicht erkennen. Die vier Phthalate DEHP, BBP, DBP und DIBP gehören zu den „Substanzen mit besonders besorgniserregenden Eigenschaften“ (SVHC).
Konsumentinnen und Konsumenten können Hersteller oder Händler über die App Scan4Chem (https://scan4chem.at) fragen, ob ein Produkt besorgniserregende Stoffe enthält. Hersteller oder Händler müssen innerhalb von 45 Tagen antworten

Testkriterien

In einer Kooperation mit der Stiftung Warentest wurden von Oktober 2020 bis Februar 2021 16 große Koffer (sechs Hartschalen- und sechs Weichschalenkoffer mit vier Rollen sowie vier Rollreisetaschen mit zwei Rollen) getestet.

Handhabung

Die Koffer wurden beladen, bis sie 23 Kilogramm wogen. Fünf Nutzer beurteilten das Öffnen und Schließen, darunter die Handlichkeit der Verschlüsse und Zahlenschlösser.

Beim Packen bewerteten sie unter anderem die Übersichtlichkeit.

Die Bewertung des Teleskopgriffs umfasste etwa Form, Stabilität und Arretierbarkeit.

Das Schieben und Ziehen beurteilten sie auf glatten und unebenen Untergründen auf vier (soweit vorhanden) und auf zwei Rollen.

Zudem bewerteten sie das Tragen sowie die Standfestigkeit und die Bedienungshinweise.

Haltbarkeit

Für die Haltbarkeitsprüfungen wurden die Koffer in Anlehnung an die Vorgaben des GS-Zeichens (Geprüfte Sicherheit) EK5/TA2 11–01.01:2017 (Prüfgrundsatz für die Sicherheit von Reisegepäck für den privaten Gebrauch) je nach Volumen mit Leinenmaterial in einem Verhältnis von 0,35 kg/l bis maximal 32 kg beladen.

Dauertest Rollen und Teleskopgriff: fünf Mal 10 Kilometer Fahrt mit fünf Kilogramm Zusatzgewicht (Laptoptasche) auf einem Laufband mit Holperleisten bei etwa vier Stundenkilometern in Anlehnung an DIN EN 1888.

Dauertest Griffe und Riemen: 5.000-maliges Anheben des beladenen Koffers an den Tragegriffen und jeweils 1.000 Mal am Teleskopgriff in Mittel- und Endstellung. Die Reißfestigkeit der Riemen wurde mit einer Kraft von 125 Newton geprüft.

Falltest: auf alle vier Rollen gleichzeitig sowie auf jede Kofferecke aus einem Meter Höhe nach Lagerung bei 23 Grad Celsius und bei minus 10 Grad Celsius. War das Ergebnis nicht zufriedenstellend, wurde zusätzlich mit einer geringeren Beladung von 20 Kilogramm geprüft.

Regenbeständigkeit: Beregnen der Koffer liegend und stehend mit einem Liter pro Minute für je 10 Minuten in Anlehnung an DIN EN 60529 (Schutzart IPX4).

Reißverschlüsse und Nähte wurden mit einer Kraft von 150 Newton überprüft, die Belastbarkeit der Kofferflächen mit 100 Kilogramm Gewicht auf etwa 400 Quadratzentimetern Kofferfläche, die Scheuerbeständigkeit mit 40.000 Reibtouren angelehnt an DIN EN ISO 12947-1 und -2 mit dem Martindale-Verfahren.

Verarbeitung

Drei Experten beurteilten unter anderem die Qualität der Nähte und Verschlüsse und ob es scharfe Ecken, Quetsch- oder Scherstellen gibt.

Umwelteigenschaften

Fünf Nutzer beurteilten das Geräusch beim Schieben und Ziehen auf verschiedenen Untergründen.

Reparieren: Zwei Experten prüften die Einfachheit des Wechsels von Rollen, Teleskop-, Tragegriff und Schloss. Es wurde bewertet, ob Ersatzteile oder ein Reparaturservice angeboten werden.

Schadstoffe

Teleskop- und Tragegriff: Prüfung auf kurzkettige Chlorparaffine in Anlehnung an die CADS-Methode mit Bezug auf DIN EN ISO 18219, Phthalat-Weichmacher nach Lösemittelextraktion mit GC-MS und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) angelehnt an die GS-Spezifikation AfPS GS 2019:01 PAK.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass Produktmängel sich verstärkt auf das Testurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einer Fußnote gekennzeichnet. Folgende Abwertungen wurden eingesetzt:

Lautete das Urteil für die Haltbarkeit „weniger zufriedenstellend“, wurde das Testurteil um eine halbe Note abgewertet. Lautete die Note im Prüfpunkt Schadstoffe „nicht zufriedenstellend“, konnte das Testurteil nicht besser sein. Waren der Dauertest Rollen und Teleskopgriff sowie der Falltest „weniger zufriedenstellend“ oder schlechter, konnte die Haltbarkeit nur eine halbe Note besser sein. War der Dauertest Griffe und Riemen „weniger zufriedenstellend“ oder schlechter, konnte die Haltbarkeit nur eine Note besser sein. Bei „nicht zufriedenstellender“ Regenbeständigkeit konnte die Haltbarkeit maximal zwei Noten besser sein.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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