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Gasgriller im Test: Hand mit Grillzange wendet macht sich ans Umwenden von Grillgut auf einem Grillwagen.
Grillgeräte im Test. Bild: Simon Kadula

Gasgrillgeräte - Weltmeisterlich grillen

Test Gasgriller: Sie sind schnell, präzise und raucharm. Damit Sie alle Vorteile des Grillens mit Gas ausschöpfen können, sollten Sie auf die Details achten.

Diese Gasgrillgeräte haben wir getestet:

GRILLWAGEN MIT DREI BRENNERN

  • Bauhaus - Grillstar Atlanta 300
  • Broil King - Royal 320
  • Campingaz - Classic LD Plus
  • Enders - Chicago 36
  • Landmann - Rexon PTS 3.0
  • Outdoorchef - Australia 315 G
  • Weber - Spirit II E-310 GBS

TRAGBARE GRILLER MIT EINEM BRENNER

  • Char-Broil - Grill2Go X200
  • ProfiCook - PC-GG 1129
  • Tepro - Tisch-Gasgrill Abington
  • Weber - Q1200

In der Testtabelle finden Sie Informationen und Bewertungen zu: Grillen (Aufheizzeit, Temperaturverteilung, Regelbarkeit der Rosttemperatur, Bräunung), Handhabung (Montage, Bedienbarkeit, Reinigung, Verstauen, ...), Sicherheit, Verarbeitung, Korrosionsbeständigkeit, Maße & Gewicht, uvm. - Lesen Sie nachfolgend den Testbericht.


Die Frage, ob Gas oder Holzkohle die wohlschmeckenderen Ergebnisse liefert, ist vergleichbar mit jener nach der Notwendigkeit von Rosinen im Kaiserschmarren. Hier wie dort prallen kulinarische Weltanschauungen aufeinander, und dabei haben wir die Elektrogriller noch gar nicht ins Spiel gebracht. Die Entscheidung für eines der drei Befeuerungssysteme können wir Ihnen nicht abnehmen, aber wir können Ihnen sagen, was ein guter Gasgriller leisten kann und soll.

Test: Kompakt oder vielseitig

Unsere Partnerorganisation Stiftung Warentest hat elf gasbeheizte Grillgeräte einem Test unterzogen. Vier davon sind vergleichsweise kompakte, tragbare Geräte mit einem einzelnen Brenner, die übrigen sind große Grillwagen mit ungefähr doppelt so viel nutzbarer Fläche und jeweils drei voneinander unabhängig regelbaren Hitzezonen.

Je nach Bauform hat der Begriff Flexibilität somit eine andere Bedeutung: Die einen Gasgriller sind (ohne Berücksichtigung der Gasflasche) nur 9 bis 12 Kilo schwer und sowohl während als auch abseits ihres Einsatzes platzsparend unterzubringen; die anderen benötigen angesichts ihrer 24 bis 49 Kilo und ihrer Sperrigkeit einen möglichst fixen Platz auf der Terrasse oder im Garten, mit ihnen sind Sie aber auch für größere Grillpartys gut gerüstet.

Gasgriller auch zum Garen

Zudem verfügen diese Gasgriller meist über eine Warmhaltefläche, die nicht nur den der Bezeichnung entsprechenden Zweck erfüllt, sondern auch ideal für das Garen von Fisch mittels indirekter Hitze ist – beispielsweise Lachsfilet auf einem Zedernholzbrett, wie Klaus Breinig, Grillweltmeister von 2017, verrät.

Aber selbst wenn eine Warmhaltefläche fehlt (im Test bei Outdoorchef und Bauhaus Grillstar), kann man sich laut Breinig immer die drei Gasbrenner der Grillgeräte zunutze machen. Das Schema: links voll aufdrehen zum Anbraten, in der Mitte auf kleiner Flamme garen und rechts das Grillgut ohne Flamme ruhen lassen.

Haube nutzen

Mit einer Haube zum Abdecken des Grill­rostes sind alle getesteten Grillgeräte ausgestattet, und die sollte man auch verwenden, um die Hitze optimal auszunutzen. Griller ohne Deckel brauchen mehr Energie und es dauert länger, bis das Grillgut gar ist.

Rasches Aufheizen, Sicherheit

Rasch auf 250 Grad

Apropos Dauer: Während ein Holzkohlegriller etwa eine halbe Stunde nach dem Anheizen einsatzbereit ist, vergehen bei den getesteten Gasgrillern drei bis elf Minuten, bis der Rost eine mittlere Temperatur von 250 Grad Celsius erreicht. Die benötigt man für das scharfe Anbraten von Steaks.

Da man freilich beim Grillfest im eigenen Garten keine exakten Messungen durchführen wird, bedeutet das für die Praxis: Warten Sie 10 bis 15 Minuten ab, bevor Sie das Grillgut auflegen. So kann in Bezug auf die Temperatur nichts schiefgehen, weil dann auch Haube, Seitenwände und Fettwanne entsprechend heiß sind und einen zu starken Temperaturverlust beim Auflegen des Grillguts verhindern. Dieses würde sonst am Rost festkleben.

Nicht gesamte Fläche aufgeheizt

Das kann beim Anbraten freilich immer noch passieren, wenn die Temperaturverteilung des Grillers grundsätzlich nicht passt. An Dutzenden Messpunkten wurde festgestellt, ob die Roste nach 15 Minuten Aufheizzeit bei geschlossener Haube und maximaler Hitze gleichmäßig mehr als 200 Grad Celsius heiß waren. Eindeutig nicht der Fall war dies bei den Grillwagen von Enders, Campingaz und Bauhaus sowie beim kompakten Modell von Tepro. Sie heizen maximal zwei Drittel der Rostfläche heiß genug auf, in der Regel die Zonen oberhalb der Brenner. Entsprechend klein ist dadurch die Fläche, die für zufriedenstellendes Anbraten zur Verfügung steht.

Sicherheit geht vor

Die Hitze ist übrigens auch ein sicherheitsrelevanter Punkt. Während beim Landmann-Griller die Außenflächen kühl bleiben, kann man sich an anderen Geräten gehörig verbrennen. Und man sollte unbedingt die Herstellerempfehlungen betreffend die Aufstellung der Gasflaschen berücksichtigen. In der Regel sollte man sie neben das Gerät stellen, denn bei einer Platzierung darunter könnte der Schlauch durch Kontakt mit der heißen Fettwanne schmelzen, Gas könnte austreten und sich entzünden.

Pfand-Flaschen und Einweg-Kartuschen

Am gängigsten sind (Pfand-)Flaschen mit 5 kg Füllmenge (Kosten fürs Wiederbefüllen ab ca. 2 Euro/kg), die für eine Betriebszeit von bis zu 8,5 Stunden reichen. Fachhändler und Baumärkte vertreiben aber auch größere Flaschen zu 11 kg. Die Tischgriller kann man alternativ auch mit einer Einweg-Gaskartusche betreiben, dann liegt die Betriebsdauer allerdings nur zwischen 20 Minuten und einer Stunde (dies sollten Sie beim Kauf erfragen). Lagern Sie die Gasflaschen aufrecht stehend in einem gut belüfteten Raum!

Gasflasche anschließen

Die gastechnische Prüfung bestanden alle Griller, das Anschließen der Gasflasche sollte aber unbedingt mit bloßen Händen erfolgen. Setzt man Werkzeug (z.B. eine Zange) ein, kann man damit das Gewinde beschädigen. Im schlimmsten Fall wird der Anschluss undicht.

Montage

Umständlichkeit inklusive

Dringend benötigt wird das (mitgelieferte) Werkzeug hingegen vor der allerersten Verwendung der Griller. Während die Kleinen – vom Tepro abgesehen – nach längstens einer Viertelstunde einsatzbereit sind, sind bei den Grillwagen mindestens zwei Personen eine Stunde oder länger beschäftigt.

Das Modell von Campingaz etwa besteht aus 47 Einzelteilen. Die lassen sich allerdings relativ leicht montieren, während der Zusammenbau des Landmann-Grillers sehr umständlich ist.

In aufgebautem Zustand begutachten

Auch zum Stichwort Umständlichkeit gibt es einen Tipp vom Profi: Nach Möglichkeit sollte man das Wunschmodell in aufgebautem Zustand begutachten. Ist die Anordnung der Bedienelemente übersichtlich und verständlich?

Der Char-Broil-Tischgriller ist ein Beispiel dafür, wie es nicht sein sollte. Sein Regler hat eine unübliche Drehrichtung und es ist schwer erkennbar, in welche Position er gebracht werden muss, damit der Brenner zündet.

Testtabelle: Gasgrillgeräte - Grillwagen mit drei Brennern

Testtabelle: Gasgrillgeräte - tragbare Griller mit einem Brenner

Steckbriefe

Landmann Rexon PTS 3.0
Testurteil: "gut"

Gleichmäßige Bräunung des Grillguts, schnelles Aufheizen, gute Temperaturverteilung bei geschlossener Haube. Viel nutzbare Fläche zum Anbraten. Hitze gut ­regelbar, Haube und Bedienelemente bleiben kühl. Seitenablagen fix montiert, daher sperrig beim Lagern. Komplizierter Zusammenbau.

Weber Spirit II
Testurteil: "gut"

Sehr gute, gleichmäßige Bräunung des Grillguts, gute Temperaturverteilung bei geschlossener Haube. Viel nutzbare Fläche zum Anbraten. Gute Handhabungsnoten, gute Verarbeitung. Haube wird sehr heiß. Hohes Gesamtgewicht. Rollt schwer, daher umständlicher Transport.

Broil King Royal 320
Testurteil: "gut"

Gute Temperaturverteilung bei ­geschlossener Haube, aber Gleichmäßigkeit der Bräunung nur durchschnittlich. Anbraten auf gesamter Fläche möglich. Große Warmhaltefläche. Sehr gute Bedienbarkeit. Sehr gute Bedienungsanleitung mit Grilltipps. Haube wird heiß. Zerklüftete Innenflächen schlecht zu reinigen.

Weber Q 1200
Testurteil: "gut"

Gute, gleichmäßige Bräunung des Grillguts. Gute Temperaturverteilung bei offener und geschlossener Haube. Großteil der Fläche fürs Anbraten nutzbar. Sehr geringe Korrosionsanfälligkeit. Gut zu reinigen. Verbrennungsgefahr an der Vorderkante der Haube beim Öffnen und Schließen.

Systeme im Vergleich: Gasgriller, Holzkohlegriller, Elektrogriller

Gasgriller

+ Preisgünstiger Brennstoff
+ Lange Heizdauer
+ Schnelles Aufheizen
+ Temperatur gut regelbar
+ Mehrere Temperaturzonen (bei 3 Brennern)
+ Raucharmes Grillen

- Fehlende Rauchnote (nur mit Hilfsmitteln wie Räuchersticks erzielbar)
- Umständliche Erstmontage (Grillwagen)
- Platzbedarf (Grillwagen)

Holzkohlegriller

+ Basismodelle preisgünstig und kompakt
+ Einfacher Aufbau
+ Typisches Raucharoma

- Kohle auf Dauer teurer als Gas und Strom
- Brenndauer ca. 1,5 Stunden
- Lange Aufheizzeit
- Ungenaue Temperaturregelung
- Rauchbelästigung
- Staub und Schmutz durch Aschereste
- Gesundheitliche Risiken (siehe Grillen: Schadstoffe vermeiden - Grilltassen aus Aluminium, Email oder Stahl?)

Elektrogriller

+ Preiswert im Betrieb
+ Schnelles Aufheizen
+ Keine offene Flamme
+ Raucharme Zubereitung
+ Meist auch in Innenräumen einsetzbar

- Fehlende Rauchnote
- Stromanschluss muss vorhanden sein

Testkriterien

Im Test der Stiftung Warentest waren 11 gasbetriebene Grillgeräte, davon 7 Grillwagen mit 3 Brennern und 4 tragbare Griller mit einem Brenner.

Der Einkauf der Geräte erfolgte im November und Dezember 2018, die Preiserhebung im März 2019.

Grillen (45%)

Für die Aufheizzeit wurden die Regler in Maximalstellung gebracht und es wurde geheizt, bis an neun Messpunkten im Mittel 250 Grad Celsius erreicht waren. Die Temperaturverteilung wurde geprüft, indem bei geschlossener und offener Haube die Flächenanteile ermittelt wurden, die heißer als 200 Grad wurden. Zudem wurde die Gleichmäßigkeit der Temperatur an etwa 40 Messpunkten ermittelt und die Anzeige des Haubenthermometers kontrolliert.

Um die Regelbarkeit der Rosttemperatur zu prüfen, ließen die Tester den Grillrost auf eine Temperatur von 150 Grad abkühlen. Dann wurde 5 Minuten lang mit mittlerer Reglereinstellung geheizt und die Temperatur gemessen, danach wurde der Regler auf Minimum gestellt und nach 5 Minuten neuerlich die Temperatur gemessen. Bewertet wurden absolute Temperaturen und Temperaturunterschiede. Die Bräunung beurteilten zwei Experten in Praxistests mit Steaks, Bauchspeck und Lachsfilets.

Handhabung (35%)

Ein Experte beurteilte die Betriebshinweise in der Bedienungsanleitung sowie deren Gestaltung, etwa Aufbau und Verständlichkeit. Die Montage prüften zwei Experten (u.a. Schwierigkeitsgrad, Montagezeit). Die Inbetriebnahme bewerteten fünf Nutzer mit Grillerfahrung (z.B. Gaszufluss öffnen, Zündkontrolle). Dieselben Nutzer beurteilten auch die Bedienbarkeit (etwa Temperatur einstellen, Grillgut auflegen und wenden, Eignung von Ablagen und Warmhalteflächen). Die Reinigung des Grillers wurde von einem Experten bewertet: Wie gut lassen sich Teile von Hand und im Geschirrspüler reinigen? Der Transport wurde von fünf Nutzern mit Grillerfahrung beurteilt: Wie gut lässt sich der Grillwagen rollen? Mit wie viel Kraftaufwand? Bei tragbaren Grillern wurde geprüft, wie gut sie sich tragen lassen. Für den Prüfpunkt Verstauen wurde bewertet, wie einfach und platzsparend sich der Griller verstauen lässt.

Sicherheit (10%)

Ein Experte beurteilte die gastechnische Sicherheit. Er hatte keinerlei Beanstandungen. Außerdem beurteilte er die Kennzeichnungen am Gerät. Die Standsicherheit wurde auf einer schiefen Ebene unter verschiedenen Winkeln in jeder Richtung bis zum Kipp-Punkt ermittelt. Berührbare heiße Flächen bewerteten wir anhand der Temperaturen und Materialien sowie der erwartbaren Berührdauer (lang, kurz, Schmerzreaktion), etwa an Reglerknöpfen und an der Haubenvorderkante beim Öffnen und Schließen. Dabei betrug die Grillrosttemperatur bei geschlossener Haube im Mittel an neun Messpunkten 250 Grad Celsius.

Korrosionsbeständigkeit (5%)

Für die Korrosionsbeständigkeit sprühten die Tester die Griller mit einer fünfprozentigen Kochsalzlösung ein und lagerten sie sieben Tage in einer Klimakammer bei 40 Grad Celsius und 93 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit.

Verarbeitung (5%)

Die Verarbeitung prüften zwei Experten sowohl an neuen Geräten als auch nach Abschluss aller Prüfungen und Praxistests.

Abwertungen

War die Temperaturverteilung bei geschlossener Haube weniger zufriedenstellend, konnte das Urteil „Grillen“ maximal eine halbe Note besser sein. War die Sicherheit weniger zufriedenstellend, konnte das KONSUMENT-Testurteil maximal eine halbe Note besser sein. Waren die Urteile für die Kennzeichnungen am Gerät oder für die berührbaren heißen Flächen weniger zufriedenstellend, konnte das Urteil „Sicherheit“ maximal eine halbe Note besser sein.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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