Im Test der Stiftung Warentest waren 11 elektrische Grillgeräte, darunter 6 Flächengriller (5 mit Gestell und Haube, 1 Tischgerät ohne Haube) sowie 5 Kontaktgriller. Preise: Anbieterbefragung im März 2020.
Abwertung
War die Verarbeitung „weniger zufriedenstellend“, wurde die Haltbarkeit um eine halbe Note abgewertet. War die Haltbarkeit „weniger zufriedenstellend“, konnte das KONSUMENT-Testurteil maximal eine Note besser sein. Waren berührbare heiße Flächen „weniger zufriedenstellend“, konnte die Sicherheit maximal eine halbe Note besser sein.
Grillen (45 %)
Unter Gelingen des Grillgutes wurden unter anderem grilltypische Markierungen, Knusprigkeit, Anhaften, Kerntemperatur und Saftigkeit beurteilt. Die Temperaturen auf der Grillfläche wurden zu drei Zeitpunkten gemessen (bei Grillbereitschaft, während einer anschließenden fünfminütigen Öffnung und nach weiteren zehn Minuten Betrieb in geschlossenem Zustand bei Maximalstellung), und zwar jeweils an verschiedenen Stellen der Grillfläche und bei Grillern mit Haube im Garraum. Die Gleichmäßigkeit der Temperaturen wurden mit Temperaturfühlern auf der Grillplatte (an der kühlsten und der heißesten Stelle und an weiteren Punkten) sowie mit Wärmebildern (Infrarot) zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst. Bewertet wurde auch der prozentuelle Anteil der Grillfläche mit Temperaturen über 180 Grad, ermittelt aus der Häufigkeitsverteilung der Pixel der Infrarotbilder. Zur Beurteilung der Regelbarkeit der Temperaturen wurde die prozentuelle Temperaturregelspanne zwischen den beiden Reglerstellungen Maximum und etwa 25 Prozent berechnet sowie die Gleichmäßigkeit der Temperaturabnahme.
Unter Grilldauer wurde bewertet, wie lange die Geräte brauchten, um grillbereit zu sein (bei Kontaktgrillern in geschlossenem Zustand, bei Flächengrillern – wenn vorhanden – bei geschlossener Haube); und wie lange der Griller für ein gelungenes Ergebnis bei Bauchspeck (ca. 95 Gramm, ca. 20 mm dick), Schweinenackensteaks (ca. 190 Gramm, ca. 20 mm dick) und Fischfilets (Alaska-Seelachs-Filets in Blöcken, Tiefkühlware im Kühlschrank aufgetaut) brauchte.
Handhabung (30%)
Ein Experte beurteilte die Bedienungsanleitungen nach Kriterien wie Vollständigkeit, Übersichtlichkeit und Schriftgröße. Zwei Experten prüften Aufbau und Inbetriebnahme beim erstmaligen Aufbau und wiederholten Auf- und Abbau unter anderem auf Schwierigkeitsgrad und Montagezeit.
Drei Nutzer beurteilten die Grillpraxis, dabei unter anderem Temperatureinstellung und Fettablauf, Bedienelemente und die Erkennbarkeit, ob das Gerät in Betrieb ist.
Unter Reinigung des Grillers bewerteten die Nutzer, inwieweit Grillerteile spülmaschinengeeignet sind (im 70-Grad-Programm für Töpfe), wie aufwendig die händische Reinigung ist und wie jeweils das Ergebnis war.
Außerdem beurteilten zwei Experten Transportieren und Verstauen, z.B. die Roll- und Tragbarkeit, lose Teile und platzsparende Verstaumöglichkeit.
Haltbarkeit (15 %)
Die Verarbeitung wurde am neuen und am geprüften Gerät bewertet. Beschichtungen wurden mittels Kratzprüfung mit einem handelsüblichen Reinigungsschwamm und einer Gabel geprüft, die mit einer Anpresskraft von einem Kilogramm zehn Mal über die zu prüfende Oberfläche geschoben wurde. Außerdem wurde die Korrosionsbeständigkeit der für den Betrieb im Freien zugelassenen Geräte nach Einsprühen der Geräte mit fünfprozentiger Kochsalzlösung und anschließender Lagerung für sieben Tage bei feuchter Wärme (40 Grad Celsius und 93 Prozent relative Feuchte) geprüft.
Unter Reparierbarkeit beurteilte ein Experte die Reparaturhinweise des Anbieters in der Bedienungsanleitung und im Internet. Weiters, ob und falls ja wie leicht Heizelement, Thermostat und Netzkabel reparierbar waren (etwa, ob das Gerät geöffnet und nach der Reparatur wieder zusammengebaut werden kann, Anzahl der Schrauben, Befestigung von Thermostat und Heizelement sowie Art des Anschlusses der Kabel).
Sicherheit (10 %)
Ein Experte beurteilte die elektrische Sicherheit unter anderem anhand des Schutzes vor Kontakt mit unter Spannung stehenden Teilen auch bei unsachgemäßem Betrieb. Die Kipp- und Standsicherheit der Geräte wurde in Anlehnung an DIN 498 (Gasgriller) auf einer schiefen Ebene ermittelt. Außerdem wurde die Stand- und Rutschfestigkeit während des normalen Betriebes bewertet, z.B. beim Öffnen von Haube oder Deckel.
Berührbare heiße Flächen wurden in Anlehnung an DIN EN ISO 13732–1 und EN 60335–2–9 unter anderem am Temperaturregler, an Griffen und Gegenstellen, an der Haube/am Deckel sowie am Boden unter dem Gerät bewertet – jeweils, nachdem die Geräte zwei Stunden lang auf Maximalstellung aufgeheizt worden waren und abhängig von den Materialien sowie der erwartbaren Berührdauer. Außerdem wurde untersucht, ob Aufschriften und Prüfzeichen wie Typenschild, GS-Zeichen (falls vorhanden) und das Symbol für heiße Oberflächen (EN 60335–2–9) korrekt sind.