"Bitte, Frau Doktor, fangen‘s an!“ Karies, Weisheitszahn ... viele Behandlungen beim Zahnarzt tun weh. Da hilft die Spritze.
Zahnärzte und Patienten schwören auf die Spritze, Gegner sind selten. Denn der Schmerz belastet den gesamten Patienten, lässt ihn zusammenzucken, und das erschwert Zahnärzten das präzise Arbeiten. Schmerz fördert den Speichelfluss, doch manche Füllungsmaterialien brauchen absolute Trockenheit. Da hilft die Spritze (Mediziner sprechen von Lokalanästhesie). Dr. Elmar Favero von der Tiroler Gebietskrankenkasse: „Ein Zahn empfindet Druck, Temperatur und Schmerz. Die Spritze schaltet nur den Schmerz aus.“ - Lesen Sie mehr KONSUMENT-Artikel zur Zahnbehandlung.
Ahnherr Kokain
Seit weit über 100 Jahren forschen und arbeiten Mediziner an Substanzen, die den Schmerz bannen. Kokain war, so berichtet die Fachliteratur, das erste moderne Lokalanästhetikum. Wenn Sie als Patient – Sauger im Mund, strahlende Lampe über sich – hören, wie Zahnarzt oder Zahnärztin Begriffe wie Lidocain, Articain, Ultracain, Mepivacain, Prilocain, Scandicain … verwenden, dann haben Sie richtig verstanden: Es handelt sich um die Urenkel des Kokains, eben um jene modernen Schmerzmittel bzw. Wirkstoffe, die heute in Ordinationen zum Einsatz kommen.
Es geht auch ohne Spritze
Keine Spritze: Nicht jeder Patient braucht eine Spritze. Es hängt von der Art der Behandlung, vom Schmerzempfinden und von den äußeren Umständen ab. Wenn etwa ein Konzertsänger kurz vor dem Auftritt steht und die Nebenwirkungen der Spritze vermeiden möchte, wäre der Verzicht vielleicht sinnvoll. In solchen Fällen kann der Zahnarzt Karies mit einem langsam drehenden Bohrer oder einem Handinstrument entfernen.
Schleimhaut betäuben: Bei der Oberflächen-Anästhesie wird das Mittel aufs Zahnfleisch aufgetragen. Meist ist es ein mit einem Gel getränkter Tupfer, der die Schleimhaut taub macht. Sie kommt häufig bei der Behandlung von Kindern zum Einsatz, damit sie den Stich der Nadel nicht spüren.