Quetschies: Wie gesund ist Obst in Quetschbeuteln?
Sie fragen – wir antworten: Unsere Expert:innen beantworten Ihre Fragen, dieses Mal Teresa Bauer, Ernährungswissenschafterin.
Frage
Schon seit Längerem beobachte ich das zunehmende Angebot an Quetschies. Die Zusammensetzung sei anscheinend ähnlich wie die Obstbreis in den Gläsern. Sind die wirklich so gesund, wie sie beworben werden? Wie schaut es mit Zuckergehalt, Schädigung der Zähne, Verpackungsmüll aus?
Antwort
Quetschies sind kein Ersatz für frisches Obst und Gemüse. Oftmals werden die Produkte mit dem Slogan "ohne Zuckerzusatz" beworben. Doch auch die enthaltenen Obstmuse in den Quetschbeuteln sind von Natur aus sehr zuckerreich. Der hohe konzentrierte Zuckergehalt und die Säure der verwendeten Obstsorten sind ungünstig für die Zähne und kann die Kariesbildung fördern – ein „Dauernuckeln“ sollte jedenfalls vermieden werden.
Für die Sprachentwicklung müssen Babys und Kleinkinder zudem ihre Mund- und Kiefermuskulatur trainieren, wie es auch beim Kauen der Fall ist. Wird Obst nur noch „genuckelt“, können Defizite bei der Sprachentwicklung aufkommen. Die Quetschbeutel können junge Esser:innen zwar auf den „Obstgeschmack“ bringen, eine Dauerlösung sollten sie aber keinesfalls sein.
Muse in Quetschbeuteln sind zudem sehr teuer und produzieren viel Müll. Selbstgeschnittenes Obst und Gemüse in einer wiederverwendbaren Box ist hier die bessere Alternative.
Als Produkt für den selten Genuss sind die Quetschbeutel aber in Ordnung – und vor allem dann, wenn sie statt einer Süßigkeit verzehrt werden. Und wenn es schon ein Quetschie sein muss, dann empfehlen wir solche aus puren Früchten oder gemischt mit Getreide. Völlig verzichtbar sind Produkte, die etwa Fruchtsaftkonzentrate oder Kekse enthalten.
Kommentieren
Sie können den Text nach dem Abschicken nicht nachträglich bearbeiten, Länge: maximal 3000 Zeichen. Bitte beachten Sie auch unsere Netiquette-Regeln.
Neue Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern veröffentlicht werden.
Anmelden0 Kommentare