Haarfarben Ratgeber – Was müssen Sie beachten?

Haarfarben Ratgeber: Welche Farbe ist die richtige?

Bevor es ans Eingemachte geht, lassen Sie uns einen Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten für das Färben werfen. Denn Haarfarbe ist nicht gleich Haarfarbe. In unserem Haarfarben Ratgeber finden Sie die einzelnen Varianten etwas genauer erklärt. Grundsätzlich lassen sich die Optionen in drei Oberkategorien einordnen:

Permanente Haarfarbe

Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um eine permanente Farbe, also nicht auswaschbar. Damit lassen sich die Haare dauerhaft färben und das Farbergebnis hält meist mehrere Wochen an. Permanente Haarfarben dringen tief in die Haare ein und lagern die Farbpigmente dort ein. Diese Technik ist besonders beliebt bei der Abdeckung von grauen Haaren.

Hierbei gilt: Die permanente Haarfarbe eignet sich besonders gut, um helle Haare dunkel zu färben oder graue Haare abzudecken. Enthält sie aufhellende Stoffe, kann sie jedoch auch auf dunklen Haaren angewandt werden.

Tönung

Anders als bei einer permanenten oder dauerhaften Haarfarbe ist die Tönung eine semi-permanente Alternative. Die Farbe dringt nicht sonderlich tief ins Haar ein, sondern legt sich wie ein Mantel um die Haare. Das Ergebnis ist nach der Anwendung intensiver und verblasst mit der Zeit. In der Regel wäscht sich die Haarfarbe nach sechs bis acht Haarwäschen wieder aus.

Achtung: eine Tönung kann das Haar nicht aufhellen. Sie dient lediglich zur Erzielung eines glanzvollen Effekts oder einer Abmattierung zum gewünschten Blondton.

Blondierung

Unter Blondierung versteht man den Gebrauch von chemischen Bleichmittel; diese werden im Normalfall bei einer Aufhellung der Haare verwendet. Wie auch beim Tönen und Färben sollte hier aufmerksam gearbeitet werden – bei falscher Anwendung kann es im schlimmsten Fall zu Verbrennungen auf der Haut und einem Abbrechen der Haare kommen.

Falls Sie Ihre Haare mit einer Blondierung aufhellen möchten, raten wir dazu, dies von Experten im Friseursalon durchführen zu lassen.

Wie lange muss die Haarfarbe einwirken?

Hierfür gibt es keine Faustregel, denn die Einwirkzeit ist vom Produkt abhängig. Deswegen sollten immer die Angaben des Herstellers beachtet werden.

Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Sie auch alle grauen Haare erwischt haben, können Sie die Haarfarbe bis zu 45 Minuten einwirken lassen. Keine Panik: Durch die chemische Reaktion an der Luft verliert die Haarfarbe nach ca. 45 Minuten die Wirkung. Permanente Haarfarben enthalten Chemikalien, die keineswegs länger als vom Hersteller empfohlen auf der Kopfhaut verbleiben sollten, da es zu allergischen Reaktionen oder zur Schädigung der Kopfhaut kommen kann. Was Sie gegen ungewollte Farbflecken auf der Haut machen können, finden Sie weiter unten im Haarfarben Ratgeber.

Achtung: bei einer Blondierung muss das Bleichmittel, je nach gewünschtem Aufhellungsgrad, unterschiedlich lang oben bleiben.

Welchen Unterschied gibt es zwischen Naturhaarfarben und normalen Haarfarben?

Anders als bei normalen Oxidationshaarfarben, kommen Naturhaarfarben ohne synthetische Zusatzstoffe aus. Auch bei der Wirkung gibt es einen Unterschied: Naturhaarfarben färben das Haar zwar intensiv, dringen aber nicht hinein. Die Farbpartikel legen sich lediglich um das Haar herum.

Die gängigsten Naturhaarfarben sind Henna oder Indigo Pflanzenblätter. Wenn Sie Ihre Haare nicht heller färben möchten und ein sattes Braun oder intensives Schwarz als Endfarbe erreichen wollen, können Sie den Naturhaarfarben eine Chance geben.

Haarfarben Ratgeber: Vorsicht Allergie!

Auch Allergiker werden in unserem Haarfarben Ratgeber fündig. Bei Oxidationshaarfarben sind aromatische Amine unverzichtbar, die Farben in unserem Haarfarben Test enthalten bis zu fünf verschiedene davon. Aromatische Amine sind zwar in Haarfarben zugelassen, können jedoch schwere allergische Reaktionen auslösen. Wer diese konventionellen Produkte verwendet, sollte sich darüber im Klaren sein.

Bei allen oxidativen Haarfarben in unserem Test kommt zudem der bedenkliche Stoff Resorcinol zum Einsatz. Er dient als Kuppler und ist für das Farbergebnis verantwortlich. Resorcinol kann Allergien auslösen und wirkt sich als hormonaktive Substanz schädlich auf die Schilddrüse aus. Im Februar 2022 wurde die Chemikalie daher von der Europäischen Chemikalienbehörde ECHA auf die Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe gesetzt. Nicht zugelassene Amine und andere verbotene Substanzen fanden wir in den Inhaltsstofflisten nicht.

Einige Anbieter raten dazu, vor dem Färben etwas Färbemittel auf die Haut zu geben und 48 Stunden abzuwarten, ob eine allergische Reaktion auftritt. Hautärzte und das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung raten von derartigen Allergietests ab. Sie liefern keine zuverlässigen Ergebnisse und können außerdem eine Allergie erst hervorrufen. Wer allergisch auf die Permanenthaarfarben reagiert, sollte sie nicht verwenden. Auch unter 16-Jährige sollten von einer Verwendung absehen. Sie können es mit reinen Pflanzenfarben versuchen. Diese können zwar ebenfalls allergische Reaktionen auslösen, haben aber ein schwächeres allergenes Potenzial.

Haarfarbe entfernen - aber wie?

Was wäre ein Haarfarben Ratgeber ohne Tipps, wie man die Haarfarbe von der Haut entfernt? Gerade beim Selbst Auftragen der Farbe ist eine gute Hand-Augen-Koordination von Vorteil.

Trotzdem kann beim Auftragen der Haarfarbe oft etwas daneben gehen. Falls das der Fall ist, gilt es die Haarfarbe rasch von der Haut zu entfernen, um unerwünschte Flecken zu vermeiden. Doch wie machen Sie das am besten und einfachsten?

Generell gilt: Entfernen Sie die Farbe so rasch wie möglich von der Haut, um Verfärbungen zu vermeiden. Je länger die Farbe oben bleibt, desto schwerer ist es, sie von der Haut zu entfernen.

Vaseline und Pflanzenöl

Im Vorhinein können sie mit Vaseline vorbeugen. Eine dünne Schicht am Haaransatz und an den Ohren reicht meist schon aus, um die Haut zu schützen. Falls es doch zu ungewollten Flecken auf der Haut kommt, kann Vaseline ebenfalls helfen. Geben Sie dafür ein wenig Vaseline auf ein Wattepad und reiben die betroffene Stelle vorsichtig damit ein. Sobald sich das Wattepad dunkel färbt, können Sie die Rückstände mit warmem Wasser entfernen. Auch Babyöl eignet sich wunderbar, um Farbflecken auf der Haut zu entfernen.

Backpulver

Falls die Hände Farbe abbekommen haben, können Sie auch auf das altbewährte Backpulver zurückgreifen. Mischen Sie dazu einfach etwas Backpulver mit lauwarmem Wasser und tragen Sie die Mischung auf die Hände auf. Entfernen Sie nun die Farbe mit einem lauwarmen Waschlappen und kreisenden Bewegungen. Sobald sich die Farbe löst, können Sie die Paste mit Wasser abspülen.

Tipp: Verwenden Sie unbedingt im Anschluss eine Feuchtigkeitscreme für die Hände, da die Mischung etwas austrocknend wirkt.

Haarfarben Ratgeber: Geheimtipps vom VKI

• Färbetipps: Waschen Sie die Haare ein bis zwei Tage vor dem Färben nicht mehr. Der natürliche Talg schützt die Kopfhaut vor möglichen Irritationen durch die Färbemittel. Auch Reste von Haarspray oder Gel können das Farbergebnis beeinträchtigen. Für langes, dickes Haar kann eine Packung zu wenig sein. Ärgerlich ist es, wenn erst beim Färben auffällt, dass die Menge nicht reicht. Im Zweifel sollten Sie vorsichtshalber zwei Packungen kaufen.
• Schutzmaßnahmen: Beim Färben sind Einmalhandschuhe unverzichtbares Equipment. Sie schützen vor unnötigem Hautkontakt mit möglicherweise allergisierenden Stoffen. Wer schon allergisch reagiert hat, sollte ohne Untersuchung und Allergietest beim Hautarzt nicht erneut färben. In der Regel liegen den Farben Handschuhe bei. Oft fallen sie groß aus. Kaufen Sie besser passende Einmalhandschuhe und halten Sie auch ein Ersatzpaar bereit. Auf alten T-Shirts und Handtüchern machen Farbspritzer nichts aus. Brillenträgerinnen können die Bügel mit Frischhaltefolie umwickeln.
• Anwendungshinweise beachten: Verwenden Sie die fertig gemischte Haarfarbe immer sofort. Beginnen Sie am Haaransatz und bearbeiten Sie dann zügig die Längen. Viele schwören auf Färbepinsel, die die Farbe gut verteilen. Leichter gehts, wenn jemand hilft. Beachten Sie die Angaben zur Einwirkzeit genau. Am besten ist es, einen Wecker zu stellen. Wer anschließend duscht und sich nicht nur kopfüber über den Badewannenrand beugt, entfernt das Färbemittel gründlicher von der Kopfhaut.
• Haarpflege nicht vergessen: Kuren und Conditioner sorgen dafür, dass sich die beim Färben aufgeraute äußere Schuppenschicht der Haare wieder anlegt und der Schopf glänzt. Zum Waschen ein möglichst mildes Kindershampoo verwenden. Ob spezielle Farbschutzshampoos wirklich das Verblassen von Haarfarben verhindern können, haben wir für Sie getestet.

Haarfarben Ratgeber: der große Test

Wir haben für Sie 11 Haarfarben getestet und uns folgende Faktoren näher angesehen: Untersucht werden Farbergebnis, Farberhalt und Zustand der Haare nach dem Färben. Darüber hinaus wurden die Anwendung, Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung sowie Deklaration und Werbeaussagen begutachtet. Auch die Inhaltsstoffe haben wir uns einmal genauer angesehen und auf kritische Stoffe hin überprüft.

Getestete Produkte

Unabhängige Tester prüfen und bewerten die Qualität folgender Produkte:

Oxidationshaarfarben

• Garnier Nutrisse Crème Dauerhafte Pflege-Haarfarbe
• Garnier Olia Dauerhafte Haarfarbe
• Keralock One Color Permanent Coloration
• L‘Oréal Paris Excellence Creme 3-fach Pflege Creme Farbe
• Poly Palette Intensiv Creme Coloration Permanent
• Schwarzkopf Brillance Intensiv-Color-Creme
• Syoss Oleo Intense Permanente Öl-Coloration

Naturhaarfarben

• Khadi Naturkosmetik Pflanzenhaarfarbe
• Logona Naturkosmetik Pflanzen Haarfarbe Pulver
• Müller Terra Naturi Naturkosmetik
• Sante Naturkosmetik 100% Pflanzenhaarfarbe