Die Nieren erfüllen viele lebenswichtige Aufgaben: Sie regeln den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt im Körper, scheiden harnpflichtige Substanzen aus, steuern den Säure-Basen-Haushalt und geben wichtige Hormone ins Blut ab. Sind die Nieren geschwächt, führt dies nach einiger Zeit zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen.
Eine chronische Nierenerkrankung (CKD) zeigt sich anfangs nicht mit typischen Symptomen oder Schmerzen und bleibt deshalb oft lange Zeit unbemerkt. Sie kann nur durch Laboruntersuchungen frühzeitig erkannt werden. Die Initiative „Gemeinsam gut entscheiden“ hat in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie (ÖGN) sechs Behandlungsempfehlungen bei CKD erarbeitet.
Eisen oder EPO?
Bevor bei einem chronisch nierenkranken Menschen eine Anämie mit Erythropoetin (EPO) behandelt wird, sollte abgeklärt werden, ob ein Eisenmangel vorliegt, der entsprechend therapiert werden kann. Denn eine Behandlung mit EPO birgt Risiken.
Bei Personen mit einer chronischen Nierenerkrankung tritt oft eine Anämie (Blutarmut) auf. Eine mögliche Ursache ist, dass die Nieren zu wenig des Hormons Erythropoetin (EPO) herstellen. EPO regt die Bildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark an. Jedoch kann auch ein Eisenmangel der Grund für die Blutarmut sein. Eine Anämie erhöht das Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. Außerdem kann sie den Verlauf einer chronischen Nierenerkrankung beschleunigen.
Zu den Symptomen einer Anämie zählen Atemnot, rasche Erschöpfung oder Herzrasen. Eine Behandlung mit EPO könnte jedoch das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen oder auch dazu führen, dass eine Dialyse rascher notwendig wird. EPO sollte deshalb erst dann verabreicht werden, wenn ein Eisenmangel ausgeschlossen werden kann.
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