Mykotoxine
Als Mykotoxine werden Pilzgifte bezeichnet. Es handelt sich dabei um natürlich vorkommende, Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, gemein hin als Schimmel bezeichnet. Mykotoxine sind weitgehend hitzestabil und werden bei der Nahrungsmittelverarbeitung nicht zerstört. Die Wirkung ist abhängig von der Toxinart und der aufgenommenen Menge, sie kann akut eintreten oder chronisch toxisch sein. Ob Lebensmittel mit Mykotoxinen belastet sind, ist für Laien nicht zu erkennen. „Finger weg!“ heißt es jedenfalls bei sichtlich schimmligen oder anderweitig sensorisch abweichenden Produkten.
Erfahrungsgemäß werden Mykotoxine vor allem in Getreide und Getreideprodukten inkl. Mais, in Nüssen sowie auch in Obst bzw. Trockenobst nachgewiesen.
Quelle: Mykotoxine - AGES
In unserem aktuellen Müslitest haben wir auf folgende Mykotoxine hin untersucht: Aflatoxine B1, B2, G1, G2; Deoxynivalenol, Ochratoxin A, Zearalenon, T-2/HT-2 Toxine,
Mineralölrückstände MOSH/MOAH
„Für MOAH (aromatische Kohlenwasserstoffe, mineral oil aromatic hydrocarbons) kann eine potenziell krebserregende Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Die Forschungslage zu MOSH (gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe, mineral oil saturated hydrocarbons) ist noch vergleichsweise dünn.
Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) reichern sich MOSH in verschiedenen Geweben des Körpers (Lymphknoten, Leber, Milz und Fettgewebe) an.
Quelle: Mineralölkohlenwasserstoffe - AGES
Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) teilt die Schlussfolgerungen der EFSA und betont, dass die Verunreinigung von Lebensmitteln mit Mineralölbestandteilen grundsätzlich unerwünscht ist. Bessere Verfahren bei der landwirtschaftlichen Erzeugung, beim Transport, der Lagerung und der Verarbeitung von Lebensmitteln können helfen, den Eintrag von Mineralölbestandteilen zu reduzieren. Die Lebensmittelindustrie sollte unserer Ansicht nach dazu angehalten werden, die Gehalte an Mineralölrückständen in Lebensmittel weiter zu verringern.
Quelle: Neue EFSA-Risikobewertung:
MOSH
Derzeit gibt es keine gesetzlichen Vorgaben zu Höchstgehalten an Mineralölkohlenwasserstoffen in Lebensmitteln. Die Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz, Arbeitsgruppe Lebensmittel- und Bedarfsgegenstände, Wein und Kosmetika (ALB) und der Lebensmittelverband Deutschland e. V. haben Orientierungswerte für Mineralölkohlenwasserstoffe in Lebensmitteln erarbeitet und veröffentlicht (Stand Januar 2024).
Der Orientierungswert für MOSH in Cerealien beträgt 6 mg/kg. (Für Nüsse, Schalenfrüchte, Erdnüsse und Co liegt er bei 4 mg/kg.)
MOAH
Der Orientierungswert für MOAH liegt bei Lebensmitteln mit mehr als 4 Prozent Fettanteil (das gilt auch für Knuspermüslis) bei 1 mg/kg.
Acrylamid
Acrylamid bildet sich in stärkehaltigen Lebensmitteln, die auf mehr als 120 Grad Celsius erhitzt werden und bräunen. Geröstete Kaffeebohnen oder geröstetes Müsli, frittierte Kartoffelchips und Pommes, gebackene Kekse oder Brot tragen beispielhaft zur täglichen Acrylamid-Aufnahme bei. Die Aufnahme von Acrylamid ist in der täglichen Ernährung nicht zu vermeiden, die Gehalte in den Lebensmitteln können aber durch bestimmte Maßnahmen reduziert werden.
Quelle: Acrylamid - AGES
Ein Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit stufte Acrylamid 2015 als möglicherweise krebserregend für den Menschen ein. 2018 wurden die Richtwerte für den Schadstoff EU-weit verschärft. Das ist wichtig, denn Acrylamid kann möglicherweise das Erbgut verändern und Krebs erzeugen.
Nach derzeitigem Wissenstand können schon kleinste Dosen Acrylamid gesundheitsschädliche Wirkungen hervorrufen. Deshalb lässt sich auch kein mit Sicherheit unbedenklicher Mindestgehalt für Lebensmittel festlegen. Für kritische Produktgruppen gibt es Richtwerte, die unterschiedlich ausfallen. Sie hängen auch davon ab, was bei der Herstellung technisch machbar ist, um den Acrylamid-gehalt zu minimieren. Vollkorn-Knuspermüsli etwa hat einen Richtwert von 300 Mikrogramm pro Kilogramm (µg/kg), für Instant-Kaffee beträgt der Richtwert 850 µg/kg.
Hersteller sollen ihre Produktionsprozesse ständig überprüfen. Liegt der Gehalt über dem Richtwert, sind sie gehalten, ihn zu senken. Für Kartoffelchips etwa sollen Hersteller bevorzugt Kartoffelsorten mit niedrigem Zuckergehalt verarbeiten. Köche sollten festgelegte Frittiertemperaturen einhalten und Bäcker allzu dunkle Krusten vermeiden.
Je stärker man Toast bräunt, je länger Kekse oder Pizza bei hohen Temperaturen im Ofen backen, desto mehr Acrylamid bildet sich. Deshalb gilt auch beim Kochen zu Hause: Vergolden statt verkohlen!
Quelle: Acrylamid: Problematischer Stoff in Lebensmitteln | Verbraucherzentrale.de
Verordnung: Verordnung - 2017/2158 - EN - EUR-Lex (europa.eu)
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