In der Silvesternacht kommt es jedes Jahr zu zahlreichen Unfällen durch unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerkskörpern - Sicherheitstipps für Raketenschießer und Zuschauer.
In wenigen Tagen ist es so weit: Silvester steht vor der Tür. Neben Fondue und dem einen oder anderen Gläschen Sekt darf dabei für viele vor allem eines nicht fehlen: Knallkörper und bunte Feuerwerksraketen.
So schön sie auch anzusehen sind, der Umgang mit Feuerwerkskörpern ist nicht ungefährlich. "Jedes Jahr verletzen sich in Österreich etwa 300 Personen so schwer, dass sie nach einem Unfall nochmals zur Nachbehandlung ins Krankenhaus müssen. Etwa 90 Prozent dieser Unfälle ereignen sich in den Stunden rund um Silvester", weiß Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.
"Gerade Kindern und Jugendlichen fehlt einerseits oft das Wissen über den richtigen Umgang mit pyrotechnischen Produkten und andererseits das Gefahrenbewusstsein."
Verletzungen an Händen und Fingern
Der überwiegende Teil der Verletzungen mit Pyrotechnik-Produkten sind offene Wunden und Verbrennungen oder Verbrühungen. Besonders häufig betroffen sind Finger und Hände (76 Prozent aller Pyrotechnik-Unfälle).
Die meisten Unfälle entstehen durch vorzeitiges oder verzögertes "Losgehen" von Knallkörpern und Raketen. Besonders nicht zugelassene Erzeugnisse stellen eine große Gefahr dar.
Sicherheitstipps für Raketenschießer
- Kaufen Sie Feuerwerksartikel nur im Fachhandel. Achten Sie auf die vorgeschriebene Kennzeichnung. Die Verwendung nicht zugelassener Produkte kann lebensbedrohlich sein. "Schweizerkracher" und "Piraten" dürfen seit 2013 nicht mehr in Verkehr gebracht werden.
- Lagern Sie die Raketen an einem kühlen und trockenen Ort - nicht in die Jacke stecken!
- Gebrauchsanweisung beachten - diese muss in deutscher Sprache verfasst sein!
- Beachten Sie die erforderlichen Mindestsicherheitsabstände (muss auf der Packung angegeben sein).
- Anzünden immer mit möglichst großem Körperabstand.
- Ungeeignete Abschussvorrichtungen: Raketen niemals mit dem Stab in den Erdboden oder in einzeln stehende Flaschen stecken. Sie müssen leichtgängig ohne Widerstand aufsteigen können.
- Keine eigenen Basteleien!
- "Blindgänger" niemals ein zweites Mal anzünden oder nachsehen, was denn da los ist.
- Eimer Wasser oder Feuerlöscher bereithalten!
- Verbotszonen: Die Verwendung von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2 ist im Ortsgebiet grundsätzlich verboten.
- Kühler Kopf: Feuern Sie nie in alkoholisiertem Zustand pyrotechnische Artikel ab.
Sicherheitstipps für Zuschauer
- Verfolgen Sie das Geschehen aus größerer Entfernung - abseits der Schussrichtung.
- Handtaschen geschlossen halten, achten Sie auf Kapuzen - Raketen und Knallkörper können die Kleidung und andere Gegenstände entzünden, Taschen und Kapuzen sind besonders gefährdet.
- Schließen Sie Fenster, Balkon- und Haustüren, damit "Irrläufer" nicht in die Wohnung oder das Haus eindringen können.
- Entfernen Sie brennbare Materialien von Loggia, Balkon und aus der unmittelbaren Nähe ihres Hauses (Entzündungsgefahr durch Irrläufer).
