Immer mehr Menschen suchen Alternativen zum herkömmlichen Konsumdenken, Nachbarschaftshilfe und Tauschkreise boomen.
„Suche Babysitter, biete Verleih von Haushaltsgeräten.“ So oder ähnlich könnte das Angebot auf einer Plattform für Nachbarschaftshilfe aussehen. Die Idee dahinter: Menschen zu vernetzen und Ressourcen zu teilen. Das kann einfach über eine Website geschehen, wo Nachbarn sich austauschen, oder über organisierte Tauschkreise, wo Waren und Dienstleistungen auf Basis einer symbolischen Währung getauscht werden.
Österreichweite Projekte
Die Idee dahinter ist nicht ganz neu: Bereits Anfang der 1980er-Jahre richtete der Arbeitslose Brite Michael Linton den ersten LETS (Local Exchange Trading System)-Tauschkreis ein, die Idee verbreitete sich schnell über Europa und die USA.
Arbeit wird neu definiert
Der Wert der Arbeit wird in diesen Systemen vor allem vom Zeitaufwand bestimmt, nicht von anderen wirtschaftlichen Faktoren. Damit hinterfragen die Tauschkreise traditionelle Wirtschaftsformen, definieren Arbeit neu und bewerten den Menschen in erster Linie nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Im LETS-Tauschkreis Wien gilt der Grundsatz, dass unabhängig von der Art der Leistung ein fixer Stundensatz verrechnet wird.