Da schau her: Und irgendwann klebte der Reis auf meiner Glatze, und ich fragte mich "Was hat der Lockdown nur aus mir gemacht?". - ein satirischer Kommentar.
Seit mehr als drei Monaten sind die Restaurants in unserem Land geschlossen. Was für die Gastronomen natürlich eine existenzielle Herausforderung darstellt. Aber auch für uns Genießer ist der Verzicht auf kulinarische Ausflüge eine Prüfung. Wohl wissend, dass der vertraute Wirtshausbesuch ein Lebensgefühl ist, ein Kulturgut, dessen Selbstverständlichkeit wir schmerzlich vermissen. Man denke nur daran, dass es seit November keine tiefgehenden Gespräche an Österreichs Stammtischen gibt – was die Rettung der Welt noch schwieriger gestaltet.
Not macht erfinderisch
Erstaunlich ist jedoch, wie erfinderisch die Not macht. Immerhin haben zahlreiche Wirte besondere Konzepte des Gassenverkaufs erschaffen, die uns nicht nur einen duftenden Hauch der Melancholie offenbaren, sondern auch kreative Gerichtsbarkeit – ob Suppen, die mit dem Fahrrad gebracht werden, Kaiserschmarrn, der uns zum Spaziergehen mitgegeben wird, oder Speisen, die uns glasweise zum Mitnehmen kredenzt werden.
Und so brachte ich erst kürzlich vom Asiaten meines Vertrauens ein Do-it-yourself-Sushi nach Hause. Was für ein Hallo! Auch deshalb, weil rasch klar wurde, dass die Technik für den richtigen Umgang mit einer Bambusmatte vermutlich eines der größten Rätsel seit dem Urknall ist. Merke: Den Reis immer nur mit nassen Händen zum Basteleinsatz bringen. Und keinesfalls der Eh-wurscht-Verlockung erliegen. Ich gestehe: Das Sushi-Abenteuer wurde zum patzigen Desaster. Mit einer Ästhetik, die nicht nur dem Fisch jede Würde nahm.
Wir kommen ganz sicher alle wieder!
Aber so ein Reis am Kopf sorgt nicht für Gelächter. Sondern vor allem für Respekt vor den Meistern der Küchen. Liebe Grüße an alle. Haltet durch, wir kommen ganz sicher alle wieder!