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Getränkeverpackungen - Mehrweg in der Sackgasse

, aktualisiert am

Ein heißer Sommer liegt hinter uns. Mineralwasserabfüller, Limonadenerzeuger und Brauereien haben sich darüber gefreut. Steigt die Quecksilbersäule, steigt auch ihr Umsatz. Doch es gibt auch Anlass zum Ärgern. - Ein "Aufgespießt" von der Chefin vom Dienst, Veronika Kaiser.

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Veronika Kaiser
Chefin vom Dienst
 

So wollte ich mich im Supermarkt mit dem beliebten Mischgetränk Radler eindecken. Viele Aludosen diverser Sorten standen da im Regal, ebenso Wegwerf-Glasflaschen. Dabei weiß ich genau, dass es meine Lieblingsmarke auch in Mehrweg-Glasflaschen gibt. Man muss kein Ökoapostel sein, um Aluminium-Getränkedosen abzulehnen.

Wegwerfprodukte auf dem Vormarsch

Der Rohstoff Bauxit wird oft unter katastrophalen Bedingungen für die Umwelt und für die dort Beschäftigten abgebaut. Dann verschlingt die Herstellung der Dosen eine Menge Energie. Viel Aufwand für ein Wegwerfprodukt. Und ist die Dose ausgetrunken, landet sie statt im Sammelcontainer oft auf der Straße, in der Wiese oder sie wird in öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelassen. Wie übrigens auch Einweg-PET-Flaschen, die ebenfalls Stadt und Land verschandeln. Die Ex-und-hopp-Mentalität hat sich leider durchgesetzt.

Mehrwegflaschen: wichtiger Beitrag zur Müllvermeidung

Mineralwasser und Limonaden findet man kaum in Mehrwegverpackungen. Obwohl Ökobilanzen zeigen, dass Mehrwegverpackungen einen wichtigen Beitrag zur Müllvermeidung leisten. Und Müll gar nicht erst entstehen zu lassen ist nachhaltiger, als gebrauchte Flaschen und Behälter wieder aufzuarbeiten. Viele Konsumenten würden ja gern Produkte in Mehrweggebinden kaufen. Aber wo finden?

Nachhaltigkeit als Interpretationssache

Nur 15 Produkte tragen das , aber Hunderte Getränkesorten werden in Wegwerfgebinden angeboten. So kann die Wirtschaft behaupten, dass die Kunden Plastikflaschen und Dosen bevorzugen. Übrigens bietet der Mineralwasserabfüller Vöslauer jetzt auch PET-Flaschen mit Pfand. Also ein Hoffnungsschimmer für mehr Mehrweg? Nein. Diese Flaschen werden nicht wieder befüllt, sondern gesammelt, eingeschmolzen und erneut zu Flaschen gepresst. Auch so kann man den Begriff „Nachhaltigkeit“ interpretieren.

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Warum kein Pfand?

Man braucht sich ja nur umzusehen, welcher Müll überall herumliegt: Es sind fast ausnahmslos Kunststoff-Flaschen, Einweg-Glasflaschen (noch schlimmer wegen der Scherben) und Aludosen. Es genügt ein Blick nach Skandinavien als Vorbild: Dort sind prinzipiell alle Flaschen und Dosen mit Pfand belegt, und zwar in einer Höhe, bei der sich jeder überlegt, auf die Rückgabe zu verzichten – und wenn, ist gleich einer da, der dies übernimmt und für sich nutzt.

Auch in Deutschland sind PET-Flaschen bereits mit Pfand belegt, warum geht das nicht auch bei uns? Ein Rückgabeautomat für alle Pfandartikel genügt, wie ich in Skandinavien gesehen habe, also ist auch das Argument des zusätzlichen Platzbedarfes hinfällig. Natürlich ist eine Umrüstung oder ein Ersatz der derzeitigen Automaten erforderlich, der sich aber auf Dauer gesehen durch die Nicht-Rückgabe von z.B. beschädigten oder anderweitig verwendeten Pfandartikeln amortisiert. Auch die Gemeinden könnten einen Beitrag leisten, schließlich ersparen sie sich auch Kosten für nicht anfallenden Müll.

Und wenn ich sehe, wie viele Supermärkte Unsummen in Backautomaten investieren und dadurch unzählige Arbeitsplätze in den konventionellen Bäckereien vernichten, müsste das Geld dafür auch da sein. Früher oder später muss dieses Thema ohnehin angegangen werden, wollen wir nicht in unserem eigenen Müll ersticken. Einige Firmen haben ja schon den Öko-Gedanken als Werbemittel entdeckt (wie z.B. Hofer), vielleicht kann man diese auch auf diesem Weg dazu animieren, auf Pfandartikel umzustellen. Grundsätzlich wird aber der Gesetzgeber sich hier Gedanken machen müssen; bleiben sie bitte dran!

Helmut Hollinger
Graz
(aus KONSUMENT 1/2014)

Lieferanten für Getränke in Glasflaschen

Auch für mich wird es immer schwieriger, Glasflaschen zu kaufen. Es gibt jedoch eine interessante Möglichkeit. Getränkelieferanten, die Restaurants usw. beliefern, beliefern teilweise auch Endverbraucher. So wie Getränke Bayer ( www.getraenke-bayer.at). Ich beziehe dort Mineralwasser in Glasflaschen sowie Apfelsaft oder Eistee und vieles mehr.

Margot Kastner
E-Mail
(aus KONSUMENT 10/2013)

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