"Eine Handelskette hat nun eine Aktion „Zwei Packungen Fair-Trade-Kaffee zum Preis von einer“ durchgeführt. Bekommt da der Kaffeebauer überhaupt noch einen fairen Preis?" - In unserer Rubrik "Tipps nonstop" stellen Leser Fragen und unsere Experten geben Antwort - hier Mag. Peter Blazek.
Mag. Peter Blazek |
"Wir kaufen schon seit längerer Zeit Fairtrade-Kaffee, weil da dem einfachen Kaffeebauern ein höherer (fairer) Preis bezahlt wird. Eine Handelskette hat nun eine Aktion „Zwei Packungen Fair-Trade-Kaffee zum Preis von einer“ durchgeführt. Bekommt da der Kaffeebauer überhaupt noch einen fairen Preis?"
Ja. Die Fairtrade-Organisation garantiert den Produzenten (Bauern, Genossenschaften) fixe Abnahmepreise (unabhängig von der Preisbildung auf dem Weltmarkt oder gar von Angeboten mancher Supermärkte). Das ist das große Plus des Fairen Handels. Handel bzw. Industrie sind Lizenzpartner von Fairtrade. Sie treten also nicht direkt in Kontakt mit den Produzenten und müssen den festgelegten Preis bezahlen. Dass große Handelsketten kurzfristig Sonderangebote erstellen, die unter ihrem Einstandspreis liegen, ist auch nicht ungewöhnlich – sie tun es, um Kunden zu binden oder um die Konkurrenz in diesem Produktsegment zu verdrängen.