Die Euro-Umstellung ist glatt über die Bühne gegangen – negative Begleiterscheinung: ein neuerlicher Preisschub.
Die technischen Umstellungsschwierigkeiten haben sich in
Grenzen gehalten, doch das Gefühl, dass viele Betriebe die Einführung des Euro
zu einer Preiserhöhung nutzen, bekam zu Jahresbeginn neue Nahrung. Nicht zum
ersten Mal, wie eine kurze Chronologie zeigt (siehe Kasten). Dass Runden meist
Aufrunden bedeutet, belegt das Beispiel Austria Tabak. Die Preise von 61
Zigarettensorten (darunter die beliebtesten) wurden erhöht, nur 36 gesenkt. Auch
bei anderen Münzautomaten langten die Aufsteller teilweise ordentlich zu:
Spielautomaten, Kinderspielgeräte, Selbstbedienungs-Kopiergeräte oder die
SB-Staubsauger bei Tankstellen. Die Betreiber von Tankstellen und Waschstraßen
rechtfertigen die Erhöhung von 10 Schilling auf 1 Euro damit, dass gleichzeitig
die Betriebszeit verlängert worden sei. Ein Leser reagierte darauf mit dem
Hinweis, dass die Nutzungszeit zuvor – im Sommer – verkürzt worden sei, um sie
mit der Euro-Umstellung wieder zu verlängern.