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Ethik-Zeichen - Orientierungshelfer

Ethisches Verhalten ist kaufentscheidend. Doch woran sollen sich Konsumenten orientieren? Ein Blick durch den Wirrwarr an Gütesiegeln.

Ein Viertel will Fairness

Für immer mehr Konsumenten ist nicht nur der Preis und die Qualität eines Produktes wichtig, sondern auch die gesellschaftliche Verantwortung des Herstellers bzw. Anbieters. Umfragen bestätigen diesen Trend: Mindestens 25 Prozent der europäischen Bevölkerung orientieren sich beim Kauf auch an sozialen und ökologischen Aspekten.

Keines für alles

Es gibt jedoch kein Ethik-Label, das das Verhalten eines Unternehmens als Ganzes berücksichtigen würde. Die bestehenden Gütesiegel konzentrieren sich auf Teilbereiche: den Umweltbereich, wie das österreichische Umweltzeichen, oder den Sozialbereich, wie das Fairtrade-Label. Viele beschränken sich auf einen eng begrenzten Unterbereich, im Extremfall auf ein einziges Kriterium (Beispiel Gentechnikfreiheit oder Energieverbrauch).

Trittbrettfahrer

Andere wiederum haben eigentlich nichts mit einem Ethik-Siegel zu tun, sie werden aber aufgrund der Aufmachung und der Bewerbung immer wieder mit solchen verwechselt. Auf den nächsten Seiten finden Sie eine Auswahl von aussagekräftigen Zeichen



 

Österreichisches Umweltzeichen

Das von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Zeichen erfasst einen weit gesteckten Umweltbegriff: Das ganze Produktleben, von der Produktion über den Gebrauch bis zur Entsorgung, soll beurteilt werden. Mit berücksichtigt wird auch die Produktqualität, ein Mindeststandard muss erfüllt sein. Es wird in drei Bereichen vergeben: Produkte und Dienstleistungen (z.B. auch für Strom), Schulen, Tourismusbetriebe.

Website: www.umweltzeichen.at

Österreichisches Umweltzeichen

Blauer Engel

Das deutsche Umweltzeichen ist das älteste der Welt, es existiert seit fast 30 Jahren. Es ist auch eines der weitestverbreiteten: Man findet es auf Taschentuchpackungen über Notebooks bis zu Möbeln. Ursprünglich wurden nur Teilaspekte berücksichtigt, doch heute versteht sich auch der Blaue Engel als ganzheitliches Zeichen, das den gesamten Produktzyklus erfassen will.
 
Website: www.blauer-engel.de

Blauer Engel

EU-Umweltzeichen

Auch das sogenannte Eco-Label galt zunächst (Anfang der Neunzigerjahre) als wenig vertrauenswürdig. Die Richtlinien wurden allerdings nach und nach verschärft. Überprüfungsrahmen ist (wie bei anderen Umweltzeichen) der gesamte Lebenszyklus eines Produktes.
 
Website: www.eco-label.com

EU-Umweltzeichen

FSC 

Das internationale Prüfzeichen für Holz- und Holzprodukte wird vom Forest Stewardship Council (FSC) vergeben. Es verlangt neben nachhaltiger Bewirtschaftung auch die Einhaltung gewisser sozialer Mindeststandards. Über 20.000 Holzprodukte tragen bereits das FSC-Zeichen. Es ist weitaus glaubwürdiger als das PEFC-Zeichen (Pan European Forest Certification). Das FSC überprüft jährlich, beim PEFC gibt es nur Stichprobenuntersuchungen. 
 
Website: www.fsc.org

FSC Holzprüfzeichen 150px 

Öko-Tex 100plus

Weiterentwicklung des Öko-Tex-100-Standards für Textil- und Bekleidungserzeugnisse. Dieser beinhaltet lediglich die Einhaltung gewisser Schadstoffgrenzwerte (Formaldehyd, Schwermetalle, Pestizide), Öko-Tex 100plus schließt hingegen auch das Produktionsverfahren mit ein (z.B. Abwasserentsorgung oder Energieverbrauch). Derzeit führen nur wenige Anbieter dieses Label.
 
Website:  www.oeko-tex.com

  Öko-Tex Standard 1000 Textiles Vertrauen Gützeichen150px

 

Österreichisches Biozeichen

Die Produkte müssen aus biologischem Landbau stammen. Geprüft wird mindestens einmal jährlich. Das rote Biozeichen mit der Ursprungsangabe „Austria“ steht für Rohstoffe, die aus Österreich stammen. Ausnahme: Rohstoffe, die nicht in Österreich herstellbar sind, können bis zu einem Drittel aus dem Ausland kommen. Bio-Produkte aus dem Ausland tragen das schwarze Biozeichen.
 
Website: www.ama-marketing.at  

AMA Bio-Gütezeichen Österreich 150px 

Nicht verwechseln: Das AMA-Gütesiegel ist kein Biokennzeichen.

 Bild: AMA-Marketing/VKI

Bio Austria

Bio Austria ist das Biozeichen des gleichnamigen Verbandes, es ist strenger als das Österreichische Biozeichen. An die biologische Landwirtschaft werden höhere Anforderungen gestellt, die Tierhaltung muss besonders artgerecht erfolgen – Weidegang an 200 Tagen pro Jahr. 
 
Website: www.bio-austria.at

Bio-Austria Gütezeichen hoch 150px 

Demeter

Verbandszeichen des Demeter-Bundes. Noch strenger als das Bio-Austria-Zeichen. Dahinter steht eine eigene Lebensphilosophie. Demeter-Produkte gibt es hauptsächlich im Ab-Hof-Verkauf und in Naturkostläden.
 
Website: www.demeter.at

Demeter 150px 

Deutsches Bio-Siegel

Das Zeichen ist bei aus Deutschland importierten Produkten weitverbreitet. Die externe Kontrolle erfolgt mindestens einmal jährlich durch akkreditierte Kontrollstellen. Ebenso glaubwürdig wie das Österreichische Biozeichen.

Website: www.bio-siegel.de

Deutsches staatliches Bio-Siegel 150px 

Gentechnikfrei

Das Zeichen „Gentechnik-frei erzeugt“ wird von der ARGE „Gentechnik-frei erzeugte Lebensmittel“ vergeben. Geprüft wird einmal jährlich. Es geht nur um ein einziges Kriterium, allerdings eines, das gerade österreichischen Konsumenten sehr wichtig ist. Bio-Produkte müssen gentechnik-frei sein, Gentechnik-Freiheit ist im Biozeichen inkludiert.
 
Website: www.gentechnikfrei.at

Gütezeichen gentechnikfrei hoch 150px 

MSC

Wird vom Marine Stewardship Council an Fischereibetriebe vergeben, die gewisse Standards in Bezug auf Fischbestände, Auswirkungen auf die maritime Umwelt und Fischerei-Managementsysteme einhalten. Die Bedingungen sind also eher weich. Das Zeichen wird auch nur für bestimme Fischarten erteilt. 
 
Website: www.msc.org

Gütezeichen Marine Stewardship Councel MSC Fische 150px 

Rainforest Alliance

Das Label der US-Umweltorganisation Rainforest Alliance findet sich z.B. auf Chiquita-Bananen. Die zertifizierten Betriebe müssen neben Umweltstandards wie Schutz von Wildtieren und Erhalt von Boden- und Wasserressourcen auch soziale Mindeststandards einhalten. Die Standards liegen aber sowohl unter dem Niveau von Biozeichen als auch von jenem von Fairtrade.
 
Website: www.rainforest-alliance.org

Rainforest Alliance 

Label mit sozialem Schwerpunkt

Fairtrade

Eigenen Angaben zufolge die größte Zertifizierungsorganisation für soziale Kriterien, für Produkte aus der Dritten Welt, vor allem Lebensmittel, aber auch Schnittblumen oder Fußbälle. Den Kleinbauern oder Genossenschaften werden Abnahmemengen und Preise garantiert, für Arbeitnehmer müssen die Sozialstandards erfüllt sein, darüber hinaus gibt es Prämien für soziale Projekte.
 
Website: www.fairtrade.at

Fairtrade 150px 

FLP

Das Flower-Label-Program verpflichtet Blumenfarmen zu den international anerkannten Sozialstandards wie existenzsichernde Löhne und Verbot von Kinderarbeit. Im Unterschied zu Fairtrade-Blumen git es FLP-zertifizierte Blumen nicht im Supermarkt, sondern in den rund 60 Blumenhandlungen österreichweit, die eine Partnerschaft mit FLP eingegangen sind.
 
Website: www.fian.at

 

GoodWeave

GoodWeave ist im Jahr 2010 an die Stelle von Rugmark getreten. Das Logo steht unverändert für den Verzicht auf ausbeuterische Kinderarbeit, die Kriterien wurden aber auf andere Umwelt- und Sozialbereiche ausgeweitet. Über einen Registrier-Code kann die Herkunft jedes Teppichs zurück-verfolgt werden. GoodWeave Teppiche dürfen nur von Firmen importiert werden, die ein Lizenz-abkommen mit einer nationalen GoodWeave-Initiative haben. Da es die in Österreich nicht gibt, können Teppiche mit dem GoodWeave-Siegel nur über den Versandhandel (aus Deutschland, Großbritannien, USA,…) bezogen werden.
 
Website: www.goodweave.de

  

STEP

Im Unterschied zum Rugmark-Label wird STEP nicht einzelnen Produkten, sondern Handelsbetrieben verliehen. In Österreich gibt es über 30 Verkaufsstellen – Teppichhändler und die Leiner-Einrichtungshäuser. Kriterien sind gerechte Löhne, keine Kinderarbeit und umweltschonende Produktionsverfahren.
 
Website: www.label-step.org/de

Teppichsiegel Label Step 150px 

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