Buchbesprechung: Konsumenten entdecken ihre Macht - Möglichkeiten und Grenzen.
Mit Einkaufsverhalten Politik machen
„Macht die Shoppingmall zur Arena des politischen Handelns! Und Ihr werdet sehen, wie gefürchtet Ihr seid.“ Mit diesem Plädoyer für die Macht des Konsumenten schließt das Werk der deutschen Autorin Tanja Busse, Mitarbeiterin im WDR und in der „Zeit“. Sie zeigt darin Missstände in der Landwirtschaft oder in der Textilindustrie auf.
Etwa den Trend zum Hühnerfilet: Brust und Schenkel lassen sich in Europa gewinnbringend vermarkten. Der Rest gelangt nach Afrika, zu 80 Prozent ungenießbar, da mit Salmonellen und anderen Bakterien belastet. Die Händler machen 100 Prozent Gewinn, während die afrikanischen Hühnerbauern ihre Lebensgrundlage verlieren. Schuld daran sind der Freihandelswahn der WTO und die damit einhergehenden Exportsubventionen.
Tanja Busse: Die |
Die Autorin verschweigt nicht, dass Konsumenten in manchen Bereichen nur wenig gegen die vorherrschende Politik ausrichten können. Dennoch gelingt es Busse, genügend Beispiele dafür zu finden, wo Konsumenten durch ihr Einkaufsverhalten die Welt ein klein wenig verändern können. Etwa indem sie auf bestimmte Produkte oder Marken verzichten, ganz ohne Verzicht, sondern im Gegenteil mit gesteigertem Genuss.
Promis machen mit
Das ist nicht mehr nur graue Theorie, sondern bereits Ausdruck eines besonderen Lebensstils geworden: Lohas – Lifestyle of Health and Sustainability – also gesundes und nachhaltiges Leben, wird zum Trendsetter, dem sich auch Madonna, Gwyneth Paltrow und Brad Pitt verschrieben haben.
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