Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: TANN Rindfleisch, das nur zu einem geringen Anteil unter den in einem Werbespot gezeigten Bedingungen produziert wird. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: TANN Rindfleisch, das nur zu einem geringen Anteil unter den in einem Werbespot gezeigten Bedingungen produziert wird. |
TANN Rindfleischprodukte: Nur ein Viertel des TANN Rindfleisches wird den idyllischen Bildern der Werbung entsprechend produziert. (Bild: Tadeas-Skuhra, Chirtsova-Natalia / Shutterstock.com)
Erhältlich bei: Spar
Spar bietet unter der Eigenmarke TANN Rindfleisch an und bewirbt es in einem Spot, der auch im Fernsehen gezeigt wird. In diesem sind Rinder, darunter etliche Muttertiere mit Kälbern, auf saftig-grüner Weide zu sehen. Der Beitrag lässt den Eindruck entstehen, dass das komplette TANN Rindfleischsortiment von Rindern mit Weidezugang bzw. aus Mutterkuhhaltung stammt.
Eine Konsument-Leserin, die sich darüber gründlich geärgert hatte, schrieb uns: "In diesem Spot wird suggeriert, dass das Rindfleisch von TANN aus besonders tiergerechter Haltungsform stammt. So haben die Rinder im Werbefilm permanent Weidezugang, die Kälber werden mit der Mutterkuh aufgezogen (Mutterkuhhaltung). In der konventionellen Rindfleischproduktion ist dies jedoch keine gängige Praxis."
Mit diesem Schreiben konfrontiert, erklärte uns Spar per Stellungnahme, dass der Inhalt des Werbespots selbstverständlich der Realität entspreche.
Wir wollten es aber genauer wissen und fragten noch nach, welcher Anteil des TANN Rindfleisches nun tatsächlich – so wie im Spot zu sehen – aus Mutterkuhhaltung inklusive Weide stammt.
Die Antwort des Unternehmens fiel ernüchternd aus: im Jahresdurchschnitt etwa ein Viertel der gesamten Rindfleischproduktion. Also nicht gerade viel.
Lassen Sie sich von schönen Werbebildern nicht in die Irre führen. Bei der Fleischproduktion gibt es große Unterschiede hinsichtlich Tierhaltung. Ein einheitliches Siegel mit rechtlich verbindlichen Kriterien für artgerechte Tierhaltung ist derzeit noch ausständig.
Es ist allerdings zu befürchten, dass in Hinkunft auf Initiative von Unternehmen oder unternehmensnahen Organisationen etliche Tierschutz-Siegel kreiert werden, die hauptsächlich der Werbung dienen. Ihre Aussagekraft wird für Kunden wohl schwer zu beurteilen sein.
Was Spar über die im Werbespot dargestellte Haltung der Rinder für TANN Produkte sagt:
"Vorweg möchten wir festhalten, dass der Inhalt unserer TANN-Werbespots natürlich der Realität entspricht. Mutterkuh- und Weidenhaltung gibt es nicht nur bei dem im TV-Spot gezeigten, Mühlviertler Jungrind, sondern ebenso beim Salzburg Jungrind, beim Tiroler Hoamatbeef und beim Vorarlberger Freilandbeef.
Auch auf die Almhaltung, beispielsweise beim Almochsen und Murbodner Almochsen (eine alte Rinderrasse, die SPAR vor dem Aussterben gerettet hat) wird größter Wert gelegt und genauestens darauf geachtet, dass die Tiere möglichst viel Zeit auf der Alm verbringen.
Allgemein möchten wir ergänzen, dass für die gesamte TANN-Rindfleischproduktion alle Kriterien der AMA eingehalten werden. Unabhängig davon unterstützt TANN auch zahlreiche Rinderwohlprojekte. Diese Projekte werden mit landwirtschaftlichen Erzeugergemeinschaften (zusätzlich zur AMA Kontrolle) unter Einhaltung besonderer Haltungsbedingungen umgesetzt. Nicht nur Regionalität sondern auch artgerechte Haltung werden bei TANN großgeschrieben."
SPAR Österreichische Warenhandels-AG
20.10.2015
Wie Spar den tatsächlichen Anteil von TANN Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung inklusive Weide beziffert:
"Der Anteil an Rindfleisch aus verbesserten Tierschutzprojekten ist je nach Verfügbarkeit etwas schwankend, beträgt jährlich im Durchschnitt jedoch etwa ein Viertel der gesamten Rindfleischproduktion."
SPAR Österreichische Warenhandels-AG
28.10.2015
Wir meinen: Im Werbespot ist keine Rede von „verbesserten Tierschutzprojekten“. Und davon, dass nur etwa jedes 4. Rind für die TANN Fleischproduktion so gehalten wird, auch nicht.
Der groß am Regalschild angegebene Preis entspricht nicht dem tatsächlichen Preis der Fleischtassen. Die winzig gedruckte Angabe eines exemplarischen Gewichts ist nicht sofort als Beispiel erkennbar.
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