Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Feldbacher Zwieback, der bei Merkur und Spar falsch, nämlich als österreichisches bzw. steirisches Produkt deklariert wurde. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Feldbacher Zwieback, der bei Merkur und Spar falsch, nämlich als österreichisches bzw. steirisches Produkt deklariert wurde. |
Feldbacher Zwieback: Das Produkt wurde bei Merkur und Spar fälschlicherweise als österreichisch bzw. steirisch deklariert. Bild: VKI
Feldbacher Zwieback; Auf der Packungsrückseite steht in kleiner Schrift: "hergestellt in Deutschland". Bild: VKI
Feldbacher Zwieback: aus Deutschland; Bild: VKI
Das steht drauf: Feldbacher Zwieback
Gekauft bei: Merkur, Spar
Zwieback ist laut Wikipedia ein brotähnliches Feingebäck, das in Scheiben geschnitten und geröstet wird, bis es trocken und mürbe ist. Zwieback hält lange, kann solo oder mit Aufstrich gegessen werden und eignet sich als Zutat für süße wie auch für pikante Gerichte.
Ein KONSUMENT-Leser hatte bei Merkur eine Packung Feldbacher Zwieback erstanden. Er war davon überzeugt, dass dieser Zwieback ein österreichisches Produkt sei. Schließlich war am Regalschild gleich neben dem Preis eine rot-weiß-rote Fahne mit einem A aufgedruckt. Doch auf der Rückseite der Packung entdeckte er dann in kleiner Schrift den Hinweis „hergestellt in Deutschland“. Rewe erklärte auf unsere Nachfrage, dass der Fehler am Regalschild in der betreffenden Filiale bereits behoben sei.
Doch wir entdeckten später in einer weiteren Merkur-Filiale ein Regalschild für Feldbacher Zwieback mit rot-weiß-roter Flagge. Und eine KONSUMENT-Leserin machte uns darauf aufmerksam, dass Feldbacher Zwieback mit der Packungsaufschrift „hergestellt in Deutschland“ bei Spar am Regal als Produkt aus der Steiermark angepriesen wurde.
Feldbacher Zwieback wurde ursprünglich tatsächlich in der Steiermark erzeugt. In der „Ersten Österreichischen Dampfbäckerei“ wurde ab 1922 Feldbacher Zuckerzwieback und ab 1935 Feldbacher Zwieback produziert. Die Markenrechte für Feldbacher Zwieback gingen später an den Chips- und Solettiproduzenten Kelly, 1997 wurden sie an Bahlsen Austria abgegeben. Pressemeldungen im März 2017 war aber bereits zu entnehmen, dass der Zwieback der Marke Feldbacher künftig im deutschen Brandt-Werk in Ohrdruf (Thüringen) produziert werde. Nur dumm, dass die Regalschilder in den Supermärkten Monate später noch immer nicht an die aktuellen Gegebenheiten angepasst waren!
Bei verarbeiteten Produkten ist die Angabe des Ursprungslandes bzw. Herstellungsortes nicht vorgeschrieben. Auf der Packung müssen der Name oder die Firma und die Anschrift des verantwortlichen Lebensmittelunternehmers stehen. Das kann der Produzent, der Verarbeiter oder der Verkäufer sein, unter dessen Name das Lebensmittel vermarktet wird. Hersteller können den Herstellungsort bzw. die Herkunft der Rohstoffe aber freiwillig angeben.
Was Rewe und Spar zur falschen Herkunftsangabe des Feldbacher Zwiebacks am Regal sagen.
„Die unbeabsichtigte, falsche Auszeichnung des Herkunftslandes des Produktes Feldbacher Zwieback in der Filiale ist auf einen Fehler in der Wartung des Regalstreifens zurückzuführen und wurde bereits richtiggestellt.“
REWE International AG
11. 12. 2017
„Es ist tatsächlich so, dass bis vor kurzem der Feldbacher Zwieback in der Steiermark hergestellt wurde. Der Hersteller hat aber die Produktion kürzlich eingestellt und an eine Tochterfirma in Deutschland ausgelagert.
Unsere Kollegen im Markt dürften übersehen haben, den Hinweis am POS entsprechend zu entfernen. Wir haben die Information bereits an den Markt weitergegeben, damit der Fehler behoben wird.“
SPAR Österreichische Warenhandels-AG
15. 12. 2017
Wir meinen: Lesen Sie die Packungsaufschrift. Auf Herkunftsangaben auf Regalschildern ist oft kein Verlass.
Merkur Clever Birnen - Widersprüchlich gekennzeichnet (3/2017)
Verpackungen: Zugemüllt - Kunststoff-Abfall bei Lebensmitteln (10/2017)
Natur aktiv Bio Birnen - Aus Belgien statt aus Österreich (1/2017)
Spar Natur pur Bio Cherry Tomaten - Dreierlei Herkunftsangaben (12/2016)
Billa Petersilie - Aus Italien statt aus Österreich (12/2016)
Nur zu einem Drittel mit Cerealien gefüllt: Die übergroße Verpackung der "Billa Karamell Dinkel Flakes" verärgert Konsument:innen. Vergeudung von Ressourcen und Stauraum!
Die "Falcone Amaretti Pistacchio" füllen nur etwa ein Drittel des Verpackungskartons. Im Innenbeutel kommen nur 17 Stück grüne Kekse zum Vorschein.
Von außen ist es bei den "Kotányi Grill Gemüse"-Gewürzdosen nicht zu sehen: Etwa zwei Drittel des Inhalts sind nur "würzige Luft"! Konsument:innen fühlen sich getäuscht und reagieren verärgert auf Ressourcenverschwendung.
Die Kartonverpackung der "Rapunzel Hefeflocken" lässt mehr Inhalt annehmen, als der Kunststoffbeutel tatsächlich enthält. Der Hinweis "Füllmenge technisch bedingt" schützt nicht vor enttäuschten Erwartungen.
Felix Austria hat den Verpackungsaufwand des "Knusperli Knusper Müsli 0 % Zuckerzusatz Waldbeer" reduziert – aber auch den Inhalt! 150 Gramm weniger drin: Shrinkflation!
Die Packung des Müslis "familia Brain-Food Mindful Flakes n' Clusters" ist nicht einmal bis zur Hälfte gefüllt. Der große Überkarton lässt Konsument:innen wesentlich mehr Inhalt erwarten.
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