Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Waldhonig, der auf österreichisch macht, obwohl er nicht aus Österreich stammt. |
Billa Waldhonig - Aus EG-Ländern importiert
Billa Waldhonig: Das Produkt suggeriert, aus Österreich zu stammen. Bild: K. Schreiner/VKI
Billa Waldhonig: Die Rückseite der Verpackung verrät woher der Honig stammt. Bild: K. Schreiner/VKI
Billa Waldhonig: Der Honig ist ein Importprodukt aus EG-Ländern. Bild: K. Schreiner/VKI
Verdeckte Herkunftsangabe
Das steht drauf: Billa Waldhonig
Gekauft bei: Billa
Das ist das Problem
Ein Dosierspender Billa Waldhonig. „Abgefüllt in Salzburg, besonders würziger, aromatischer Geschmack …“ steht in großen Lettern auf dem Etikett. Nach dem ersten flüchtigen Blick auf die Vorderseite des Gebindes scheint klar: In dieser Flasche steckt österreichischer Waldhonig, der in Salzburg abgefüllt wurde. Dass dem nicht so ist, erfährt man erst, wenn man auch das Kleingedruckte auf der Flaschenrückseite liest.
Verwirrende Kennzeichnung
Dort findet sich am Ende des Textblocks folgender Hinweis: „Diese Honigspezialität ist eine Mischung von Honig aus EG-Ländern.“ Der Dosierspender ist also mit Importhonig gefüllt, das Produkt damit reichlich verwirrend gekennzeichnet.
Honig aus Spanien
Wir baten Rewe um Stellungnahme. Bei Billa Waldhonig im Dosierspender werde Honig aus Spanien verarbeitet, weil dieser nicht kristallisiere und daher ideal für den Spender geeignet sei, wurde uns mitgeteilt. Rewe ließ uns weiters wissen, dass das Verpackungs-Layout des Produktes mittlerweile neu gestaltet wurde.
Herkunft nur auf Rückseite vermerkt
Beim neuen Layout steht demnach auf der Rückseite der Flasche, dass der Honig aus Spanien stammt. Auf der Vorderseite des Dosierspenders scheint allerdings weiterhin kein Hinweis zur Herkunft des Honigs vorgesehen zu sein.
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Reaktion der Firma Rewe
Was Rewe zur Herkunft und Herkunftsdeklaration des Billa Waldhonigs sagt.
„Bei dem BILLA Waldhonig im Dosierspender wird Honig aus Spanien verarbeitet – dies wird bei dem neuen Layout auf der Rückseite auch bereits so geschrieben. Wir möchten Ihnen versichern, dass wir auf österreichische Rohstoffe und Produktion zurückgreifen, sofern es möglich ist.
Wir haben für den spanischen Honig entschieden, weil dessen Qualität sehr hoch ist, er nicht kristallisiert und daher ideal für den Spender geeignet ist. Im Gegensatz dazu kann es beim österreichischen Waldhonig durchaus zur Kristallisierung kommen, da hier das Zuckerverhältnis naturbedingt anders ist. Dies würde sich negativ auf den Spender auswirken, da der Honig dann nicht mehr aus der Verpackung gedrückt werden könnte.
Wir haben für die Verarbeitung unseres Honigs bewusst einen österreichischen Lieferanten gewählt und loben diesen auf dem Etikett aus, indem auf der Vorderseite ,abgefüllt in Salzburg‘ vermerkt wird, da es für uns wichtig ist, die Wertschöpfung in Österreich zu wissen.“
REWE International AG
10. 3. 2014
Wir meinen: Produkte, die nicht oder nicht komplett aus Österreich stammen, sollten nicht mit Österreich-Bezug beworben werden.
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