Sitze in der Economy-Klasse bedeuten wenig Platz, wenig Bewegungs- und wenig Beinfreiheit. Das Ehepaar Zatloukal bucht bei KLM Flüge von Wien nach Amsterdam und von dort nach Buenos Aires. Für die 14 Stunden über dem Atlantik wählen sie nicht Standard, sondern die Premium Economy Class. Sie zahlen dafür auf.
"Lehnen Sie sich zurück", wirbt die KLM, "und genießen Sie Ihren extra bequemen Sitzplatz." Komfort bemisst sich in Zentimetern: In der Economy Standard bietet die KLM 79 Zentimeter Beinfreiheit. In der Economy Comfort sind es 89 und in der Premium Economy 99 Zentimeter.
Economy statt Premium Economy
Vom Genießen ist dann aber keine Rede. Beim Einsteigen in Amsterdam müssen die beiden auf Economy-Sitze. Zu Zeiten der Dampfeisenbahn hätte man das "Holzklasse" genannt. Nach dem Flug beschwert sich das Paar.
"Nur durch mein Insistieren wurden wir einige Reihen weiter vorne platziert, was sich aber schlussendlich ebenfalls nicht als Premium-Klasse herausstellte. Dies war für uns nicht nur unkomfortabel, sondern zu Covid-Zeiten (drei Sitze nebeneinander) auch risikobehaftet."
Die Antwort von KLM kommt schnell, höflich und ist unerfreulich: "Unfortunately our system doesn’t show that you were downgraded." Übersetzt heißt das: Die Systeme zeigen nicht an, dass die KLM das Ehepaar für Flug KL 701 auf billigere Plätze umgebucht hat.
Preisdifferenz erstattet
Unser Europäisches Verbraucherzentrum (EVZ) in Wien leitet die Beschwerde an das EVZ in den Niederlanden weiter. Dort hat die KLM ihren Sitz. Der Fehler ist rasch gefunden: Auf beiden Tickets steht eindeutig "Premium Economy". Der Buchungsstatus von KLM zeigt hingegen, dass für den Flug nur Standard Economy gebucht ist.
KLM entschuldigt sich für das Downgrade, zahlt die Preisdifferenz von 2.200 Euro zurück und stellt Gutscheine in Höhe von je 150 Euro pro Person aus. Als kleine Wiedergutmachung.
Betreut hat den Fall ...
... Dr. Jakob Zarari, Jurist in unserer Beratung.
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