Wenn es um die romantische Bergheimat geht, sieht man gern den Almbauern, der eine steile Wiese mit der Sense mäht. Und man denkt gern an die würzigen Gräser, aus denen die Kühe die beste Alpenmilch weit und breit machen. So ein idyllisches Leben im Einklang mit der Natur! - "Kunde König", ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.
Alois Grasböck |
Nicht so gut haben es die Leute, die mit den Mühen der Ebene kämpfen. Obwohl ein durchschnittlicher Rasen längst kapiert haben sollte, dass er nur mehr entfernt mit der sogenannten „Natur“ verwandt ist, macht er ständig Ärger. Er versucht, eine Wiese zu werden, obwohl keine Kuh danach muht, und er will würzige Gräser wachsen lassen, die in seinem Fall leider als Unkraut gelten.
Rasenmähen war früher eine körperliche Betätigung
Um dem Rasen diese Unsitten abzugewöhnen, hat die Menschheit das Rasenmähen erfunden. Das galt einst als körperbetonte Tätigkeit, was jedoch überflüssig wurde, weil sich der moderne Mensch ohnehin mit Zimmerfahrrad und Laufband fit halten kann.
Motor- und Traktormäher als Zwischenstufe
Als Zwischenstufe kennen wir den kreischenden Motormäher, dessen Lärmpegel bei Bedarf hervorragend dafür geeignet ist, den verhassten Nachbarn zur Weißglut zu treiben. Ebenfalls zu großer Beliebtheit brachten es Mäher, die gebaut sind wie ein kleiner Traktor. Darauf sitzt man nach Gutsherren-Art und erspart sich auch noch das lästige Gehen.
Roboter sind der Höhepunkt der bisherigen Rasenmäh-Evolution
Mittlerweile hat der Fortschritt mit dem Rasenroboter den vorläufigen Höhepunkt erreicht. Dem bringt man bei, wie er mähen soll, und dann schaut man ihm entspannt zu. Es gibt sogar Anbieter, die ihre Roboter als „intelligent“ bezeichnen, was man nicht nur positiv sehen sollte. Falls die Geräte zu intelligent werden, könnte es sein, dass sie sich eines Tages denken: „Warum soll ich mit meiner Qualifikation hier deppert im Kreis fahren? Mir reicht‘s, ich täusche jetzt einen Bedienungsfehler vor!“
Zukunftsdenken: Rasenroboter, der Gras gleich auffrisst
Der Almbauer hat es gut. Seine Sense braucht keinen Strom und nur ganz wenig Service, außerdem mäht er das Gras nicht zum Wegwerfen. Aber vielleicht ist die nächste Roboter-Generation so weit, dass sie den Rasenschnitt auch noch frisst.
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