Viele Händler sind nicht bereit, die Produkte auszutauschen oder zurückzunehmen.
Der Chemiekonzern BASF produziert Toluoldiisocyanat (TDI), einen Rohstoff für Schaumstoffmatratzen und Sitzpolster. Aufgrund eines Produktionsfehlers wurde zwischen Ende August und Ende September TDI hergestellt, das mit Dichlorbenzol verunreinigt ist.
Haut, Atemwege und Augen reizen
Dichlorbenzol (DCB) kann Haut, Atemwege und Augen reizen und steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. Das verunreinigte TDI könnte in Matratzen verarbeitet worden sein, die nach dem 25.08.2017 gekauft wurden. Einige Anbieter (Dunlopillo, Recticel, IKEA, Dänisches Bettenlager) haben potenziell betroffene Produkte zurückgerufen bzw. aus dem Handel genommen.
Austausch oder Rückerstattung
Ein gesundheitsgefährdendes Produkt ist laut österreichischem Gewährleistungsrecht mangelhaft. Wer eine Matratze oder ein Polstermöbel mit belastetem Schaumstoff gekauft hat, hätte deshalb Anspruch auf Austausch gegen ein mangelfreies Produkt oder die Rückerstattung des Kaufpreises. Ob ein derartiger Gewährleistungsanspruch besteht, ist allerdings ungewiss.
Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung geht auf Basis der Herstellerdaten derzeit nicht davon aus, dass die fraglichen Matratzen gesundheitsgefährdend sind. Dies behauptet auch BASF. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bestätigt die Untersuchungsergebnisse von BASF.
Auspacken und einige Tage auslüften
Nach ersten Rückmeldungen von Verbrauchern sind viele Händler nicht bereit, die Produkte auszutauschen oder zurückzunehmen. Wir raten grundsätzlich dazu, neue Matratzen auszupacken und einige Tage auslüften zu lassen, bevor sie benutzt werden.