Wer schnell saubere Teller aus dem Geschirrspüler braucht, zahlt drauf. Der Test zeigt: Kurzprogramme brauchen nach wie vor jede Menge Strom und Wasser.
Ja, wir wissen es alle: Wir sollten den Geschirrspüler erst einschalten, wenn er voll ist. (Das gilt natürlich auch für die Waschmaschine.) Aber es gibt immer wieder Tage, da wird das einfach nichts. Ein paar Teller vom letzten Abendessen, einige Tassen vom Frühstück. Und dabei bleibt es, weil alle Mitglieder der Familie den ganzen Tag außer Haus sind und sich selbst versorgen. Was tun?
Erst vollräumen, dann einschalten
Noch einen Tag warten, bis es erstens in der Küche muffelt und zweitens die Speisereste am Geschirr betonhart eingetrocknet sind? Wozu gibt es schließlich Kurzprogramme? Die wurden sicher erfunden, um wenig Geschirr mit minimalem Energieaufwand in Nullkommanichts sauber zu bekommen, oder?
Schön wärs, doch die Ergebnisse aus diesem Test, der von der Stiftung Warentest durchgeführt wurde, zeigen das genaue Gegenteil. Ausgerechnet die Kurzprogramme der Geschirrspüler verbrauchen am meisten Strom und Wasser.
Faktoren Chemie, Temperatur, Zeit und Mechanik entscheidend
Ob Geschirr – oder auch Wäsche – sauber wird, hängt von den immergleichen Faktoren Chemie, Temperatur, Zeit und Mechanik ab. Der sogenannte Sinnersche Kreis, benannt nach dem deutschen Chemiker Herbert Sinner, zeigt, dass alle diese Parameter voneinander abhängig sind, gleichzeitig aber untereinander in ihrer Größe verändert werden können. Entscheidend ist, dass die Gesamtsumme immer gleich bleibt. Wird etwa die Temperatur abgesenkt, um Strom zu sparen, muss die Spülzeit entsprechend verlängert werden, um ein gleichwertiges Ergebnis zu erzielen – und umgekehrt, wie das Beispiel Kurzprogramme zeigt.
Strom- und Wasserverbrauch
Ein geringer Strom- und Wasserverbrauch steht bei den Käufern von Haushaltsgeräten ganz oben auf der Wunschliste. Aus den Energiefressern von anno dazumal sind inzwischen Sparmeister geworden. Noch weniger geht bei den in diesem Test untersuchten Geschirrspülmaschinen fast nicht mehr, die Konstrukteure haben die Sparpotentiale weitgehend ausgeschöpft.